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Tiamat-Zyklus 3 - Die Sommerkönigin 2 - Die Abkehr der Welt

Titel: Tiamat-Zyklus 3 - Die Sommerkönigin 2 - Die Abkehr der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joan D. Vinge
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kam. »Die Nacht der Masken ...«
    Fate straffte den Rücken; ihre Miene erhellte sich, als sie sich aus den Erinnerungen an das letzte Festival riß, in die Gegenwart zurückkehrte und die Hände nach der Zukunft ausstreckte.
    »Ja, natürlich!« sagte sie und ging zu den Frauen zurück. »Ich kann wieder selbständig arbeiten. Ich werde nur wenige Masken herstellen, aber die sind dann etwa ganz Besonderes. Meine Liebe, du bekommst eine Maske, die einer Königin würdig ist.«
     

TIAMAT
Karbunkel
    »... wie Sie aus Ihren Displays ersehen, unterstützt der Bericht eindeutig den Bürger Wayaways. Die Angaben beweisen, daß das Volk bei der Rückkehr der Hegemonie die Sommerkönigin durch eine vom Wintervolk auserwählte Herrscherin ersetzen möchte, wie dies in der Vergangenheit stets geschehen ist. Traditiongemäß vollzieht man den Wechsel während des sogenannten Festivals, wenn der Besuch des Premierministers gefeiert wird ...«
    Echarthes Daten huschten über den Bildschirm; derweil faltete Gundhalinu heimlich einen Fetzen Einwickelpapier Einwickelpapiere Dreiecke. Er blickte hoch, behielt die Hände jedoch unter dem torusförmigen Tisch, der das Ratszimmer beherrschte. Flüchtig betrachtete erbe Mitglieder der Justiz und der Regierung, die an dem Tisch saßen; er stellte sich vor, wie früher die Angehörigen des Sibyllen-College und die Sprecher der Bürgerschaft Tiamats diese Plätze eingenommen hatten. Nur eine Person war in beiden Gremien vertreten: Kirard Set Wayaways.
    Gundhalinu merkte, daß Wayaways ihn anstarrte, wie wenn er ihn schon die ganze Zeit lang beobachtet hätte.
    Der Tiamataner lächelte hinterhältig; mittlerweile haßte Gundhalinu dieses Grinsen, jedesmal, wenn er es sah, stieg eine kalte, irrationale Wut in ihm hoch, die ihn blind machte gegenüber jeder Vernunft. Er zwang sich dazu, Wayaways Blick standzuhalten und erstickte seinen Ärger durch Selbstdisziplin.
    Wayaways hatte nachdrücklich dafür gesorgt, daß jeder im Raum von ihm Notiz nahm, und in der Survey Halle war er ein ständiger Gast. Offiziell repräsentiert er den Stadtrat, er gehörte der Lobby an, die sich für eine Wiederaufnahme der Merjagd starkmachte – und e opponierte gegen die Königin, die er, Gerüchten zufolge, früher vorbehaltlos unterstützt hatte.
    Vor einigen Wochen hatte er Gundhalinu in dessen Büro aufgesucht. Er gab sich charmant und wohlinformiert, während er mit kaum verhohlener Boshaftigkeit andeutete, er gedächte, dem Rat gewisse Informationen bezüglich dem Obersten Richter der Hegemonie und der Sommerkönigin zuzuspielen, falls die Merjagd weiterhin geächtet würde.
    Gundhalinu hörte ihm schweigend zu; hinterher spielte er Wayaways das Gespräch, das er heimlich mit geschnitten hatte, noch einmal vor. Die kompromittierenden Stellen waren jedoch gelöscht, so daß nur die Passagen übrigblieben, in denen Wayaways ihn zu bestechen und zu erpressen versuchte. »Ich weiß, daß Sie Freunde haben«, hatte Gundhalinu leise gesagt, »ab ich habe auch welche. Verlassen Sie mein Büro, so lang Sie noch ein freier Mann sind.«
    Wayaways hatte den Kopf eingezogen, und fortan blieben die direkten Attacken aus. Statt dessen scharwenzelte er hinter seinem Rücken um die anderen Ratsmitglieder herum. Er drängte nicht mehr offen darauf, die Merjagd wieder zuzulassen, denn Gundhalinu hatte sich über das Votum des Rats hinweggesetzt und entschieden, alle Angelegenheiten bezüglich der Mers unterstünden traditionsgemäß Tiamatanischem Gesetzen und das letzte Wort hätte die Königin. Verbissen war Wayaways seiner Argumentation gefolgt, um das Tiamatanische Gesetz mit einem einzigen, bösartige Streich, gegen ihn ins Feld zu führen.
    »Ich habe Zweifel an der Behauptung, daß die Mehrheit der Tiamataner mit der Sommerkönigin unzufrieden ist und sie absetzen möchte«, widersprach Gundhalinu. »Diese Daten sind nicht beweiskräftig. Und selbst wenn sie es wären, so sind wir gar nicht in der Lage, die Königin zu stürzen.«
    »Es ist gar nicht davon die Rede, daß wir selbst einschreiten, Richter«, fiel Echarthe ihm ins Wort. »Das regeln die Tiamataner seit jeher selbst. Ich empfehle lediglich, dafür zu sorgen, daß diese Tradition auch stattfindet, wenn die Hegemonische Gesellschaft hier eintrifft.«
    »Dann hätten wir wirklich einen Grund zum Feiern«, meinte Sandrine mit säuerlichem Lächeln. »Wenn diese verdammte Mutteranbeterin erst weg ist, und die Winter die Dinge in die Hand nehmen, wäre

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