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Tiamat-Zyklus 2 - Die Sommerkönigin 1 - Der Wandel der Welt

Titel: Tiamat-Zyklus 2 - Die Sommerkönigin 1 - Der Wandel der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joan D. Vinge
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kultiviere, scheint dir doch zu gefallen. Du weißt, daß ich seit Jahren hinter diesem Stück Land her bin, aber dieser ... ah ... mein verstorbener Verwandter wollte es mir nicht verkaufen.«
    »Und ich werde es nicht an dich verkaufen, weil ich Borah Clearwater einmal geschworen habe, dafür zu sorgen, daß du es nie bekämst.«
    Fassungslos schüttelte er den Kopf. »Na schön«, murmelte er, um Beherrschung ringend. »Wahrscheinlich um deiner alten Großmutter einen Gefallen zu erweisen, hältst du dein Versprechen. Aber sie ist tot – verdammt noch mal –, sie beide sind ...«
    »Ich weiß, daß du mehr als einmal den Wunsch geäußert hast, dein Verwandter möge verschwinden, damit du dich in den Besitz seines Landes bringen könntest.« Mit mörderischen Blicken starrte er sie an. Im Geist sah Mond wieder das kieloben treibende Boot vor sich, das bei klarem Wetter und ruhiger See in einer einsamen Bucht gefunden worden war. Und keine Spur von zwei Menschen, die nach Karbunkel segeln wollten. Zusammen konnten ihre Großmutter und Borah Clearwater hundert Jahre Erfahrung mit dem Meer aufweisen, und kein Unwetter weit und breit ...
    »Beschuldigst du mich etwa, ich sei schuld an ihrem Tod?« fragte er indigniert. »Sie waren alt, vielleicht blieb sein Herz stehen; sie könnte über Bord gefallen sein ...«
    »Ich habe keine Beweise, daß ihr Tod nicht auf einen Unfall zurückzuführen ist«, erwiderte sie, und hörte selbst die Skepsis aus ihrer Stimme heraus. Nachdem die Nachricht von der Tragödie die Stadt erreicht hatte, war Tor Starhiker zu ihr in den Palast gekommen. Widerstrebend, aber unfähig, den Mund zu halten, hatte sie ihr von Kirard Sets Äußerungen im Restaurant berichtet; obendrein hatte sie ihn kurz vor Tammis' Hochzeitstag auf dem Markt dabei beobachtet, wie er ein paar übel beleumundeten Typen aus dem Wintervolk Geld unter die Nase hielt. Mond hatte Jerusha gebeten, Nachforschungen anzustellen; aber die Leichname wurden nicht gefunden, und außer Gerüchten gab es keinerlei Anhaltspunkte dafür, daß Kirard Set den Tod der beiden veranlaßt hatte. »Bei euch Winterleuten heißt es doch: ›Heute gesagt, morgen getan.«
    Er gab ein verächtliches Geräusch von sich.
    »Ich klage dich nicht eines Verbrechens an, Kirard Set; aber die Tatsache, daß du Borah Clearwater und meiner Großmutter den Tod gewünscht hast, genügt mir, um dir deren Besitz auf immer vorzuenthalten.«
    »Klatsch und Lügen!« Er sprang auf die Füße und stierte sie zornig an. »Es war schon schlimm genug, daß wir diesen verrückten religiösen Fanatismus mit den Mers ertragen mußten. Aber das hier ist der Gipfel, mir reicht's!« Er vollführte eine Geste, wie wenn er sie mit einem Wink seiner Hand hinwegzaubern könne. »Die Hegemonie wird diese Dinge anders sehen. Und wenn du nicht anfängst, die Welt mit Arienrhods Augen zu betrachten, kann es dir nach der Rückkehr übel ergehen.« Er drehte sich um und verließ den Raum.
     

TIAMAT
Sternenschiff
Ilmarinen,
Planetarischer Orbit
    K ommandant Gundhalinu ...«
    »Captain.« Gundhalinu erwiderte den überraschten Gruß von CA Tabaranne, den Captain der
Ilmarinen,
der mit einer Handvoll Offizieren auf der Brücke des Sternenschiffs stand. Er spürte, wie man ihm hinterherstarrte, als er durch den Kontrollraum ging, um sich die Monitore und Displays aus der Nähe anzuschauen.
    »Ja, Sir«, erwiderte Tabaranne und stellte sich neben ihn. Mit berechtigtem Stolz und – wie Gundhalinu vermutete – nicht ohne eine gehörige Portion Erleichterung, betrachtete er die Displays. »Wir sind da. Ich gratuliere, Kommandant.«
    Gundhalinu deutete ein Lächeln an, als die strahlend-blaue Kugel einer Wasserwelt seinen Gesichtskreis füllte. »Danke«, sagte er leise; es war ein Dankgebet an unsichtbare Götter. Dann fiel ihm wieder ein, wer er war, wo er sich befand, und wie er hierhergekommen war. Er blickte Tabaranne an und hob die Hand. »Meinen Glückwunsch, Captain. Ich gratuliere jedem hier an Bord.«
    Tabarannes Lächeln wurde breiter, und er erwiderte den Gruß. Während er auf den Bildschirm schaute, murmelte er: »Unglaublich!« Dann wandte er sich wieder Gundhalinu zu. »Wie fühlen Sie sich, Kommandant?«
    Gundhalinu zuckte die Achseln. »Es geht. Ich habe noch Schmerzen, und mir ist ein bißchen übel.« Tabaranne nickte; seine Miene verriet, daß er genau wußte, was Gundhalinu empfand. Die Entfernung nach Tiamat war so groß, daß sie sechs Hyperraumsprünge mit

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