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Thursday Next 01 - Der Fall Jane Eyre

Thursday Next 01 - Der Fall Jane Eyre

Titel: Thursday Next 01 - Der Fall Jane Eyre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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-schwestern verpflichtete, sich eine Kennnummer hinters Ohr tätowieren zu lassen. Wie so viele praktische polizeiliche Maßnahmen stieß es auf wenig Gegenliebe.
    MILLON DE FLOSS Eine kurze Geschichte des Special Operations Network
    Ich quetschte mich in eine Parklücke vor dem großen, angestrahlten Gebäude, stieg aus und schloß den Wagen ab. Im Hotel herrschte anscheinend Hochbetrieb, und als ich durch die Tür trat, sah ich auch, warum. Mindestens zwei Dutzend Männer und Frauen in Kniebundhosen und weiten, weißen Hemdblusen liefen in der Lobby herum. Meine Laune war dahin. Ein großes Schild an der Treppe hieß alle Teilnehmer der 112. Jahresversammlung der John-Milton-Gesellschaft willkommen. Ich holte tief Luft und kämpfte mich zur Rezeption durch. Eine nicht mehr ganz junge Empfangsdame mit überdimensionalen Ohrgehängen schenkte mir ihr bezaubernstes Begrüßungslächeln.
    »Guten Abend, Ma’am, willkommen im Finis, dem Nonplusultra in Sachen Eleganz und Stil. Wir sind ein Vier-Sterne-Hotel mit modernster Ausstattung und zahlreichen Serviceleistungen. Es ist uns ein aufrichtiges Anliegen, Ihnen Ihren Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten.«
    Sie leierte den Text herunter wie ein Mantra. Ich hätte sie mir ebensogut hinter einer Smiley-Burger-Theke vorstellen können.
    »Mein Name ist Next. Ich hatte reserviert.«
    Die Empfangsdame nickte und ging die Reservierungskarten durch.
    »Mal sehen. Milton, Milton, Milton, Milton, Milton, Next, Milton, Milton, Milton, Milton, Milton, Milton. Nein, tut mir leid. Sieht nicht so aus, als ob wir eine Buchung für Sie vorliegen hätten.«
    »Könnten Sie noch mal nachsehen?«
    Sie sah noch einmal nach und wurde fündig. »Da ist sie ja. Jemand hatte sie aus Versehen unter Milton abgelegt. Dann brauche ich Ihre Kreditkarte. Wir nehmen: Babbage, Goliath, Newton, Pascal, Breakfast Club und Jam Roly-Poly.«
    »Jam Roly-Poly?«
    »Entschuldigung«, sagte sie verlegen, »falsche Liste. Das sind die Puddings für heute abend, die unsere Küchenchefs zubereiten.« Als ich ihr meine Babbage-Karte gab, lächelte sie wieder.
    »Sie haben Zimmer 8128«, sagte sie und reichte mir einen Schlüsselring, der so groß war, daß ich ihn kaum heben konnte. »All unsere Zimmer sind vollklimatisiert und mit einer Minibar, Tauchsiedern und Teebeuteln ausgestattet. Haben Sie Ihren Wagen auf einem der 300 Plätze unseres geräumigen, selbstregelnden Parkdecks abgestellt?«
    Ich verkniff mir ein Lächeln.
    »Danke, ja. Haben Sie eine Unterbringungsmöglichkeit für Haustiere?«
    »Selbstverständlich. Alle Finis-Hotels verfügen über eine Tierpension. Um was für ein Tier handelt es sich denn?«
    »Einen Dodo.«
    »Wie süß! Mein Cousin Arnold hatte mal einen großen Alk namens Beany – eine Version 1.4, darum wurde er leider nicht sehr alt. Aber die neuen sollen ja viel besser sein. Ich reserviere Ihrem kleinen Freund einen Platz. Angenehmen Aufenthalt. Ich hoffe, Sie interessieren sich für die Lyrik des siebzehnten Jahrhunderts.«
    »Höchstens aus beruflichen Gründen.«
    »Dozentin?«
    »LitAg.«
    »Aha.«
    Die Empfangsdame beugte sich zu mir und senkte die Stimme.
    »Offen gestanden, Miss Next, ich
hasse
Milton. Gut, seine frühen Sachen, meinetwegen. Aber nachdem sie Karl einen Kopf kürzer gemacht hatten, ist es mit ihm den Bach runtergegangen. Tja, da sieht man mal, wo ein Übermaß an republikanischer Gesinnung hinführen kann.«
    »Sie sagen es.«
    »Fast hätte ich’s vergessen. Die sind für Sie.«
    Sie zauberte einen Blumenstrauß unter der Theke hervor.
    »Von einem Mr. Landen Parke-Laine …«
    Mist. Aufgeflogen.
    »… und im
Cheshire Cat
warten zwei Herren auf Sie.«
    »Cheshire Cat?«
    »Das ist unsere beliebte, gutsortierte Bar, ein gemütlicher, einladender Bereich zur Entspannung unserer Gäste, der von freundlichem Fachpersonal betreut wird.«
    »Und wer sind die beiden?«
    »Das Personal?«
    »Nein, die beiden Herren.«
    »Sie haben ihre Namen nicht genannt.«
    »Danke, Miss …?«
    »Barrett-Browning«, sagte die Empfangsdame. »Liz Barrett-Browning.«
    »Gut, Liz. Behalten Sie die Blumen. Machen Sie Ihren Freund eifersüchtig. Wenn Mr. Parke-Laine noch einmal anruft, sagen Sie ihm, ich sei an hämorrhagischem Fieber gestorben.«
    Ich zwängte mich durch die Massen von Miltons in Richtung Cheshire Cat. Es war nicht zu verfehlen. Über der Tür hing eine große rote Neonkatze, die in einem grünen Neonbaum saß. In regelmäßigen Abständen fing das

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