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Thursday Next 04 - Es ist was Faul

Thursday Next 04 - Es ist was Faul

Titel: Thursday Next 04 - Es ist was Faul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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meine Akte zu und sah Flanker irritiert an. »Was haben Sie mit Miss Next vor?«
    »Ich verhafte sie wegen unerlaubter Abwesenheit, Vernachlässigung ihrer Pflichten und illegalem Besitz von geschmuggeltem Käse. Und das ist nur der Anfang.«
    »Das ist wohl nicht nötig«, sagte Hicks. »Miss Next hat für SO-23 gearbeitet.«
    Ich konnte es nicht glauben. Log der Commander für mich? Der korrekte Commander Hicks?
    »SO-23?«, wiederholte Flanker verblüfft. »Sie hat für die Käse-Fahnder gearbeitet?«
    »Ja«, sagte Braxton entschlossen. Der Missbrauch seiner Autorität und die spontane Lüge schienen ihm zu gefallen. »Sie hat zwei Jahre lang
undercover
in Wales gearbeitet, um die illegalen Käsefabriken auszuforschen. Den Käse, der bei dem Picknick gefunden wurde, hatte sie mit ihren Fingerabdrücken gekennzeichnet, um den Weg der Schmuggelware verfolgen zu können.«
    »Wirklich?«, sagte Flanker. Sein Selbstvertrauen war sichtlich erschüttert.
    »Wenn ich's Ihnen doch sage. Miss Next steht keineswegs unter Arrest, wir waren vielmehr gerade beim Debriefing, als Sie hereinkamen. Soviel ich weiß, wurde die Aktion von Joe Martlet geleitet. Er müsste über alle Einzelheiten verfügen.«
    »Sie wissen doch genauso gut wie ich, dass Joe vor zwei Wochen von der Käse-Mafia erschossen wurde.«
    »Das war eine Tragödie«, gab Commander Hicks zu. »War ein guter Mann – einer der besten. Er konnte ohne weiteres Drei unter Par spielen, und ich habe nie gehört, dass er geflucht hätte, wenn der Ball mal ins Rough ging. Sein Tod ist natürlich der Grund, warum Miss Next wieder da ist.« Ich hatte noch nie jemanden so aalglatt lügen hören. Nicht mal mich selbst.
    »Ist das wahr?«, fragte Flanker mit hochgezogenen Brauen. »Sie waren zwei Jahre
undercover
in Wales?«
    »
Ydy, ond dydy hi ddim wedi bwrw glaw
pob
dydd!
«, erwiderte ich im besten Gälisch.
    Seine Augen verengten sich, und er starrte mich sekundenlang an, ohne etwas zu sagen.
    »Ich war gerade dabei, Miss Next wieder zu den LitAgs zurückzuschicken«, erläuterte Hicks.
    Flanker sah Hicks an, dann mich und dann wieder Hicks. Schließlich nickte er Jodrell zu, der meine Handschellen aufschloss.
    »Na schön«, sagte Flanker. »Aber ich möchte am Dienstag einen ausführlichen Bericht auf meinem Tisch haben.«
    »Vor Freitag wird das nichts werden, Mr Flanker. Ich bin ein sehr beschäftigter Mann.«
    Flanker starrte mich erneut an, dann wandte er sich wieder an Hicks: »Nun, da Miss Next jetzt wieder bei den LiteraturAgenten zu sein scheint, wäre es vielleicht eine gute Idee, wenn sie künftig die Beschlagnahme dänischer Bücher koordinieren würde, die derzeit von SO-14 durchgeführt wird. Meine Jungs sind zwar hei der Vernichtung von schädlichen Büchern unübertroffen, aber um ganz ehrlich zu sein – sie können einen Mark Twain von einem Samuel Clemens nicht unterscheiden.«
    »Ich weiß nicht, ob ich –«, sagte ich.
    »Ich finde, angesichts Ihrer zahlreichen Verfehlungen sollten Sie froh sein, mir helfen zu können«, erklärte Flanker. »Eine Chance zur Wiedergutmachung sozusagen.«
    An meiner Stelle antwortete Hicks.
    »Ich bin sicher, Miss Next ist gern bereit, Sie in jeder Form zu unterstützen, Mr Flanker.«
    Flanker lächelte süßsauer.
    »Gut, ich werde den Leiter von SO-14 bitten, sich mit Ihnen in Verbindung zu setzen«, sagte er und wandte sich dann an Braxton: »Den Bericht brauche ich aber trotzdem am Mittwoch.«
    »Sie kriegen Ihren Bericht«, sagte Hicks. »Pünktlich am Freitag.«
    Flanker warf uns noch einen wütenden Blick zu und verschwand dann ohne ein weiteres Wort aus dem Zimmer. Seine Handlanger folgten ihm auf den Fersen. Als die Tür sich schloss, stieß ich einen Seufzer der Erleichterung aus.
    »Sir, ich –«
    »Ich will gar nichts hören«, erklärte Hicks und raffte seine Papiere zusammen. »In zwei Monaten gehe ich in Pension, und irgendwann muss man ja mal etwas tun, was diese jahrelange Vorsicht und Befolgung aller Vorschriften wenigstens nachträglich rechtfertigt. Ich weiß nicht, was aus der LiteraTec wird, wenn diese Wahnsinnigen erst anfangen mit ihren Bücherverbrennungen, aber eins ist mir klar: Leute wie Sie müssen bleiben, sonst haben wir keine Chance. Tarnen und täuschen, junge Dame, anders geht's nicht. Ich werde Flanker mit bürokratischem Schnickschnack hinhalten, bis er endgültig aufgibt.«
    »Braxton«, sagte ich und nahm ihn spontan in den Arm, »Sie sind wirklich ein Schatz!«
    »Unsinn!«,

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