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Thursday Next 01 - Der Fall Jane Eyre

Thursday Next 01 - Der Fall Jane Eyre

Titel: Thursday Next 01 - Der Fall Jane Eyre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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Müller in Verhörraum 3, als Hicks und Schitt erfuhren, wen wir da geschnappt hatten. Victor hatte Müller gerade erst nach seinem Namen gefragt, als die Tür aufflog. Es war Schitt, flankiert von zwei SO-9-Agenten, die keinen besonders humorvollen Eindruck machten.
    »Mein Gefangener, Analogy.«
    »Mein Gefangener, Mr. Schitt«, hielt Victor nachdrücklich dagegen.
    »Meine Festnahme,
mein
Zuständigkeitsbereich; ich vernehme Dr. Müller im Fall
Chuzzlewit

    Jack Schitt wandte sich zu Commander Hicks um, der hinter ihm stand.
    »So leid es mir tut, Victor, aber die Swindoner Sektionen SO-9 und SO-27 fallen ab sofort unter die Zuständigkeit der Goliath Corporation und ihres örtlichen Repräsentanten. Wer dem amtierenden SpecOps- Kommandanten Schitt relevante Informationen und/oder Unterlagen vorenthält, kann wegen Behinderung einer laufenden Ermittlung strafrechtlich belangt werden. Ist Ihnen klar, was das heißt?«
    »Das heißt, daß Schitt tun und lassen kann, was er will«, erwiderte Victor.
    »Übergeben Sie Ihren Gefangenen, Victor. Die Goliath Corporation hat Vorrang.«
    Victor starrte ihn wütend an und bahnte sich einen Weg zur Tür hinaus.
    »Ich möchte bleiben«, bat ich.
    »Nichts zu machen«, befand Schitt. »Der SO-27-Sicherheitsstatus reicht in diesem Fall nicht aus.«
    »Wie gut«, gab ich zurück, »daß ich meine SO-5-Marke noch habe.«
    Jack Schitt fluchte, sagte jedoch weiter nichts. Bowden wurde hinausgeschickt, und die beiden SO-9-Agenten postierten sich links und rechts der Tür; Schitt und Hicks setzten sich an den Tisch, wo Müller scheinbar desinteressiert eine Zigarette rauchte. Ich lehnte mich gegen die Wand und harrte der Dinge, die da kommen mochten.
    »Keine Angst, der holt mich hier raus«, sagte Müller langsam und verzog den Mund zu einem seltenen Lächeln.
    »Das glaube ich kaum«, meinte Schitt. »Die Swindoner SpecOps-Zentrale ist im Augenblick von mehr SO-9-Agenten und SEK-Leuten umstellt, als Sie in einem Monat zählen können. Nicht mal ein Irrer wie Hades würde versuchen, hier reinzukommen.«
    Das Lächeln wich von Müllers Lippen.
    »SO-9 ist die beste Antiterroreinheit der Welt«, fuhr Schitt fort.
    »Keine Angst, wir kriegen ihn. Die Frage ist nur, wann. Und wenn Sie uns helfen, stehen Sie vor Gericht vielleicht gar nicht so schlecht da.«
    Doch davon ließ sich Müller nicht beirren.
    »Und weil Ihre SO-9-Agenten die besten der Welt sind, hat mich ein fünfundsiebzigjähriger LitAg festgenommen?«
    Darauf wußte Jack Schitt keine Antwort. Müller wandte sich an mich.
    »Und wenn Ihre SO-9 tatsächlich so eine heiße Nummer ist, warum ist es dann ausgerechnet der jungen Dame hier gelungen, Hades in die Enge zu treiben?«
    »Ich hatte Glück«, antwortete ich und setzte hinzu: »Wieso hat Acheron Martin Chuzzlewit nicht umgebracht? Leere Drohungen sind doch sonst nicht sein Stil.«
    »Wohl wahr«, bestätigte Müller. »Wohl wahr.«
    »Beantworten Sie die Frage, Müller«, fuhr Schitt ihn an. »Ich kann
sehr
ungemütlich werden.«
    Müller lächelte ihn an. »Nicht halb so ungemütlich wie Acheron. Im
Who’s Who des Verbrechens
gibt er als Hobbys Folter und Floristik an.«
    »Wollen Sie im Knast versauern?« fragte Hicks, um auch etwas zum Gespräch beizutragen. »Entweder Sie machen sich schon mal auf fünfmal lebenslänglich gefaßt. Oder Sie marschieren in ein paar Minuten als freier Mann hier raus. Was ist Ihnen lieber?«
    »Sie können machen, was Sie wollen, Officers. Von mir erfahren Sie kein Sterbenswörtchen. Hades holt mich raus, egal wie.«
    Müller verschränkte die Arme und lehnte sich zurück. Eine Zeitlang herrschte Schweigen. Schließlich beugte Schitt sich vor und stellte den Casettenrecorder ab. Er zog ein Taschentuch aus seiner Hosentasche und hängte es über die Videokamera in der Ecke des Verhörraums.
    Hicks und ich wechselten nervöse Blicke. Müller schaute zu, wirkte jedoch nicht sonderlich beunruhigt.
    »Also, noch mal von vorn«, sagte Schitt, zog seine Automatik und richtete sie auf Müllers Schulter. »Wo steckt Hades?«
    Müller sah ihn an. »Entweder Sie erledigen mich jetzt, oder Hades erledigt mich, wenn er dahinterkommt, daß ich gesungen habe. Tot bin ich so oder so, und Ihre Methode ist wahrscheinlich nicht annähernd so schmerzhaft wie Acherons. Ich habe ihn in Aktion gesehen. Sie haben ja keine Ahnung, wozu der Mann fähig ist.«
    »Ich schon«, sagte ich langsam.
    Schitt entsicherte die Automatik. »Ich zähle bis

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