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Thursday Next 03 - Im Brunnen der Manuskripte

Thursday Next 03 - Im Brunnen der Manuskripte

Titel: Thursday Next 03 - Im Brunnen der Manuskripte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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graut's, der Nebel fällt,
    Wer weiß, wie bald sich's rühret!
    Doch schwer im Schlaf noch ruht die Welt,
    Von allem nichts verspüret.
     
    Nur eine frühe Lerche steigt,
    Es hat ihr was geträumet
    Vom Lichte, wenn noch alles schweigt,
    Das kaum die Höhen säumet.
     
    Das Publikum reagierte erfreut auf die Worte, und trotz der Spannung im Saal hörte man verstreuten Applaus.
    »Na, und?« sagte Libris. »Das war doch sehr schön. Ultra- Word™ nimmt die Sprache und benutzt sie auf tausend verschiedene Weisen!«
    Der Protokollführer sah mich an. »Miss Next!« sagte er. »Bitte erklären Sie sich!«
    »Nun ja«, sagte ich langsam. »Das war
keine
Ultra-Word™- Lerche. Ich habe sie heute Morgen aus der Bibliothek geholt. Aber ich habe
noch
etwas mitgebracht.«
    Erwartungsvolles Schweigen senkte sich über die Halle, als Mrs Bradshaw einen zweiten Käfig mit einer weiteren Lerche auf die Bühne hinaufreichte.
    »Das ist die Ultra-Word™-Lerche. Wollen wir sie mal vergleichen?«
    »Das ist nicht nötig!« rief Libris hastig. »Wir haben schon verstanden.« Er wandte sich an den Protokollführer. »Sir, wir brauchen noch ein paar Wochen ... ein paar kleinere Mängel...«
    »Thursday, fahren Sie fort«, sagte der Protokollführer. »Lassen Sie uns vergleichen!«
    Ich setzte den Vogel in das Übertragungsgerät, und in den Köpfen entstand eine ganz andere Lerche:
    Mit ihrem kurzen Schwanz und ihren großen Flügeln ist die Lerche leicht zu erkennen. Das braune Gefieder ist im Brustbereich deutlich gestreift. Nistet am Boden. Lockruf wird im aufsteigenden Flug vorgetragen.
    »Ich werde das jetzt sofort zur Abstimmung stellen!« erklärte der Prokollführer und kletterte auf die Bühne. (26)
    Ich warf einen Blick zu Tweed hinüber, der die Tasten auf seinem Mobilnotofon drückte. Er grinste.
    »Was gibt's denn?« fragte ich. (27)
    »Was ist los?« fragte der Protokollführer.
    »Die Abstimmung, machen Sie schnell!«
    »Natürlich«, sagte er, denn er wusste, das die Pläne von Text-Grand-Central erst dann wirklich abgewehrt waren, wenn die Abstimmung gültig erfolgt war.
    »Gut!« sagte Tweed in sein Mobilnotofon. »Die Verbindung ist wiederhergestellt.« Er lächelte mir zu und gab Libris das Daumenhoch-Zeichen. Die Zuversicht des Wort-Meisters stieg beträchtlich.
    »Gut!« sagte Libris. »Der Protokollführer verlangt eine Abstimmung. Nach der Geschäftsordnung bin ich berechtigt, die Kritik zu beantworten, die mir vorgetragen wurde.«
    »Eine Widerrede zur Widerrede?« rief ich. »Das steht aber nicht in der Geschäftsordnung!«
    »Aber ja!« sagte Libris gelassen. »Vielleicht schauen Sie einfach mal in den Anhang zur Buch-Welt-Verfassung?« Er zog das schmale Büchlein aus seiner Tasche, und ich konnte den Melonengeruch schon von weitem wahrnehmen. Der Anhang der Verfassung würde genau das besagen, was Libris wollte.
    Libris stellte das Mikrofon ab, trat näher zu uns heran und sagte drohend zum Protokollführer: »Wir können das ganz freundschaftlich klären, wenn Sie dazu bereit sind. Sonst wird es ein bisschen wehtun. Nur eins ist klar: Wir machen die Spielregeln. Sie treten doch sowieso bald zurück. Wenn Sie mit mir zusammenarbeiten, kann Ihr Ruhestand angenehm werden, wenn Sie mir in die Quere kommen, mach' ich Sie fertig!«
    Dann wandte er sich an mich: »Warum mischen Sie sich eigentlich ein? Im Außenland wird sich doch gar nichts ändern. Ich gebe Ihnen eine Woche, um Ihre Sachen zu packen und wieder nach Hause zu gehen. Versprochen.«
    Der Protokollführer warf Libris einen verächtlichen Blick zu. »Was hat man Ihnen bezahlt?«
    »Bestechung war gar nicht nötig. Geld bedeutet mir wenig. Nein, was mich begeistert, ist die Technologie. Sie ist viel zu perfekt, um von Leuten wie Ihnen ins Abseits gestellt zu werden. Ich werde hundertprozentige Kontrolle habe. Alles wird durch TGC geleitet. Kein Chaos mehr im Brunnen der Manuskripte, keine Rohlinge, kein Gattungs-Rat, keine Streiks von unzufriedenen Kinderreim-Charakteren. Und wissen Sie, was das Beste ist? Keine Autoren mehr. Keine verpassten Termine. Keine mittelmäßigen zweiten Bücher mehr - jedes Buch wird genauso gut wie das letzte. Wenn ein Verleger einen Bestseller will, braucht er bloß unseren Generalvertreter im Außenland anzurufen!«
    »Und das ist Yorrick Kaine«, murmelte ich.
    »Allerdings. Alles bestens geregelt, mein Schätzchen.«
    Unglaublich. Es war noch schlimmer, als ich gedacht hatte. Es war, als ob die Farbfabriken und die

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