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Thursday Next 03 - Im Brunnen der Manuskripte

Thursday Next 03 - Im Brunnen der Manuskripte

Titel: Thursday Next 03 - Im Brunnen der Manuskripte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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versperrte die Türen und bestimmte, dass unverzüglich die Abstimmung durchgeführt werden musste. Sie ließ den Vorsitzenden des Gattungs-Rats kommen, und die Einführung von Ultra-Word™ wurde einstimmig abgelehnt. Mit mir sprach sie dreimal: Erstens, um mir zu sagen, dass ich sehr tüchtig sei, zweitens, um mich zu fragen, ob ich bereit sei, das Amt des Protokollführers zu übernehmen, und schließlich, weil sie wissen wollte, ob sich die Spiegelkugeln in den Diskotheken des Außenlands eigentlich von selbst bewegen oder ob sie einen Motor hätten. Ich sagte: »Danke«, »Ja« und »Das weiß ich nicht« - in dieser Reihenfolge.
    Als die Party vorbei war, wanderte ich durch die stillen Gassen des Brunnens zurück nach Hause zu meinem Regal, wo
Caversham Heights
stand, und las mich müde, aber zufrieden zu meinem Flugboot. Das Amt des Protokollführers kam mir gerade recht. Ich würde genügend zu tun haben, aber ich brauchte nicht dauernd von einem Buch zum anderen zu springen, sondern konnte vom Schreibtisch aus arbeiten. Da konnten meine Knöchel in Ruhe anschwellen, und ich konnte meine Rückkehr ins Außenland planen, wenn der jüngste Next und seine Mutter stark genug dazu waren. Gemeinsam konnten wir die Prüfungen bis zu Landens Rückkehr bestehen, denn dass mein Kind einen Vater haben würde, dessen war ich gewiss. Ich hatte es ihm ausdrücklich versprochen.
    Ich öffnete die Tür der alten Sunderland und spürte, wie das Flugboot unter meinen Füßen schaukelte. Am Anfang hatte mich die ständige leichte Bewegung genervt, aber jetzt konnte ich es mir gar nicht mehr anders vorstellen. Kleine Wellen schlugen sacht an den Rumpf, und irgendwo schrie ein Käuzchen auf dem Rückweg zu seinem Nest. Ich fühlte mich so zu Hause, wie ich mich je zu Hause gefühlt hatte. Ich kickte meine Schuhe weg und ließ mich neben Gran aufs Sofa fallen. Sie war beim Sockenstricken eingeschlafen. Die Socke, an der sie arbeitete, war schon ungefähr drei Meter lang, weil sie sich nicht an das komplizierte Stricken der Ferse herantraute.
    Ich schloss - ganz ohne Furcht vor Aornis - für einen Augenblick meine Augen, und als ich am nächsten Morgen aufwachte, war es schon Viertel nach zehn. Ich wachte allerdings nicht von allein auf - Pickwick zupfte heftig an meinem Kleid.
    »Jetzt nicht, Pickers«, murmelte ich schläfrig, drehte mich auf die andere Seite und spießte mich dabei fast auf einer Stricknadel auf. Aber Pickwick gab sich damit nicht zufrieden, sie zupfte weiter an mir herum, bis ich aufstand und mir den Schlaf aus den Augen rieb. Dann bestand sie darauf, dass ich die Treppe hinaufstieg und ihr in mein Schlafzimmer folgte. Auf dem Bett saß neben mehreren zerbrochenen Eierschalen ein Etwas, das ich nur als Federbällchen mit einem Schnäbelchen und zwei Augen beschreiben kann.
    »Plock-plock«, sagte Pickwick.
    »Du hast recht«, sagte ich. »Sie ist wirklich sehr schön. Herzlichen Glückwunsch.«
    Der kleine Dodo blinzelte, öffnete seinen Schnabel und sagte laut:
»Plunk!«
    Pickwick fuhr zusammen und starrte mich ängstlich an.
    »Oho!« sagte ich. »Schon so rebellisch?«
    Pickwick schubste das Küken mit ihrem Schnabel, und es
plunkte
noch einmal empört, ehe es sich schließlich setzte und Ruhe gab.
    Ich dachte einen Augenblick nach und sagte: »Ich hoffe, du hast nicht die Absicht, sie mit halb verdauten Fischen zu füttern oder dergleichen?«
    Unten flog krachend die Tür auf.
    »Thursday!« schrie Randolph aufgeregt. »Sind Sie zu Hause?«
    »Ich bin hier oben«, schrie ich zurück, ließ Pickwick mit ihrem Nachwuchs allein und rumpelte die Treppe hinunter ins Wohnzimmer, wo Randolph aufgeregt auf und ab ging.
    »Was ist los?« fragte ich.
    »Es geht um Lola!«
    »Hat sie sich schon wieder mit einem unpassenden jungen Mann eingelassen? Wirklich, Randolph, du musst endlich lernen, mit deiner Eifersucht fertig zu -«
    »Nein«, sagte er rasch, »darum geht's gar nicht.
Mädchen müssen bloß zugreifen
hat keinen Verleger gefunden, und der Autor hat in besoffenem Zustand das einzige Manuskript angezündet. Deshalb ist Lola gestern nicht bei der Preisverleihung gewesen!«
    Ich blieb abrupt stehen. Wenn ein unveröffentlichtes Manuskript im Außenland zerstört wurde, kamen die Figuren und Situationen über kurz oder lang zur Auktion.
    »Genau!« sagte Randolph, als hätte er meine Gedanken gelesen. »Sie wollen Lola versteigern!«
    Ich zog mich eilig um, und wir kamen gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie die

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