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Thursday Next 04 - Es ist was Faul

Thursday Next 04 - Es ist was Faul

Titel: Thursday Next 04 - Es ist was Faul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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einmal folgen die Nachrichten. Der CEO der Goliath Corporation hat angekündigt, dass die Sparziele für dieses Geschäftsjahr bereits in wenigen Wochen …«
    »Guten Morgen, Tochter«, rief meine Mutter, die gerade hereinmarschiert kam. »Ich wusste gar nicht, dass du zu den Frühaufstehern gehörst.«
    »Bis der junge Mann da auf die Welt kam, bin ich auch keiner gewesen«, sagte ich und zeigte auf Friday, der den Porridge-Topf interessiert musterte. »Aber er isst nun mal gern früh und reichlich.«
    »Als du in seinem Alter warst, war das auch deine große Stärke. Ach, übrigens«, sagte meine Mutter beiläufig, »ich soll dir was geben.« Sie rannte ins Wohnzimmer und kam mit einem Bündel offizieller Papiere zurück. »Die hat Mr Hicks für dich abgegeben.«
    Braxtons Hicks war mein früherer Chef bei SpecOps in Swindon. Ich war seinerzeit ziemlich plötzlich verschwunden, und nach dem Ton seines Begleitschreibens zu urteilen, war er nicht sonderlich glücklich darüber. Ich war zum »Literarischen Detektiv« degradiert worden, und Hicks verlangte, dass ich meine Waffe und meine Dienstmarke zurückgeben sollte. Das zweite Schreiben war ein Haftbefehl wegen einer völlig übertriebenen Anzeige, die mit dem illegalen Besitz einer kleinen Menge unverzollten Käses zu tun hatte.
    »Ist Käse eigentlich immer noch so überteuert?«, fragte ich meine Mutter.
    »Ganz kriminell!«, murmelte sie. »Über fünfhundert Prozent Steuern. Und es ist nicht nur der Käse. Inzwischen werden alle Milchprodukte mit einer Strafsteuer belegt – sogar Joghurt.«
    Ich seufzte. Wahrscheinlich würde ich bei SpecOps vorsprechen und mich entschuldigen müssen. Ich würde um Vergebung bitten, mit den Stressperten reden und eine posttraumatische Störung oder Xplkqulkiccasie geltend machen. Vielleicht würde ich dann meinen alten Job wieder kriegen. Wenn ich Yorrick Kaine stoppen und meinen Ehemann zurückholen wollte, musste ich Zugang zur SpecOps-Datenbank haben. Und dazu musste ich Mitglied von SpecOps sein.
    Ich blätterte in den Papieren. Wie es schien, war ich wegen der Käse-Sache zu einer Geldstrafe von fünftausend Pfund verurteilt worden, und die Kosten des Gerichtsverfahrens musste ich auch tragen.
    »Hast du das bezahlt?«, fragte ich meine Mutter und zeigte ihr den Strafbefehl.
    »Ja.«
    »Dann muss ich dir das wohl zurückgeben.«
    »Nicht nötig«, sagte sie, aber ehe ich mich bedanken konnte, fügte sie noch hinzu: »Ich hab es von deinem Konto bezahlt. Das ist jetzt
ziemlich
überzogen.«
    »Wie
aufmerksam
von dir.«
    »Nichts zu danken. Willst du Rührei mit Schinken?«
    »Ja, bitte.«
    »Kommt sofort. Könntest du mal die Milch holen?«
    Ich ging zur Haustür, um die Milch zu holen. Als ich mich bückte, um die Flaschen aufzuheben, hörte man ein zischend-knallendes
Zing-Fop
, und eine Kugel bohrte sich neben meinem Ohr in den Türrahmen. Ich wollte gerade die Tür zuschlagen und meine Automatic herausziehen, als sich plötzlich eine unerklärliche Stille ausbreitete. Über mir hing eine Taube ohne Flügelschlag in der Luft, ein Motorradfahrer balancierte mitten auf der Straße, ohne sich zu bewegen, die Passanten standen da wie Statuen. Sogar Pickwick war mitten im Watscheln erstarrt. Ich wusste, das konnte nur eines bedeuten: Mein Vater war in der Nähe. Nur er konnte die Zeit auf diese Art anhalten. Die Frage war nur: Wo war er?
    Ich blickte die Straße hinauf und hinunter. Nichts. Da man mich gerade erschießen wollte, hielt ich es für eine gute Idee, nachzusehen, wer mich denn umbringen wollte. Also ging ich durch unseren Vorgarten, überquerte die Straße und näherte mich der kleinen Gasse, in der sich de Floss am Vortag so wenig erfolgreich versteckt hatte.
    Und hier fand ich auch meinen Vater: Er stand vor dem Buddleia-Busch und betrachtete eine zierliche, sehr hübsche Blondine, die gerade dabei gewesen war, ein Gewehr mit Zielfernrohr auseinander zu nehmen, als sie erstarrte. Sie war Ende zwanzig und kaum eins fünfundfünfzig groß. Ihr Haar war zu einem straffen Pferdeschwanz gebunden und wurde von einem Haarband mit Blumenmuster gehalten. Mit einem gewissen Amüsement stellte ich fest, dass der Kolben des Gewehrs mit rosa Kunstfell überzogen war und am Abzugsbügel ein kleiner Talisman baumelte. Mein Vater sah jünger als ich aus, war aber trotzdem erkennbar. Das merkwürdige Geschäft der Zeitreisenden war dafür verantwortlich, dass ihre Lebensläufe meist nicht linear waren. Das Alter meines Vaters

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