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Thursday Next 01 - Der Fall Jane Eyre

Thursday Next 01 - Der Fall Jane Eyre

Titel: Thursday Next 01 - Der Fall Jane Eyre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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Können Sie mich hören?« drang eine tiefe Stimme aus dem Lautsprecher.
    »Jawohl, Sir.«
    »Gut. Wo sind Sie?«
    »Etwa sechs Meilen von Haworth entfernt.«
    »Ach, ganz da oben?« Er lachte schallend. »Ausgezeichnet.« Er räusperte sich. Es war soweit.
    »Inoffiziell war das einer der tapfersten und mutigsten Einsätze, die ich je erlebt habe. Sie haben zahlreiche Menschen vor dem Tod bewahrt und Schlimmeres verhindert. Sie beide können sehr stolz auf sich sein, und es wäre mir wahrhaftig eine große Ehre, zwei so hervorragende Beamten wie Sie zu meinen Mitarbeitern zählen zu dürfen.«
    »Danke, Sir, ich …«
    »Ich bin noch nicht fertig«, schnauzte er so laut, daß wir vor Schreck zusammenfuhren. »
Offiziell
haben Sie gegen so ziemlich jede denkbare Vorschrift verstoßen. Eigentlich müßte ich ein Disziplinarverfahren wegen Amtsanmaßung und Überschreitung Ihrer Befugnisse gegen Sie einleiten. Und wenn so etwas noch mal vorkommt, tue ich das auch. Ist das klar?«
    »Jawohl, Sir.«
    Ich sah Bowden an. Uns interessierte nur eine Frage.
    »Wie lange sind wir weggewesen?«
    »Wir befinden uns im Jahr 2016«, sagte Rutter.
»Sie waren, einunddreißig Jahre weg!!«

28. Haworth House
    Es soll Leute geben, die den Humor der Chrono-Garde köstlich finden. Ich fand ihn schlichtweg grauenhaft. Ich hatte gehört, daß die Gardisten neue Rekruten in Gravitationsanzüge steckten und nur so zum Spaß eine Woche in die Zukunft schickten. Das Spielchen wurde erst verboten, als ein Rekrut jenseits des Konus verschwand. Theoretisch ist er zwar immer noch da, außerhalb unserer Zeit, kann aber weder in sie zurückkehren noch mit uns Kontakt aufnehmen.
Berechnungen zufolge werden wir ihn in etwa vierzehntausend Jahren einholen – und er wird bis dahin nur um zwölf Minuten gealtert sein. Sehr witzig.
    THURSDAY NEXT Ein Leben für SpecOps
    Wir waren auf einen makabren Scherz der Chrono-Garde hereingefallen. Rutters hatte uns gründlich veräppelt. In Wirklichkeit war es kurz nach Mittag des nächsten Tages. Sieben Stunden waren wir weggewesen, mehr nicht. Ernüchtert stellten wir unsere Uhren und fuhren langsam nach Haworth hinein.
    Im Haworth House war die Hölle los. Ich hatte gehofft, daß wir ankommen würden, bevor der Medienzirkus seine Zelte aufschlug, aber das Loch auf der M 1 hatte uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Auch Lydia Startright vom
Toad News Network
war da und berichtete für die Mittagssendung. Sie stand mit einem Mikrofon auf der Treppe vor Haworth House und konzentrierte sich.
    Dann gab sie ihrem Kameramann ein Zeichen, setzte ihre schönste Betroffenheitsmiene auf und hob an.
    »… Als heute morgen die Sonne aufging, begann die Polizei mit den Ermittlungen in einem besonders dreisten Fall von Diebstahl und Mord. Im Laufe des gestrigen Abends ist ein Unbekannter in das Museum Haworth House eingedrungen und hat einen Wachmann erschossen, der ihn daran hindern wollte, das Originalmanuskript von
Jane Eyre
zu entwenden. Die Polizei ist bereits seit den frühen Morgenstunden am Tatort, hält sich bislang jedoch bedeckt. Fest steht nur, daß es offenbar deutliche Parallelen zum Diebstahl des
Martin-Chuzzlewit
-Manuskripts gibt, der – trotz aller Bemühungen von Polizei und SpecOps – bislang nicht aufgeklärt werden konnte. Nach der Extraktion und anschließenden Ermordung Mr. Quaverleys muß jedoch davon ausgegangen werden, daß Rochester und Jane von einem ähnlichen Schicksal bedroht sind. Die Ermittler der Goliath Corporation, die am heutigen Vormittag überraschend hier eintrafen, waren – wie üblich – zu keinem Kommentar bereit.«
    »Und … Schnitt! Das war schon sehr gut, Schätzchen«, verkündete Lydias Producer. »Können wir das noch mal machen, ohne Goliath beim Namen zu nennen? Das schneiden sie uns sowieso raus!«
    »Mir doch egal.«
    »Lyds, Baby …! Was glaubst du eigentlich, wer uns bezahlt? Ich bin ja auch für Redefreiheit, aber bitte nicht in meiner Sendung, hmm?«
    Sie ignorierte ihn und schaute sich um, als ein Wagen vorfuhr.
    Sofort hellte sich ihre Miene auf. Sie ging auf das Auto zu und winkte ihrem Kameramann, ihr zu folgen.
    Ein hagerer Polizeibeamter um die vierzig mit silbergrauem Haar und dunklen Ringen unter den Augen blickte flehentlich gen Himmel, als er sie kommen sah. Sein Gesicht verzog sich zu einer lächelnden Maske. Geduldig wartete er, bis sie ihn den Zuschauern vorgestellt hatte.
    »Neben mir steht Detective Inspector Oswald Mandias von der Kripo

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