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Tief

Tief

Titel: Tief Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Croft
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schließen.
    »Barlow also«, sagte der Mann und erzwang sich den Weg ins Zimmer. »Und verzeihen Sie mein Eindringen.«
    Er lächelte immer noch. Mit dem Fuß hielt er die Tür auf.
    »Sie sind nicht von der Presse?«
    Lächelnd trat Barlow ein. Unwillkürlich trat Derek zur Seite. »Entschuldigen Sie mal«, sagte er empört und folgte dem Mann ins Zimmer.
    Barlow griff in seine Jacke und zog eine Pistole, die er auf Dereks Kopf richtete. Verständnislos starrte Derek auf den Lauf.
    »Was ist das?«
    Barlow schüttelte leicht den Kopf, als wolle er seinen Gastgeber nicht mit einer so überflüssigen Antwort behelligen.
    »Setzen Sie sich bitte dorthin?« Hilfreich zeigte er mit der Pistole auf einen Stuhl, und Derek tat gehorsam, was er verlangte. Barlow sah sich gedankenverloren im Zimmer um. »Dr. Petersen«, begann er, »das ist mein Job, aber ich bin im Moment nicht allzu glücklich damit. In der Regel sind die Menschen, auf die ich meine Pistole richte, niedrigstes Gewürm. Sie hingegen sind ein anständiger Mann.« Tröstend legte er Derek die Hand auf die Schulter und drückte sie leicht. »Glauben Sie mir, Dr. Petersen, das schmerzt mich.«
    Angst schnürte Derek die Kehle zu, aber er versuchte trotzdem, aufzustehen.
    »Pistole hin oder her, ich werde nicht hier sitzen, während Sie …«
    Barlow stieß ihm den Lauf der Pistole unsanft gegen die Stirn. Stöhnend sank Derek zurück auf den Stuhl. Blut lief in zwei Rinnsalen an seiner Nase entlang.
    Der Mann setzte sich auf Dereks Bett und wischte mit einem Taschentuch sorgfältig das Blut vom Lauf der Pistole.
    »Ich habe einen Klienten, und der hat eine Bitte an Sie.«
    Derek presste eine Falte seines Pullovers an die Stirn. Barlow drückte die Waffe an sein Ohr und beugte sich zu dem anderen Ohr hinunter. Derek erstarrte, als er die Worte hörte, die er flüsterte – weniger als ein Dutzend, aber sie formulierten ein so hässliches, unmögliches Ansinnen, dass Derek in seinem Entsetzen zu hoffen wagte, alles sei nur ein Scherz.
    Pistolenlauf und Mund entfernten sich von seinen Ohren.
    »Sehen Sie mich an, Dr. Petersen.«
    Vorsichtig hob Derek den Kopf. Barlow stand am Bett und zeigte auf die Aktentasche, die geöffnet auf der Bettdecke lag. Sie war voller Geld. Der Anblick war so unerwartet und albern, dass Derek unwillkürlich lächeln musste.
    »Ich bin nicht besonders tapfer«, sagte er fast unhörbar. »Ich habe schreckliche Angst, aber es muss Ihnen klar sein … Das können Sie nicht von mir verlangen.«
    Barlow verzog in theatralischer Enttäuschung das Gesicht.
    »Das enttäuscht mich zutiefst. Und es ist sehr dumm. Dr. Petersen, mein Klient belohnt Kooperation großzügig; das hier ist sehr viel Geld. Und wenn Ormond geht, werden Sie ihn natürlich ersetzen. Wollen Sie es sich nicht noch einmal überlegen?«
    Derek schüttelte den Kopf.
    »Ich verstehe. Wie unglücklich.«
    »Wenn Sie mich töten«, sagte Derek, »dann …«
    »Dann können Sie die Aufgabe natürlich nicht erledigen. Ganz logisch. Was haben Sie doch für einen scharfen Verstand.« Barlow seufzte. Er zog einen Umschlag aus der Tasche. »Das ist sehr bedauerlich, aber ich muss Sie bitten, sich diese Fotos von den Partnern meines Klienten anzuschauen.«
    Es waren Fotos von Leichen. Die meisten waren mitten in die Stirn geschossen worden. Zögernd betrachtete Derek die Fotos. Die Aufnahmen waren real, und kurz fragte er sich, ob er wohl gleich ohnmächtig werden oder sich übergeben würde, aber …
    »Ich sagte Ihnen bereits«, stieß er mit rauer Stimme hervor, »ich will nicht den Helden spielen, aber das tue ich nicht.«
    »Ich verlange von Ihnen ja nur, dass Sie sich die Fotos anschauen, Dr. Petersen.«
    Ein alter Mann, der an seinem Schreibtisch saß, den Füller noch in der Hand; ein junger Mann, der mit dem Rücken auf der Straße lag, die Beine gespreizt; ein sehr, sehr dicker Mann unten an einer Treppe; ein junges Mädchen …
    Derek keuchte entsetzt auf. Das war Lizzie, seine Tochter. Sie kam gerade mit einer Freundin aus einem Kleidergeschäft, fuhr sich mit der Hand durch die Haare und blickte sich lachend um.
    Ein langes Schweigen entstand.
    »Ich verstehe Ihre Gefühle«, sagte Barlow großmütig. »Lassen Sie sich ruhig Zeit. Schauen Sie sich noch ein paar andere Fotos an.«
    »Lassen Sie meine Tochter in Ruhe«, flehte Derek. »Sie ist doch noch ein Kind.«
    Die Fotos von Lizzie, die jetzt mit Blut beschmiert waren, glitten ihm aus den Händen.

13
    Roddy

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