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Tiamat-Zyklus 3 - Die Sommerkönigin 2 - Die Abkehr der Welt

Titel: Tiamat-Zyklus 3 - Die Sommerkönigin 2 - Die Abkehr der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joan D. Vinge
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unser Volk eingesetzt hat.«
    »Er bestimmt die Politik der Hegemonie. Er bestimmt, was sich seine Leute hier herausnehmen dürfen und was nicht; jedenfalls behauptet er das!« Capella Goodventure schien ihn mit ihren Blicken durchbohren zu wollen. »Heute haben sie nicht nur die heiligen Kinder der Herrin abgeschlachtet, sondern auch die Schiffe unserer Leute versenkt, die versuchten, das Gemetzel zu verhindern. Drei Menschen ertranken, darunter mein eigenes Enkelkind. Und so wollen Sie uns helfen, Richter Gundhalinu?«
    Mond murmelte etwas vor sich hin; es konnte ein Gebet, aber auch ein Fluch sein.
    »Drei Leute starben?« wiederholte Gundhalinu. »Niemand hat den Befehl gegeben, so weit zu gehen. Die Verantwortlichen werden mit aller Härte zur Rechenschaft gezogen ...«
    »Nein!« Capella Goodventures Stimme schrillte hysterisch. »Nein, nur die Herrin hat das Recht zu strafen. Und mich hat sie als Werkzeug ausersehen, um mit den Schuldigen abzurechnen!« Sie schlug ihr Cape zurück.
    BZ erstarrte, als er in ihren beiden Fäusten Metall blitzen sah. Er warf sich nach vorn und versuchte sie aufzuhalten, als sie Mond angriff. Als er sie packen konnte, schwenkte sie herum und stach mit einer Klinge zu. Ein gräßlicher Schmerz durchzuckte ihn, als sich das Messer in seine Seite bohrte. Er hielt ihren anderen Arm fest, mit dem sie wild vor seinem Gesicht herumfuchtelte; der Wahnsinn machte sie blind, und sie brachte ungeheure Körperkräfte auf. Mond umklammerte Capellas Handgelenk und bog es nach hinten. Endlich ließ die Clanälteste das Messer los; Gundhalinu taumelte zwei Schritte rückwärts und sank auf die Knie, weil sein Körper ihm plötzlich nicht mehr gehorchte. Er raffte sich wieder hoch, als Mond einen Schrei ausstieß; die beiden Frauen kämpften miteinander, und in einer Hand hielt Capella das blutige Messer, das sie ihm in die Rippen gestoßen hatte.
    »Richter!« Plötzlich befand sich eine vierte Person in der Halle. Verschwommen nahm er eine blaue Uniform wahr, und begriff, daß wie durch ein Wunder Kitaro aufgetaucht war. Sie drängte sich an ihm vorbei; auf dem engen Raum war ihr Stunner nutzlos. Von hinten nahm sie Capella Goodventure in den Polizeigriff und zerrte sie von Mond weg; die Clanälteste kreischte und schwenkte immer noch das Messer. »Herrin! Verschwinden Sie von hier! Hauen Sie ab!« keuchte Kitaro. »Ich habe Hilfe angefordert ...«
    »BZ ...« Mond faßte an den blutdurchtränkten Ärmel ihrer Bluse und sah Gundhalinu verzweifelt an.
    »Es geht mir gut«, sagte er schroff. »Geh schnell, bevor jemand kommt!«
    Sie nickte; ihr Gesicht war aschfahl, die Lippen hatte sie zu einem dünnen Strich zusammengepreßt. Er sah ihr hinterher, wie sie zur Tür hinausschlüpfte. Kitaro drehte sich zu ihm um. »Richter ...«
    »Nein!«
Er schnellte nach vorn, als Capella Goodventure sich mit einem heftigen Ruck befreite und ihr Messer einmal, zweimal, in Kitaros Brust stieß. Kitaro schrie auf und stürzte zu Boden. Als die Goodventure-Älteste sich wieder Gundhalinu zuwandte, war in ihrem Blick nichts Menschliches mehr. Mit erhobenem Messer ging sie auf ihn los.
    Seine Hand schloß sich um den vom Blut glitschigen Griff seiner eigenen Klinge, die an seinem Gürtel hing. Vor Schmerzen fluchend, zog er sie aus der Scheide. Dann stand er, mit dem Rücken gegen die Wand gelehnt da, und wartete auf den Angriff.
    »Keine Bewegung!«
    Plötzlich füllte sich die Halle mit uniformierten Streifenpolizisten, die Kitaro herbeibeordert hatte.
    Mit irrem, unergründlichem Blick stierte Capella Goodventure sie an, das Messer noch in der Hand. Die Polizisten umzingelten sie mit schußbereiten Stunnerpistolen. »Das Messer fallenlassen!« befahl jemand mit scharfer Stimme. »Kommen Sie, lassen Sie es los!«
    Mit einem Ausdruck der Verzweiflung sah sie Gundhalinu an, während ihre zitternden Finger das Messer immer fester umklammerten, als hüte sie einen kostbaren Schatz. Und dann, ganz plötzlich, bohrte sie sich die Klinge in ihr eigenes Herz, wobei sie einen wimmern den, gequälten Schrei ausstieß, der ihm einen Schau über den Rücken jagte. Wie ein Stein sackte sie zu B den und blieb regungslos liegen.
    Auf einmal umringten ihn alle, stützten ihn, saht nach seiner Wunde, und versuchten, das Blut zu stille das unaufhörlich aus der Verletzung strömte. Er sah zu, wie man um ihn rang, wie das Blut den Bemühung trotzte; er beobachtete die blauuniformierten Gestalte die sich über die zwei am Boden

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