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Tief im Hochwald - Kriminalroman

Tief im Hochwald - Kriminalroman

Titel: Tief im Hochwald - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moni
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Förster irgendwann schon gekommen, aber das war ein Unfall, das müssen Sie mir glauben. Ich hatte einen festen Plan, und der hätte mir beinah alles kaputt gemacht. Der hätte den Lottoschein mitgenommen. Da musste ich ihn einfach töten. Darum hat es bis zum zweiten Mord auch so lange gedauert, der erste war noch gar nicht dran. Ich musste alles neu planen. Ich konnte doch den Förster nicht auch am Hochsitz erstechen. Den musste ich am Leben lassen.«
    Trost verfiel wieder in Schweigen, und Vanessa sah sich in der Höhle um. Sie hatten sich ganz langsam immer weiter auf Trost zugeschoben und waren ihm sicherlich inzwischen einen Meter näher gekommen. Sie standen jetzt direkt neben den Matratzen, daher schätzte Vanessa, dass sie etwa vier Meter von Trost entfernt waren. Charlotte bewegte sich gleichmäßig mit, sodass kein Abstand zwischen beiden entstand und auch keine eindeutige Bewegung zu sehen war. Von dort, wo Vanessa nun stand, konnte sie in einen Gang zu ihrer Rechten blicken, der zwischen ihnen und Trost in die Wand abzweigte. Dort nahm sie eine vage Bewegung wahr, die den Nebel in ihrem Kopf lichtete, und sie wusste plötzlich, was Trost vorhin gesagt, sie aber nicht verstanden hatte. »Was wollt ihr alle von mir? Erst die Kinder, jetzt Sie«, hatte er gesagt. Und er hatte von Kell gesprochen. Eben noch hatte sie gedacht, er habe gemeint, dass die Kinder Rommelfanger gefunden hatten. Aber mit einem Mal wurde ihr schlagartig klar, dass er Philipp in seiner Gewalt haben musste. Er musste es gewesen sein, der mit einer vorsichtigen Bewegung auf sich aufmerksam gemacht hatte. Aber er hatte von Kindern gesprochen, vermutlich war also auch Diana bei ihm.
    Sie mussten die Kinder schützen. Aber wie sollte sie den anderen klarmachen, dass Trost Geiseln hatte, ohne eine Kurzschlussreaktion auszulösen? Vanessa tastete nach Charlottes Hand und versuchte, mit dieser auf den Gang rechts von ihnen zu deuten, ohne dabei Trost aus den Augen zu verlieren. Charlotte schien zu verstehen, denn sie griff in ihre Jackentasche und zog einen Briefumschlag daraus hervor, den sie Trost entgegenhielt.
    »Herr Trost, dies hier wird Sie interessieren. Darf ich zu Ihnen kommen und Ihnen den Brief zeigen?«
    Trost sah Charlotte aus funkelnden Augen an. Der Alkohol mochte ihn völlig enthemmt haben, sein Verhalten war nicht mehr an normalen Maßstäben zu messen, seine Reaktionen waren unvorhersehbar.
    »Was soll das?« Trost schwankte leicht, bewegte sich aber nicht auf sie zu. »Was ist das für ein Wisch?«
    Vanessa hielt ihre Hand hinter den Rücken und machte ihren Kollegen ein Zeichen, dass es gleich zum Zugriff kommen musste. Sie wusste nicht einmal, ob Gunter in der Dunkelheit ihre Hand sehen, geschweige denn ihre Geste richtig deuten könnte, aber sie verließ sich darauf, dass sie beide sich immer gut auch ohne Worte hatten verständigen können. Blieb nur zu hoffen, dass Landscheid nichts verbockte. Den Kollegen Erschens konnte sie nicht einschätzen. Was würde passieren, wenn Erschens begriff, dass es seine Tochter war, die Trost in seiner Gewalt hatte?
    »Das ist ein Bekennerbrief von Pastor Feldmann. Er hat alle Vergehen, deren er bezichtigt wird, gestanden und bekennt sich in diesem Brief schuldig. Er bittet Sie um Verzeihung.«
    Charlotte kam langsam ein Stück auf Trost zu und hielt ihm den Umschlag hin, aber der lachte laut auf. Vanessa wusste sicher, dass Feldmanns Abschiedsbrief bei der Kriminaltechnik war, dies war vermutlich Charlottes Privatpost, die sie gestern auf dem Weg zur Arbeit aus dem Briefkasten gefischt hatte.
    Plötzlich durchbrach ein Niesen die angespannte Stille des Stollens. Es kam aus dem Seitengang rechts von Vanessa und Charlotte. Trost machte einen Schritt auf den Gang zu und versperrte ihn mit seinem Körper, aber auch die Polizistinnen bewegten sich in diese Richtung, sodass Trost verharrte.
    »Keinen Schritt weiter, oder den Kindern passiert was«, drohte er. Er zog ein Messer aus einer Seitentasche seiner Arbeitshose. Die Klinge blitzte im Flackern der Kerzenflammen kurz auf. Da Vanessa und Charlotte nicht mehr vor dem Hauptgang standen, dürften Gunter und Landscheid freie Sicht auf Trost haben und notfalls auch auf ihn schießen können. Was aber, wenn er sich nach hinten in den Gang zurückzog?
    »Herr Trost, wen haben Sie da in Ihre Gewalt gebracht?«, fragte Vanessa, aber Trost starrte sie nur trotzig an.
    »Herr Trost, Sie haben doch damals als Kind selbst erlebt, wie prägend das

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