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Thursday Next 01 - Der Fall Jane Eyre

Thursday Next 01 - Der Fall Jane Eyre

Titel: Thursday Next 01 - Der Fall Jane Eyre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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Yorkshire. Sagen Sie, Inspector, glauben Sie, es besteht ein Zusammenhang zwischen diesem Verbrechen und dem Diebstahl?«
    Er lächelte freundlich, schließlich würde er abends auf dreißig Millionen Fernsehschirmen zu sehen sein. »Es ist noch zu früh, um etwas Genaues zu sagen; wir werden uns aber zu gegebener Zeit an die Presse wenden.«
    »Ist das nicht ein Fall für die LitAgs?
Jane Eyre
ist schließlich einer der wertvollsten Kunstschätze Yorkshires.«
    Mandias sah sie an. »Im Unterschied zu anderen SpecOps-Abteilungen verlassen sich die LitAgs der Grafschaft Yorkshire auf das Beweismaterial, das ihnen die Polizei zur Verfügung stellt. LitAgs sind keine Polizeibeamten und haben bei einer polizeilichen Ermittlung folglich nichts verloren.«
    »Warum, glauben Sie, hat Goliath eigene Ermittler an den Tatort geschickt?«
    »Keine weiteren Fragen!« rief Mandias’ Stellvertreter, weil sich inzwischen ein ganzer Pulk von Reportern um Lydia und Mandias drängte. Die Goliath-Leute waren hiergewesen, mehr durfte die Öffentlichkeit darüber nicht erfahren. Die Polizisten eilten weiter, und Lydia machte Pause, um endlich etwas zu essen. Sie hatte schon vor dem Frühstück mit der Liveberichterstattung begonnen. Kurz darauf kreuzten Bowden und ich auf.
    »Sieh mal einer an«, murmelte ich, als ich aus dem Wagen stieg.
    »Wenn das nicht Lydia Startright ist. Morgen, Lyds!«
    Lydia erstickte fast an ihrem Smiley-Burger und warf ihn weg. Sie schnappte sich ihr Mikrofon und jagte hinter mir her.
    »Obwohl die LitAgs und Goliath offiziell nicht mit von der Partie sind«, plapperte sie, während sie mit uns Schritt zu halten versuchte, »haben die Ereignisse mit dem Eintreffen von Thursday Next von SO-27 eine interessante Wendung genommen. Entgegen ihren üblichen Gepflogenheiten haben die LitAgs ihren Schreibtisch verlassen und nehmen den Tatort persönlich in Augenschein.«
    Ich blieb stehen, um mich ein wenig zu amüsieren. Lydia konzentrierte sich und begann mit dem Interview.
    »Sagen Sie, Miss Next, was machen Sie hier, fernab Ihres Zuständigkeitsbereiches?«
    »Hallo, Lydia. Sie haben Mayonnaise an der Oberlippe. Smiley-Burger sind verdammt salzig, Sie sollten so etwas nicht essen. Was den Fall angeht, kann ich nur sagen: ›Sie werden sicherlich Verständnis dafür haben, daß wir die Einzelheiten aus ermittlungstaktischen Gründen vorerst bla, bla, bla.‹ Zufrieden?«
    Lydia unterdrückte ein Grinsen. »Meinen Sie, zwischen den beiden Diebstählen gibt es einen Zusammenhang?«
    »Mein Bruder Joffy ist ein großer Fan von Ihnen, Lyds; könnten Sie mir nicht bei Gelegenheit ein Foto mit Widmung zukommen lassen? Joffy mit zwei F. Ich danke Ihnen.«
    »Das nächste Mal kommen Sie mir nicht so leicht davon!« rief sie mir nach. »Bis bald!«
    Wir traten vor die Polizeiabsperrung und wiesen uns aus. Der diensthabende Constable inspizierte erst unsere Marken, dann uns. Er schien nicht sonderlich beeindruckt. Er wandte sich an Mandias.
    »Sir, diese beiden LitAgs aus Wessex wollen sich den Tatort ansehen.«
    Mandias kam quälend langsam näher. Er musterte uns von Kopf bis Fuß und wählte seine Worte mit Bedacht. »Bei uns in Yorkshire sitzen die LitAgs an ihrem Schreibtisch.«
    »Das merkt man. Ich habe die Festnahmeprotokolle gelesen«, erwiderte ich ungerührt.
    Mandias seufzte. Vermeintliche »Eierköpfe« im Zaum zu halten, besonders wenn diese aus einem anderen SpecOps-Bezirk stammten, machte ihm offenbar keinen allzu großen Spaß.
    »Ich habe es hier mit einem Doppelmord zu tun, und da möchte ich den Tatort möglichst intakt belassen. Warum warten Sie nicht, bis der Bericht vorliegt, und ermitteln dann weiter?«
    »Die beiden Morde sind natürlich tragisch«, antwortete ich, »aber hier geht es in erster Linie um
Jane Eyre
. Deshalb müssen wir den Tatort untersuchen.
Jane Eyre
ist bedeutender als Sie oder ich. Wenn Sie sich weigern, werde ich mich bei Ihrem Vorgesetzten über Sie beschweren.«
    Doch Mandias ließ sich durch – mehr oder minder leere –
    Drohungen nicht aus der Ruhe bringen. Schließlich waren wir in Yorkshire. Er starrte mich an und sagte halblaut: »Nur zu, Mädchen, beschwer dich, bei wem du willst. Auf solche Büromäuse wie dich haben wir gerade gewartet.«
    Ich machte einen weiteren Schritt auf ihn zu, aber er wich nicht von der Stelle. Ganz im Gegenteil: Ein weiterer Beamter ging hinter ihm in Stellung, um ihm notfalls beispringen zu können.
    Ich war kurz davor, die Beherrschung zu

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