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Tief atmen, Frau Doktor!

Tief atmen, Frau Doktor!

Titel: Tief atmen, Frau Doktor! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Gordon
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der Königlichen Luftwaffe waren ein paar Aufzeichnungen. «
    »Und wo ist die?«
    »Seit Monaten verschwunden. Ich glaube, sie ist irgendwie unter die Habseligkeiten von Tante Klara geraten.«
    »Was ist das für ein Anruf?« fügte Lucy wütend hinzu.
    »Der Wettberater der Praxis. Ruft jeden Morgen an. Äußerst zuverlässig. Bringt uns einen Haufen Geld ein.«
    Lucy riß ihm den Hörer aus der Hand. »Der Auftrag ist gekündigt. Lieber Himmel!« fauchte sie und legte auf. »Sagen Sie Ihrem kleinen Jungen, er soll aufhören, diesen doch recht hübschen antiken Schreibtisch mit den Füßen zu bearbeiten.«
    »Ich habe die Krankengeschichten!« Mr. Windows schwenkte triumphierend einen ledergebundenen Ordner.
    Fay öffnete ihn. »Erster Oktober«, las sie laut. »Schoß ein paar Fasane und führte einen Katheder in die Prostata eines Pfarrers ein.« Sie starrte auf den Einband. »Jagd- und Fischereibuch?«
    »Dr. Fellows-Smiths Einstellung zu seinem Beruf war eine sportliche«, erklärte Mr. Windows.
    Fay knallte das Buch auf den Tisch. »Mr. Windows! Sie sind in dieser Praxis ungefähr so brauchbar, wie eine Hebamme in einem Kloster.«
    Er richtete sich zu voller Größe auf. »Tatsächlich, Frau Doktor? Schon länger als der alte Tiberius gehöre ich zum Inventar der alten Stiftspraxis«, sagte er mit der majestätischen, drohenden Kälte eines Eisbergs. »Und was passiert? Man kündigt dem Wettberater. Man storniert die Getränkebestellung. Man will Krankengeschichten, die wir nicht haben. Terminkalender! So was! Als ob wir ein schwuler Frisiersalon wären. Alles ist umgekrempelt! Genausogut können Sie das Chorgestühl aus der Kathedrale entfernen und Barhocker hineinstellen. Das ist Gotteslästerung. Ich verlasse das Schiff.«
    Er bahnte sich einen Weg durch das Gedränge der Patienten und stapfte die Treppe hinauf.
    Lucy war zu Tode erschrocken. »Auf Mr. Windows können wir nicht verzichten.«
    »Warum nicht?« wollte Fay wissen.
    »Die früheren Ärzte hielten große Stücke auf ihn.«
    »O ja. Wenn er gestorben wäre, hätten sie ihn auch ausstopfen lassen und in eine Glasvitrine gestellt.«
    »Wer wird das Essen kochen?« - »Wir natürlich.«
    »Unsinn. Wir sind beide Fachleute auf dem Gebiet der Vitamine und der gesunden Kost, können aber nicht einmal Eier kochen. Außerdem«, fügte sie ganz mitleidig hinzu, »wo soll denn der arme Mann hin?«
    »Zurück zu seiner alten Beschäftigung - Ohren aus der Suppe des Kapitäns herausfischen.«
    »Nein, im Ernst! «
    »Das ist mein voller Ernst.«
    » Nicht im geringsten.«
    »Da haben wir's, Lucy, du streitest wie gewöhnlich.«
    »Ich streite nicht.«
    Fay spürte einen heftigen Schmerz in ihrem rechten Knie. »Wenn du mich noch einmal trittst«, sagte sie, während sie herumwirbelte und den kleinen Jungen anfunkelte, »haue ich dir den Hintern voll, daß du eine Woche lang im Stehen fernsehen mußt.«
    Lucy sagte entschieden: »Wir werden zu Kreuze kriechen und Mr. Windows bitten, zu bleiben.«
    »Arschkriecher«, sagte Fay.
    Er kam die Stiege herunter, seinen Seesack über der Schulter. »Ich werde meine Sachen morgen holen lassen«, informierte er sie und setzte eine Miene auf wie Kapitän Bligh, als man ihn von der Bounty aussetzte. »Bitte veranlassen Sie, daß man mein Harmonium mit großer Sorgfalt behandelt.« — Die beiden Ärztinnen nahmen ihn in ihre Mitte und drängten ihn in den Aufenthaltsraum.
    »Können wir Sie nicht wieder an Bord locken?« fragte Lucy verzweifelt.
    »Wer braucht schon Krankengeschichten?« fragte Lucy leichthin. »Die ehemaligen Ärzte stellten wahrscheinlich ohnehin immer die falsche Diagnose.« Sie legte ihm den Arm um den Hals. »Sie werden doch nicht zwei schwache kleine Frauen in dieser großen, schwer zu bewältigenden Praxis alleinlassen, oder?«
    »Von Tynemouth bis Tokio habe ich weiblichen Launen Widerstand geleistet«, sagte er streng zu ihr. »Und von Swansea bis Santiago.«
    »Sie haben ja einen Knoten am Nacken«, rief Fay aus.
    »Das ist meine Klette«, antwortete er ungerührt.
    Lucy nahm den Knoten voll Interesse zwischen Daumen und Zeigefinger. »Es ist ein Lipom.«
    »Oder eine Talggeschwulst?« Fay zog die Stirn in Falten.
    Mr. Windows sah erschrocken aus. »Es ist doch hoffentlich nichts Ernstes, Frau Doktor?«
    Lucy und Fay sahen einander schnell an. »Nun ja, es könnte unangenehm werden.«
    »Ich würde Ihnen raten, es unter ständiger ärztlicher Kontrolle zu halten«, setzte Fay hinzu.
    »Ich habe

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