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Thursday Next 02 - In einem anderen Buch

Thursday Next 02 - In einem anderen Buch

Titel: Thursday Next 02 - In einem anderen Buch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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Squid
angemeldet«, erklärte er feierlich. »Wollen Sie einen Witz hören?«
    »Ich bin ganz Ohr.«
    Bowden räusperte sich. »Also, wissen Sie, da waren diese drei Ameisenbären, und die gingen in ein -«
    In diesem Augenblick knallte es, der Wagen schleuderte und wir hörten ein Flattern.
    »Verdammt!« sagte Bowden. »Ein Plattfuß.«
    Es ertönte ein zweiter Knall, und dann rollten wir rumpelnd auf den Parkplatz der Skyrail-Station von South Cerney.
    »Zwei geplatzte Reifen auf einmal?« murmelte Bowden, während wir ausstiegen. »Das ist mir ja noch nie passiert.« Wir starrten uns fragend an und dann die Straße. Aber niemand sonst schien Probleme zu haben. Der Verkehr zischte vergnügt die Straße hinauf und hinunter.
    »Zwei geplatzte Reifen auf einmal, das gibt's doch normal gar nicht«, sagte Bowden.
    »Einfach Pech, nehme ich an«, sagte ich und zuckte die Achseln. »Das Hauptquartier muss uns halt einen Abschleppwagenwagen vorbeischicken.«
    »Das Funkgerät ist auch ausgefallen«, erklärte Bowden und drehte ärgerlich an den Knöpfen. »Wirklich merkwürdig.«
    »Ich werd eine Telefonzelle suchen«, sagte ich und stieg aus. »Haben Sie etwas Kleingeld?«
    Ich unterbrach mich, denn ich hatte gerade eine brandneue Fahrkarte entdeckt, die vor mir auf dem Asphalt lag. Wie aufs Stichwort näherte sich in einiger Entfernung ein Skyrail hoch über uns auf dem Stahlgleis.
    »Was haben Sie da gefunden?« fragte Bowden.
    »Ein Tages-Ticket für den Skyrail«, sagte ich nachdenklich. »Ich nehme den Zug. Mal sehen, was passiert.«
    »Wieso?«
    »Da oben ist ein Neandertaler. Der hat ein Problem.«
    »Woher wissen Sie das?«
    Ich runzelte die Stirn. »Das weiß ich auch nicht genau. Was ist der Gegensatz von
dejä vu?
Wenn man etwas sieht, was noch nicht passiert ist?«
    »Keine Ahnung. Avant verrais!«
    »Genau. Es wird etwas passieren - und ich nehme daran teil.«
    »Ich komme lieber mit.«
    »Nein, Bowden, wenn Sie mich hätten begleiten sollen, hätten wir bestimmt zwei Tickets gefunden. Ich schicke Ihnen einen Abschleppwagen.«
    Ich ließ meinen verwirrten Partner zurück, ging mit eiligen Schritten zum Bahnhof, zeigte dem Schaffner mein Ticket und stieg die Stahlstufen zum Bahnsteig hinauf, fünfzig Fuß über dem Boden. Der einzige andere Passagier war eine junge Frau, die auf der Wartebank saß und sich die Lippen nachzog. Kurz ehe die Türen des Zuges sich zischend öffneten, blickte sie auf. Ich stieg ein und fragte mich, was mir wohl bevorstand.
     

4. Fünf Zufälle, sieben Irma Cohens und ein verwirrter Neandertaler
    Das Neandertal-Experiment war ursprünglich dazu gedacht, »medizinische Test-Einheiten« zu schaffen, wie der euphemistische Fachausdruck hieß: Lebewesen, die dem Menschen so nahe wie möglich standen, ohne tatsächlich Menschen im Sinne des Gesetzes zu sein. Sie wurden aus Zellen eines Unterarms des sogenannten Homo Llysternef gezüchtet, der in einem Torfsumpf in Wales entdeckt worden war. Das Experiment war ein bemerkenswerter wissenschaftlicher Erfolg. Die Goliath Corporation musste allerdings zu ihrem Leidwesen feststellen, dass auch die abgebrühtesten Medizintechniker nicht bereit waren, an den offensichtlich intelligenten, sprachbegabten Lebewesen Experimente durchzuführen. Deshalb wurden die ersten Neandertaler schließlich als »halbautomatische Kampfmaschinen« geschult. Aber auch dieses Projekt musste aufgegeben werden, weil sich herausstellte, dass den Neandertalern jeder aggressive Instinkt fehlte. Daraufhin wurden sie der Öffentlichkeit als billige Arbeitskräfte zur Verfügung gestellt und entwickelten sich bald zu einem beliebten Steuerabschreibungs-Objekt. Da es sich aber ausschließlich um sterile Männchen handelt, deren Lebenserwartung nicht mehr als fünfzig Jahre beträgt, ist damit zu rechnen, dass sie bald zu der stetig wachsenden Liste der »Fehlschläge« zählen werden, die in der Rückzüchtungs-Industrie auftreten.
    GERHARD VON SQUID Neandertaler. Rückkehr nach kurzer Abwesenheit
    Zufälle sind etwas Merkwürdiges. Ich mag besonders die Geschichte eines gewissen Sir Edmund Godfrey, der im Jahre 1678 in einem Straßengraben am Londoner Greenberry Hill erschlagen aufgefunden wurde. Drei Männer wurden verhaftet und des Mordes beschuldigt: Mr Green, Mr Berry und Mr Hill. Mein Vater hat mir beigebracht, dass man Zufälle in der Regel ungestraft ignorieren kann. Sie bedeuten lediglich, dass man unter einer Million von täglich möglichen Zusammenhängen

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