Thurner, M: Elfenzeit 18: Rache der Verbannten
grausam nüchtern und neutral. Nichts in ihr war von Subjektivität oder Gefühl gefärbt.
Dies war Nemesis.
Seine
Nemesis.
Sie würde ihn beurteilen – und über ihn richten.
Alebin kniete nieder. Er konnte nicht anders.
Seinem Gegenüber haftete der Staub der Unendlichkeit an. Es war jung und alt, es war naiv und reif, es war ahnungslos und erfahren. Die Dualität ließ sich endlos fortsetzen, und Alebin ahnte, dass im Urteilsspruch über ihn ebenso nur zwei Möglichkeiten zur Verfügung standen.
Nemesis tastete nach ihm. Fand seinen Geist, sezierte unbarmherzig, legte die Fakten seines Lebens offen.
Überraschend schnell hatte die Gestalt sich ihre Meinung über ihn gebildet.
»Nein!«, schrie Alebin. »Das ist nicht fair!«
»Fairness ist kein Kriterium«, sagte Nemesis nüchtern. »Akzeptiere.«
Es war weder Befehl noch Aufforderung. Das Wesen übermittelte ihm eine Feststellung, an die er sich zu halten hatte.
Dabei hatte er noch so viel vor … Der Wunsch nach Rache musste erfüllt werden. Er musste sein Leben rundmachen und ihm einen Abschluss geben. Erst wenn er den Menschen, den Elfen und jedem einzelnen Wesen zweier Welten seinen Schmerz heimgezahlt hatte, würde er bereit sein zu gehen. Bis dahin benötigte er einen Aufschub …
»Nein!«, sagte Nemesis – und vollstreckte das Urteil.
Der Graue Mann Samhain wartete bereits auf Alebin, und er machte kein allzu freundliches Gesicht.
ENDE
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