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Thursday Next 02 - In einem anderen Buch

Thursday Next 02 - In einem anderen Buch

Titel: Thursday Next 02 - In einem anderen Buch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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schon über Talls? Wir müssen wohl einen unserer SpecOps-Neandertaler anrufen.«
    »Außerdem will Kaylieu mit einem Reporter von den
Toad News
reden.«
    Vom anderen Ende der Leitung kam gar nichts.
    »Di?«
    »Ja?«
    »Was kann ich ihm sagen?«
    »Sagen Sie ihm - äh - dass
Toad News
einen Wagen schickt, um ihn zu den Gentechnischen Laboratorien in den Preselli Mountains zu bringen. Dort werden ihn Goliaths Vize-Präsident, der Chef-Genetiker und eine Reihe von Rechtsanwälten erwarten, um die Bedingungen eines Vertrags auszuhandeln.«
    Alles faustdicke Lügen, unglaublich, so was von SpecOps zu hören.
    »Stimmt das denn?« fragte ich.
    »Darauf kommt es nicht an«, bellte Diana. »Seit er den Skyrail entführt hat, gibt es kein ›Recht‹ oder ›Unrecht‹ in dieser Angelegenheit mehr. Acht Menschenleben stehen auf dem Spiel. Da braucht man keinen Quiz-Millionär, um zu wissen, was getan werden muss. Pazifistische Neandertaler hin oder her, es ist immerhin
denkbar,
dass er die Passagiere verletzt.«
    »Seien Sie nicht albern. Noch kein Neandertaler hat je irgendwem was getan.«
    »Wir können keine Risiken eingehen, Thursday. Wir machen es folgendermaßen: Wir leiten den Zug so lange um, bis Sie auf der Cirencester-Strecke nach Westen zurückfahren. In Cricklade postieren wir ein paar Scharfschützen von SO-14. Sobald er anhält, schalten wir ihn aus. Ich fürchte, dazu gibt es keine Alternative. Bitte sorgen Sie dafür, dass sich die Passagiere alle im hinteren Teil des Waggons aufhalten.«
    »Das ist doch verrückt! Sie wollen ihn abknallen, bloß weil er ein paar verschlafene Pendler einmal rund um Swindon kutschiert hat?«
    »Das Gesetz ist bei Geiselnahme ganz eindeutig, Next.«
    »Kaylieu ist doch kein Geiselnehmer, Di! Er ist bloß ein verwirrter Retro!«
    »Tut mir leid, Thursday. Die Dinge sind nicht mehr in meiner Hand.«
    Ich hängte auf. Der Zug fuhr mittlerweile wieder in Richtung Cirencester. Wir brausten - sehr zum Erstaunen der wartenden Fahrgäste - ohne anzuhalten durch Shaw Richtung Norden. Ich kehrte zum Fahrer zurück.
    »Kaylieu, in Purton musst du aber unbedingt anhalten.«
    Er grunzte zur Antwort, ließ aber nicht erkennen, ob er froh oder unglücklich war. Das Mienenspiel der Neandertaler vermögen wir meist nicht zu deuten. Er starrte mich einen Augenblick an und fragte dann: »Haben Sie Kinderchen?«
    Ein heikles Thema. Dass man sie unfruchtbar rekonstruiert hatte, war eine der Hauptklagen der Neandertaler gegenüber ihren
Homo sapiens-Herren.
Innerhalb der nächsten dreißig Jahre würden die letzten experimentellen Neandertaler an Altersschwäche eingehen. Wenn Goliath keine neuen erzeugte, würden sie zum zweiten Mal aussterben.
    »Nein, nein«, sagte ich hastig. »Ich hab keine Kinder.«
    »Wir auch nicht«, sagte Kaylieu. »Aber Sie haben zumindest die Wahl. Wir nicht. Man hätte uns nie zurückholen dürfen. Jedenfalls nicht so. Nicht, um den Sappis die Taschen zu tragen, ohne Kinderchen und Stochern mit Schirm.«
    Er starrte trübe ins Nichts oder vielleicht zurück in das Leben vor dreißigtausend Jahren, als es ihm freistand, aus der relativen Sicherheit einer zugigen Höhle heraus gewaltige Pflanzenfresser zu jagen. Nach Hause, das hieß für Kaylieu: Aussterben. Er wollte niemandem wehtun und würde das auch niemals tun. Auch sich selbst konnte er nicht töten oder verletzen. Er brauchte SpecOps, um zu sterben.
    »Goodbye.«
    Ich erschrak wegen der Endgültigkeit dieser Aussage, aber als ich mich umdrehte, stellte ich fest, dass es lediglich die kurze Irma Cohen war, die das letzte Lösungswort in ihr Rätsel einfügte.
    »Guter
Kauf
(engl.)«, murmelte sie zufrieden.
»Goodbye.
Alles fertig.«
    Das gefiel mir überhaupt nicht. Die drei Lösungsworte waren:
streitsüchtig, Thursday, goodbye.
Das war nicht bloß Zufall, das war eine Drohung! Ohne die geplatzten Reifen und das gefundene Ticket wäre ich gar nicht hier. Dann hießen alle Leute Cohen, und jetzt diese Drohung. Aber wieso denn
goodbye?
Wenn es nach den SpecOps-Plänen ging, galt das doch nur für Kaylieu?
    Aber im Augenblick hatte ich andere Sorgen. Wir fegten durch Purton, ohne zu halten. Ich forderte die Passagiere auf, in den hinteren Teil des Wagens zu gehen, und als sie das getan hatten, kehrte ich zurück zu Kaylieu.
    »Hör zu«, sagte ich. »Wenn du keine hastigen oder bedrohlichen Bewegungen machst, schießen sie vielleicht nicht.«
    »Daran haben wir auch gedacht«, sagte der Neandertaler und zog eine

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