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Thursday Next 04 - Es ist was Faul

Thursday Next 04 - Es ist was Faul

Titel: Thursday Next 04 - Es ist was Faul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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verkündete heute sein Regierungsprogramm. Um den wirtschaftlichen Niedergang aufzuhalten und die Vernichtung von Arbeitsplätzen in der Toastindustrie aufzuhalten, soll das Toastessen ah sofort in allen Kindergärten, Schulen, Universitäten, Betriebskantinen, Altersheimen und staatlichen Einrichtungen zwangsweise eingeführt werden. Finanziert werden soll diese Maßnahme mit einem zehnprozentigen Zuschlag zur Einkommenssteuer, dem so genannten »Toast-Soli«. Die Bäcker-Gewerkschaft begrüßte Mr van de Postes Erklärung und verlangte gleichzeitig ein totales Frischbackverbot, eine Verkürzung der Ladenöffnungszeiten auf zwei Wochenstunden und eine ganzjährige Einfuhrsperre für französisches Weißbrot, Pumpernickel und Brötchen.
    THE TOAD 4. August 1988
    Als ich zwei Wochen später nach Hause kam, sah die Wohnung aus wie Kew Gardens. Hunderte von Blumensträußen waren auf sämtliche Zimmer verteilt. Meine rechte Hand konnte ich immer noch nicht ganz kontrollieren, aber jeden Tag war sie ein bisschen weniger taub. Ich saß auf der Veranda und blickte hinaus in den Garten. Die Luft war geschwängert vom Duft des Sommers, und eine leichte Brise spielte mit der Gardine im Wohnzimmer. Friday hockte auf dem Boden und malte, im Arbeitszimmer hörte ich Landens alte Underwood klappern, und aus der Küche kam Louis Armstrong, der im Radio
La vie en rose
sang. Ich konnte mich nicht erinnern, überhaupt schon einmal so entspannt gewesen zu sein. Ich würde mich erst einmal gründlich erholen, dann konnte ich immer noch zu SpecOps oder zur Jurisfiktion oder auch beiden zurückkehren.
    »Ich bin gekommen, um mich zu verabschieden.«
    Es war Hamlet. Er schien sehr zufrieden. Offenbar war es Shgakespeafe gelungen,
Die Lustigen Weiber von Windsor
wieder aus seinem Stück zu entfernen.
    »Sind Sie sicher, dass Sie –«
    Mit einer Handbewegung brachte er mich zum Schweigen und setzte sich auf einen Stuhl, während ihn Alan bewundernd ansah.
    »Ich habe hier viel gelernt«, sagte er. »Zum Beispiel, wie viele Hamlets es gibt. Jeder hat seine Stärken und Schwächen. Haben Sie schon von diesem Branagh gehört?«
    »Nein.«
    »Er fängt gerade erst an. Ich glaube, der wird ganz groß.«
    Er dachte einen Augenblick nach.
    »Jahrhundertelang hab ich mich gegrämt, weil ich dachte, die Zuschauer sehen mich als verwöhnten Balg, der sich zu nichts entschließen kann. Aber jetzt, wo ich die wirkliche Welt kenne, verstehe ich, worin der Reiz besteht. Ich bin populär, weil meine Schwächen und meine Unentschlossenheit eure Schwächen und eure Unentschlossenheit sind. Wir alle wissen, was zu tun ist, aber wir können uns nicht dazu entschließen. Handeln, ohne zu denken, nutzt auf die Dauer nichts. Ich zögere zwar eine Weile, aber dann treffe ich doch die richtige Entscheidung: Ich trage mein Schicksal, und gleichzeitig wehre ich mich dagegen. Und darin liegt eine Lehre für die Menschheit, auch wenn ich nicht genau weiß, worin sie besteht. Keine Ahnung. Abgesehen davon, wenn ich nicht unentschlossen bin, gibt es kein Stück.«
    »Sie werden Ihren Onkel also nicht gleich im ersten Akt umbringen?«
    »Nein. De facto werde ich das Stück genauso lassen, wie es jetzt ist. Aber ich werde mich darum bemühen, der Jurisfiktion-Beauftragte für alle Shakespeare-Stücke zu werden. Marlowe würde ich mir auch noch zutrauen, aber auf Webster kann ich verzichten.«
    »Das ist schön«, sagte ich. »Bei der Jurisfiktion wird man sich freuen.«
    Er zögerte. »Ich bin immer noch ziemlich sauer, dass irgendjemand Ophelia von Emma erzählt hat. Sie waren das nicht zufällig, oder?«
    »Nein. Ehrenwort.«
    Er stand auf, verbeugte sich und küsste mir die Hand. »Kommen Sie mich mal besuchen, ja?«
    »Darauf können Sie sich verlassen«, erwiderte ich. »Nur eine Frage noch: Wo in aller Welt haben Sie Daphne Farquitt aufgetrieben? Sie ist doch eine notorische Einsiedlerin.«
    Er grinste. »Hab ich doch gar nicht. Am Tag, als der SuperHoop stattfand, hatte ich gerade mal neun Leute zusammen, die bereit waren, unsere Sache zu unterstützen. Es ist gar nicht so einfach, die Leute gegen einen Mann wie Kaine aufzuhetzen, wenn man morgens um zwei an die Tür klopft.«
    »Es hat also nie einen Farquitt-Fan-Club gegeben?«
    »Ach, ich denke schon, dass es so etwas gibt, aber Kaine wusste ja nicht, dass er nicht vor der Tür stand, oder?«
    Ich lachte. »Ich glaube, Sie werden eine echte Bereicherung für die Jurisfiktion sein. Und ich möchte, dass Sie ein

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