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Tiefer gelegt

Tiefer gelegt

Titel: Tiefer gelegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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werde, kann es zu einem richtigen Aufruhr
kommen. In South Beach werde ich nicht so beachtet. Da stehe
ich weiter unten auf der Promi-Watchlist.«
»Der Name Richard Vana kommt mir bekannt vor.«
Hooker fläzte sich auf die Couch vor dem Fernseher und
knipste ihn mit der Fernbedienung an. »Er spielt Baseball. Für
Houston.«
Mein Handy zirpte, und ich durchlebte einen Augenblick
nackter Angst, während ich innerlich mit mir rang, ob ich
drangehen sollte und ob vielleicht meine Mutter anrief. Aber
dann dachte ich, es könnte auch Bill sein, und diesen Anruf
wollte ich nicht verpassen.
Wie sich herausstellte, war es nicht meine Mutter und auch
nicht Bill. Sondern Rosa.
»Wo sind Sie?«, fragte Rosa. »Ich muss Sie sehen. Ich bin
noch mal zurück und habe mit Felicia gesprochen. Und wir
haben uns im Viertel umgehört, ob jemand irgendwas weiß.
Man hat uns gesagt, wir sollen zum verrückten Armond gehen.
Der verrückte Armond ist nach Miami gekommen, als sie in
Kuba die Gefängnisse aufgemacht haben und die Leute nach
USA geschickt haben. Armond sagt, er ist mit Marias Vater im
Gefängnis gewesen, und Armond sagt, dass Juan manchmal
übers Tauchen geredet hat. Dann hat er mir auf einer Karte
gezeigt, wo Juan am liebsten getaucht hat.«
»Können Sie es mir erklären?«
»Ich habe keinen Namen. Die Namen sind anders. Aber ich
habe diese kleine Karte, die Armond für uns gezeichnet hat.
Ich muss Ihnen die Karte geben.«
»Hooker und ich sind auf Key West.«
»Was machen Sie in Key West? Egal. Wir bringen Ihnen
die Karte. Morgen früh fahren wir los. Sie machen Ihr Handy
an. Ich rufe an, wenn wir dort sind.« Damit legte Rosa auf.
    Ich wälzte mich aus dem Bett und folgte meiner Nase in die
Küche, wo Hooker Kaffee aufgesetzt hatte. Er trug verknitterte
Surfershorts und ein T-Shirt mit einer Motoröl-Werbung auf
der Brust. Seine Haare waren ungekämmt, und er war barfuß.
Er sah ungeheuer nach Inselmensch aus, und, wie ich mir widerwillig eingestehen musste, ungeheuer sexy … auf eine ungekämmte, modemufflige, schlampige Weise.
»Wir haben Kaffee und Kaffeeweißer«, sagte Hooker.
»Zum Essen gibt es allerdings nur noch MikrowellenPopcorn. Normalerweise frühstücke ich Wasabi-Erbsen und
Erdnüsschen, wenn ich hier bin, aber die haben wir gestern
Abend aufgefuttert.«
    Ich schenkte mir einen Becher Kaffee ein und kippte zwei
Tütchen Kaffeeweißer hinein. »Glaubst du, der Gegelte von
gestern hat es ernst gemeint?«
    »Allerdings. Todernst. Ich glaube, der Nachtwächter war
ernsthaft tot. Ich glaube auch, dass Maria Raffles in was ganz
Finsterem drinsteckt. Und ich glaube, dass dein Bruder noch
wahnsinniger ist als ich, was Frauen angeht.«
»Sonst noch was?«
    »Ich glaube, dass Maria und dein Bruder versuchen, irgendetwas aus kubanischem Gewässer zu bergen.«
»Sag das nicht! So was will ich gar nicht hören! Amerikaner dürfen nicht nach Kuba reisen. Kuba ist für amerikanische
Bürger verboten.«
»Viele Menschen glauben, dass wir in naher Zukunft diplomatische Beziehungen zu Kuba aufnehmen werden und dass
das für Südflorida ein ökonomisches Debakel bedeuten wird.
Die Insel liegt nur hundertvierzig Seemeilen von Miami entfernt. Achtzig Meilen vor Key West. Das könnte einen Großteil der Touristenströme und Investorengelder umlenken. Ich
kenne jemanden, der gerade einen Landkauf für zukünftiges
Bauland anbahnt.«
»Ist so was nicht riskant?«
»Schon, aber ich denke, er wird das Risiko gegen den möglichen Gewinn abgewogen haben.«
»Ich dachte, es wäre Amerikanern nicht möglich, so einen
Deal abzuschließen.«
»Anscheinend muss man nur die richtigen Leute kennen,
dann gibt es durchaus einen Weg.«
Ich nahm meinen Kaffee mit in die Dusche, und eine halbe
Stunde später waren Hooker und ich aufbruchbereit. Die Straßen waren längst nicht mehr so voll. Es war noch nicht mal
acht Uhr, alle Läden waren noch geschlossen. Nur ein paar
Bars hatten geöffnet und servierten Frühstück. Wir holten uns
ein paar Burritos und aßen sie auf dem Weg zu den Piers. Vor
dem Hafen lag ein gigantisches Kreuzfahrtschiff. In ein paar
Stunden würde es Tausende von Kreuzfahrern in die Stadt
speien, und Key West wäre wie die alte Dame, die in einem
Schuh wohnte und so viele Kinder hatte, dass sie nicht mehr
wusste, wohin damit. Ich persönlich fand, dass es nicht schaden konnte, ein paar Kreuzfahrtschiffe nach Kuba umzulenken.
»Ich schätze, das sind keine besonders tollen Ferien für
dich«,

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