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Tiefe Sehnsucht - stärker als alle Vernunft

Tiefe Sehnsucht - stärker als alle Vernunft

Titel: Tiefe Sehnsucht - stärker als alle Vernunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KATHIE DENOSKY
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ausgegangen, dass sie die meiste Zeit in seinem Schlafzimmer verbringen würden. Aber alles war anders gekommen, nachdem sie ihm eröffnet hatte, dass sie schwanger war.
    Auch wenn die Tatsache, dass er Vater wurde, ihn immer noch sehr verunsicherte, eins wusste er mit absoluter Sicherheit: Er musste Melissa davon überzeugen, dass eine Ehe das einzig Richtige war. Für sie und das Kind. Entschlossen wischte er die Arbeitsplatte ab und schaltete das Licht aus. Während er den Flur entlang zum Wohnzimmer ging, dachte er daran, dass er genau drei Tage hatte, um Melissa von der Heirat zu überzeugen. Wahrscheinlich würde es nicht einfach werden, schließlich hatte sie nicht so ganz unrecht mit ihrem Argument. Sie kannten sich wirklich kaum. Doch er würde es schon schaffen. Bisher hatte er in seinem Leben immer alles erreicht, was er sich vorgenommen hatte.
    Außerdem war es eine Frage der Ehre und des Anstands, dass er die Mutter seines Kindes heiratete und ihr dabei half, es großzuziehen. Und er zweifelte keine Sekunde lang daran, dass Melissa nach diesem Wochenende Ja sagen würde.

3. KAPITEL
    „Wie viel Geld hast du denn nun gewonnen?“, fragte Melissa, als Shane den Fernseher ausschaltete.
    „Es ging nicht um Geld. Wenn Kaktus gewonnen hätte, hätte ich den ganzen nächsten Monat kochen müssen.“ Shane grinste triumphierend. „Und jetzt muss der arme Mann den ganzen Winter lang die Einfahrt vom Schnee befreien.“
    „Wie alt ist Kaktus?“ Hoffentlich nicht so alt. Melissa tat er jetzt schon leid.
    „Ich weiß es nicht genau.“ Shane stand auf und nahm sie bei der Hand. „Er ist in dem Punkt etwas empfindlich und macht aus seinem Alter ein Geheimnis. Aber ich bin ziemlich sicher, dass er mindestens siebzig ist, vielleicht sogar noch ein paar Jahre älter.“
    „So alt schon? Und dann zwingst du ihn, den ganzen Winter in der Eiseskälte Schnee zu schippen?“ Nur widerstrebend ließ sie sich von Shane hochziehen. Denn dass er den alten Mann ausnutzte, gefiel ihr ganz und gar nicht. „Gib zu, du wirst ihm die alberne Wette erlassen.“
    „Nie und nimmer.“ Als sie ihn entrüstet ansah, musste Shane lachen. „Nun beruhige dich. Er sitzt in seiner geheizten Fahrerkabine auf dem Traktor, kann seine geliebten Countrysongs hören und hat eine Thermosflasche mit Irish Coffee neben sich, um sich aufzuwärmen.“
    „Aber …“ Verblüfft schüttelte sie den Kopf. „… das hört sich ja so an, als hätte er immer das große Los gezogen, ganz egal, wie die Wette auch ausgegangen wäre.“
    „Genauso ist es.“ Melissa an der Hand, ging er auf die Treppe zu. „Jeden Herbst spielen wir dieses Spiel. Er schlägt eine Wette vor, die er, wie er selbst weiß, nicht gewinnen kann. Nur damit er dann etwas machen kann, was er besonders gern tut.“
    Diese Logik war ihr vollkommen fremd. „Das verstehe ich nicht. Warum sagt er nicht einfach, dass er diese Arbeit besonders gern machen möchte?“
    „Das kann er nicht. Er hat immer hier auf der Ranch gearbeitet. Aber als er wegen seiner Arthritis nicht mehr im Stall arbeiten konnte, war er ziemlich verzweifelt, auch wenn er es nicht gezeigt hat. Aber ich wusste, dass er die Ranch nicht verlassen wollte. Sie ist sein Zuhause, solange ich denken kann. Also fing ich an rumzujammern, ich bräuchte unbedingt jemanden fürs Haus, jemanden, der kocht und alles in Ordnung hält. Das war gelogen, denn ich bin ganz gut allein zurechtgekommen, und das wusste er auch. Deshalb hat er es nicht über sich gebracht, sich für den Job zu bewerben.“
    „Und da fingen die Wetten an?“
    „Ja. Er wollte mit mir wetten, dass er ein Pferd schneller satteln könnte als ich. Wenn er gewinnen würde, müsste ich ihm neue Stiefel kaufen. Wenn er verlieren würde, müsste er den Job im Haus übernehmen.“
    Gerührt lächelte Melissa ihn an. Wie anständig von Shane, dass er alles tat, um dem Mann seine Würde zu lassen. Das sagte viel über seinen Charakter aus, mehr wahrscheinlich, als ihm bewusst war. „Du machst das, damit er sich nicht in seinem Stolz gekränkt fühlt.“
    „Mag sein.“ Lächelnd öffnete er die Tür zum Gästezimmer. „Und der Ausgang der letzten Wette wird ihm besonders gefallen. Er kann nicht nur mit seinem geliebten Traktor fahren und eine Arbeit verrichten, die nichts mit Hausarbeit zu tun hat. Er hat auch etwas, worüber er meckern kann. Denn er liebt es, sich über alles und jeden aufzuregen. Nicht umsonst nennt man ihn Kaktus . Er fährt zu gern seine

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