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Tiamat-Zyklus 3 - Die Sommerkönigin 2 - Die Abkehr der Welt

Titel: Tiamat-Zyklus 3 - Die Sommerkönigin 2 - Die Abkehr der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joan D. Vinge
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antwortete ihm„ ,und röchelndes Atmen.
    »Was ist, wenn ich mich weigere?« Stille.
    »Jaakola!«
    Dann hörte er nur noch das Klopfen seines eigenen Herzens.
     

TIAMAT
Karbunkel
    A riele«, flüsterte er und beugte sich im Dunkeln wie ein Schatten über ihr Bett; sein Mund senkte sich auf ihre Lippen, und er weckte sie mit einem Kuß.
    Sie öffnete die Augen und blinzelte verständnislos; im Halbschlaf, bevor sie völlig wach wurde, sträubte sie sich gegen ihn. »Ariele«, wiederholte er, und ihr Körper gab unter ihm nach.
    »Reede?« flüsterte sie erstaunt, denn noch nie zuvor hatte er ihr Appartement betreten, er hatte sich sogar stets geweigert, auch nur in die Nähe ihrer Wohnung zu kommen.
    Anstatt zu antworten, bedeckte er ihr Gesicht und ihren Hals mit Küssen, während seine Finger mit dem Verschluß ihres Nachthemds kämpften; schließlich riß er es ungeduldig auf; er hörte, wie der Stoff kaputtging, doch es war ihm egal. Unter ihren halbherzigen, überraschten Protestrufen streifte er ihr das Hemd ab. Sie klammerte sich an ihn, als er ihren nackten Körper küßte; dann riß er sich in wahnsinniger Hast die eigenen Kleider vom Leib und legte sich auf sie. Sie umschlang ihn, voller Leidenschaft, nahm ihn in sich auf und beschützte ihn, während er von ihr Besitz ergriff; er schenkte ihr das einzige, das er zu geben vermochte, bis sie vor Wonne und Erleichterung aufschrie, und auch er in ihrem Körper Erlösung fand.
    Lange blieben sie auf dem Bett liegen, die Beine umeinander geschlungen, dicht an dicht, die Herzen im selben Rhythmus schlagend; dann sprach er wieder ihren Namen.
    »Ich muß fort«, sagte er und preßte seine Lippen zärtlich gegen ihre glänzende Haut, ehe er sich aus ihrer Umarmung löste und hinsetzte. »Ich möchte, daß du mitkommst.«
    Seine Hand strich ihren Arm entlang, bis er ihre Finger umschloß.
    Plötzlich hellwach, richtete sie sich in der Dunkelheit auf. »Jetzt gleich, mitten in der Nacht?«
    »Ja.«
    »Wohin gehst du? Verläßt du Tiamat?«
    »Nein, das wäre gar nicht möglich ... sie würden es nicht zulassen. Ich fliege ins Outback – und du mußt mitkommen.«
    »Warum?« fragte sie leise.
    »Weil ich lebensmüde bin, du aber nicht.«
    »Ich weiß nicht, was du meinst.«
    »Du brauchst es auch nicht zu verstehen, Hauptsache, du vertraust mir. Hast du Vertrauen zu mir, Ariele?«
    Sie nickte bedächtig.
    Er nahm ihre Hände und zog sie hoch. »Dann laß uns sofort aufbrechen.«
     
    Im Schutz der Dunkelheit nahmen sie in Monds Hovercraft Kurs auf die südliche Küste. Als der Morgen dämmerte, flogen sie immer noch in Richtung Süden, über die unendliche Fläche des Meeres hinweg. Unterwegs hatte Ariele keine zwei Worte mit ihm gesprochen; sie kauerte neben Reede auf ihrem Platz, den Kopf an seine Schulter gelegt, und döste immer wieder ein. Der Druck ihres Körpers fing an ihm Schmerzen zu bereiten, als seine Nervenspitzen hypersensitiv wurden. Während der langen, stillen Stunden spürte er jedes Symptom des Drogenentzugs überdeutlich, doch er weckte Ariele nicht auf.
    Die Nacht schien kein Ende zu nehmen; dennoch spähte das Licht des jungen Tags ihm viel zu früh über
    die Schulter und verriet ihm, daß der trügerische Friede nicht mehr lange dauern würde.
    Ariele regte sich, als der heiße Schein der aufgehenden Sonnen durch das Seitenfenster auf ihr Gesicht prallte. Sie setzte sich aufrecht hin, rieb sich die Augen und betrachtete den öden, unbekannten Küstenstreifen in der Ferne. Sie nahmen Kurs auf die offene See. »Wo sind wir?«
    »Weit weg von Karbunkel«, antwortete er. »Ich folgte der Küste, soweit sie noch bewohnt war. In der letzten Siedlung der Sommerleute setze ich dich ab, und dann versenke ich das Hovercraft im Meer.«
    Sie starrte ihn an, als hätte er den Verstand verloren. »Was hat das Ganze zu bedeuten, Reede? Was machen wir hier draußen? Hat es mit den Mers zu tun?«
    »Nein«, sagte er grimmig. »Jedenfalls nicht direkt. Ich möchte, daß du mir jetzt ganz genau zuhörst. Also, erstens arbeite ich nicht für deine Mutter ...«
    »Ich weiß«, sagte sie leise.
    Stirnrunzelnd sah er sie an. »Unterbrich mich nicht! Ich arbeite für jemanden, der die Quelle genannt wird. Er läßt mich Forschungsarbeiten erledigen und brachte mich hierher, damit ich die Mers studiere; ich soll einen Weg finden, wie man das Wasser des Lebens im Labor herstellen kann.«
    Schweigend starrte sie ihn an. »Dieser Mann –besitzt mich.« Er hielt ihr

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