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Thursday Next 02 - In einem anderen Buch

Thursday Next 02 - In einem anderen Buch

Titel: Thursday Next 02 - In einem anderen Buch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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zufällig einen entdeckt hat, der irgendwie »relevant« scheint. »Du brauchst nur einen x-beliebigen Fremden auf der Straße anzuhalten«, sagte er immer, »und ihn nach seiner Vergangenheit auszufragen. Über kurz oder lang taucht immer eine Gemeinsamkeit auf, die auf den ersten Blick bedeutsam erscheint.«
    Ich nehme an, er hat Recht, aber das erklärt noch lange nicht, wie eine doppelte Reifenpanne, ein kaputtes Funkgerät, ein gefundenes Tagesticket und ein Skyrail-Zug alle gleichzeitig auftreten können.
    Ich setzte mich in den vorderen Teil des Waggons. Die Türen schlossen sich seufzend und wir glitten lautlos über die Cerney Lakes nach Nord-Wessex. Ich war zu einem bestimmten Zweck hier und überlegte, welcher Zweck das wohl sein könnte. Der Fahrer des Skyrail war ein Neandertaler. Er hatte die Hand am Beschleunigungshebel und starrte gedankenlos auf die Strecke. Seine schweren Augenbrauen zuckten, und gelegentlich hob er witternd die Nase. Der Waggon war beinahe leer, nur sieben Passagiere, alles Frauen, und keine kam mir bekannt vor.
    »Drei senkrecht«, rief eine kurze Frau, die eine gefaltete Zeitung auf ihrem Schoß hielt. »Unfriedlich. Vierzehn Buchstaben.« Niemand reagierte darauf.
    Wir segelten an Cricklade vorbei, ohne zu halten, sehr zur Verärgerung einer fetten, teuer gekleideten Dame. »He, Sie da!« brüllte sie. »Was fällt Ihnen ein, Sie Trottel! Ich wollte aussteigen in Cricklade!«
    Der Fahrer schien sich an der Beleidigung nicht zu stören. Er murmelte eine Entschuldigung und fuhr einfach weiter. Aber das genügte der lautstarken Dame nicht. Sie stieß dem Neandertaler ihren Schirm in die Rippen.
    Er schrie nicht und schimpfte nicht, sondern zuckte nur kurz zusammen und zog die Tür zum Fahrerstand hinter sich zu. Ich riss der Frau den Schirm aus der Hand.
    »Was zum Teufel machen Sie da?« schrie die Frau.
    »Tun Sie das nicht noch mal«, sagte ich. »Das ist nicht nett.«
    »Papperlapapp!« rief sie laut. »Das ist doch bloß ein Neandertaler!«
    »Streitsüchtig!« sagte eine der anderen Frauen mit Entschiedenheit und starrte dabei geistesabwesend auf eine Anzeige für die Gravitube.
    Die unangenehme Dame und ich sahen sie an und fragten uns, wen sie wohl meinte. Die Frau zuckte erschrocken zusammen und sagte errötend: »Nein, nein. Drei senkrecht.
Unfriedlich.
Vierzehn Buchstaben.
Streitsuechtig.«
    »Sehr gut!« sagte die kurze Dame mit dem Kreuzworträtsel und kritzelte die Antwort in ihre Zeitung.
    »Wenn Sie den Neandertaler noch einmal anfassen, verhafte ich Sie wegen Körperverletzung«, sagte ich zu der betuchten Mitreisenden.
    Die ließ sich davon nicht beeindrucken. »Zufällig weiß ich, dass Neandertaler gesetzlich als Tiere eingestuft werden. Bei einem Neandertaler gibt's keine Körperverletzung.«
    Allmählich wurde ich wütend - immer ein schlechtes Zeichen. Am Ende machte ich noch eine Dummheit. »Das kann schon sein. Aber Tierquälerei und Hausfriedensbruch reichen auch.«
    Die unangenehme Dame ließ sich nicht einschüchtern. »Mein Mann ist Friedensrichter«, sagte sie, als wäre das eine Trumpfkarte. »Ich kann Ihnen sehr viel Ärger machen. Wie heißen Sie überhaupt?«
    »Next«, sagte ich ohne Zögern. »Thursday Next. SO-27.«
    Ihre Lider flatterten etwas und sie hörte auf, in ihrer Handtasche nach einem Bleistift zu wühlen. »Etwa
die
Thursday Next?« fragte sie, und ihre Stimmung schien jäh umzuschlagen.
    »Ich hab Sie im Fernsehen gesehen«, sagte die kurze Frau mit dem Kreuzworträtsel. »Warum haben Sie eigentlich so viel über Ihren Dodo geredet?«
    Der Skyrail glitt am Bahnhof Broad Blunsdon vorbei, und die Passagiere seufzten, schüttelten die Köpfe und zuckten die Achseln. »Ich werde mich bei Skyrail beschweren«, erklärte eine dürre Dame mit blau schimmerndem Make-up, die einen säuerlich blickenden Pekinesen auf dem Schoß hatte. »Gegen diese Disziplinlosigkeiten helfen nur -«
    Ihre Ausführungen kamen zu einem jähen Ende, weil der Neandertaler die Geschwindigkeit des Zugs abrupt steigerte. Ich pochte an die schwere Plexiglastür und rief: »Was machst du denn, Kumpel?«
    »Machen Sie sofort auf!« schrie die Unangenehme und wedelte mit ihrem Schirm. Aber der Neandertaler hatte wohl für heute genug von der Schirmstocherei.
    »Wir fahren jetzt nach Hause«, sagte er einfach und starrte hinaus auf die Strecke. »Nach Hause.«
    »Wir?« sagte die Unangenehme. »Keineswegs. Ich wohne in Crick -«
    »Er meint ich«, erläuterte ich.

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