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Tiamat-Zyklus 3 - Die Sommerkönigin 2 - Die Abkehr der Welt

Titel: Tiamat-Zyklus 3 - Die Sommerkönigin 2 - Die Abkehr der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joan D. Vinge
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BZ«, sagte Mond ruhig. »Unsere Beziehung ist der Grund, weshalb wir beide hier sind.«
    »Worum geht es?« fragte er beunruhigt.
    »Setzen Sie sich lieber hin«, sagte Tor.
    Er setzte sich neben Mond auf eine ramponierte Couch mit verblichenen Brokatkissen. Als er den Arm um Mond legte, spürte er, wie verkrampft ihr Körper war.
    Tor stand auf; ihr Schoßtier fiepte protestierend, rührte sich jedoch nicht vom Fleck.
    »Ist das ein Quoll?« fragte BZ, als sein Gedächtnis endlich die Verbindung herstellte. »Ja«, antwortete Tor.
    »Woher haben Sie ihn?« Seit er Nummer Vier verließ, hatte er keinen Quoll mehr gesehen.
    »Ich bekam ihn von einem Ondineaner.« Tor stellte sich neben ein kleines Tischchen und kehrte ihnen den Rücken zu.
    »Heißt er zufällig Ananke?« fragte BZ, dem plötzlich ein Licht aufging.
    »Ja«, bestätigte sie, und er erstarrte. Sie holte etwas aus einer versteckten Schublade und brachte es ihm. »Wissen Sie, was das ist?«
    Es war ein Solii-Anhänger an einer Kette: das Zeichen der Bruderschaft. Daneben baumelte ein Ring mit zwei gefaßten Soliis. Jäh erinnerte er sich, wo er diese sonderbare Kombination schon einmal gesehen hatte, an welchem Hals diese Kette hing. »Das gehört Reede«, sagte er mit einer düsteren Vorahnung. Mond erschrak. »Wie bist du daran gekommen?« wandte sie sich an Tor.
    »Funke gab mir die Kette.«
    »Was ist mit Reede Kullervo passiert?« fragte Gundhalinu.
    Sie erzählte ihnen alles. »... und Funke bittet darum, daß alles zu ihrem Schutz bereit ist – wenn sie zurückkehren. Sie wüßten schon, was er damit meint.«
    BZ bewegte sich; er wußte nicht, wie lange er regungslos dagesessen hatte. Mond wirkte wie versteinert. Nur ihre Augen schienen zu leben, nach einem Ausweg zu suchen; nach etwas zu forschen, das es nicht gab.
    »Bei allen Göttern«, stöhnte er und preßte die Hände gegen die Augen. Er hätte es nie zulassen dürfen, daß Reede an jenem Abend sein Haus verließ. Er hatte sich verkalkuliert, Reede war durchgedreht und in Panik davongerannt. Jetzt hatte ihn die Quelle entführt – und Ariele auch.
    Er blickte wieder hoch. »Funke ist weg? Er ist ihnen schon hinterhergeflogen?« Tor nickte. Fluchend sackte er in sich zusammen. »Er sagte, er wolle versuchen, beide zurückzuholen?«
    »Genau das hat er gesagt.« Tor nickte bekräftigend.
    »Wo ist dieses ... dieses Band, das zeigt, wie das ›Wasser des Todes‹ wirkt?« fragte Mond mit tonloser Stimme, während ihre Hände sich um ihre Knie krallten.
    Tor blickte zur Seite. »Es ist verschwunden. Einen Teil habe ich gesehen. Jemand ... zerfiel buchstäblich in Stücke. Fleischfetzen ... Knochen ...« Sie wurde blaß. »Etwas Schrecklicheres kann man sich nicht vorstellen. Du brauchst es dir nicht anzusehen. Du willst es auch gar nicht, ich weiß es!« Sie schüttelte den Kopf.
    Monds Augen glänzten feucht, doch es kamen keine Tränen. »Als wir Reede Kullervo trafen, machte er nicht den Eindruck, als ob er bald sterben würde«, versetzte sie beinahe ärgerlich. »Das verstehe ich nicht. Welche Auswirkungen hat dieses ›Wasser des Todes‹ eigentlich?«
    »Wahrscheinlich tritt die Katastrophe erst ein, wenn man aufhört, es zu nehmen«, murmelte BZ. »Ich kenne keine Droge, die das ›Wasser des Todes‹ genannt wird. Bestimmt hat Reede sie selbst entwickelt, als er versuchte, das Wasser des Lebens synthetisch herzustellen; der Name legt diese Schlußfolgerung nahe. Möglicherweise ist es eine instabile Form von Smartmatter.
Ein Alptraum.
Er fluchte. »Kein Wunder, daß er denkt, wir könnten ihm nicht helfen, solange die Quelle seinen Nachschub kontrolliert.«
    »Glauben Sie, er kann diese Drogen nirgendwo anders bekommen?« zweifelte Tor. »Daß niemand sonst sie herstellt?«
    »Genauso wird es sein«, meinte Gundhalinu. »Und ich habe nicht mal eine Probe davon.« Er schüttelte den Kopf; Mond blickte verzweifelt drein, und als er ihren Gesichtsausdruck sah, drückte er ihren Arm. »Er wird bestimmt eine Probe mitbringen ... er ist hochintelligent und weiß, wie wichtig das ist. Notfalls kann ich die Droge analysieren und kopieren lassen, dann bekommen sie von uns, was sie brauchen.«
    »Falls sie überhaupt zurückkommen ...«, flüsterte Mond. »Es muß doch eine Möglichkeit geben, ihnen zu helfen. Du hast Kontakte, BZ.«
    »Funke meinte, genau damit würde die Quelle rechnen«, fiel Tor ihr ins Wort. »Daß Ihre ... äh ... Kontakte versuchen würden, sie zu retten. Er sagte, die

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