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Tiefer gelegt

Tiefer gelegt

Titel: Tiefer gelegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Sunseeker. Es hat die Lichter ausgemacht, aber ich kann
sehen, wie sich die weißen Aufbauten im Wasser spiegeln.«
»Könnte es die Flex sein?«
»Nein. So groß ist es auch wieder nicht.«
Hooker und ich gingen an Deck und sahen zu dem Boot hinüber.
»Vielleicht ist jemand zum Angeln oder Schnorcheln hergekommen«, meinte ich. »Vielleicht ist es ein ganz unschuldiger Vergnügungstrip.«
»Bei einem ganz unschuldigen Vergnügungstrip geht man
nicht um zwei Uhr früh vor Anker und löscht alle Lichter. Ich
befürchte, dass jemand uns beim Überfliegen entdeckt hat und
uns einen Besuch abstatten will. Bei Calflex haben sie auch
eine Reihe kleinerer Boote. Das hier könnte eines davon sein.«
»Sieht so aus, als wollten sie uns den Weg versperren.
Wenn sie glauben, dass Maria an Bord ist, schicken sie vielleicht nur ein paar Killer rüber. Oder die Killer sind möglicherweise gerade dabei, in ihre Tauchanzüge zu steigen.«
»Der Gedanke gefällt mir gar nicht«, sagte Hooker. »Vor
allem, nachdem ich Bill die Waffe überlassen habe. Das
Schlauchboot liegt noch an der Tauchplattform. Schmeiß ein
paar Flaschen Wasser und ein paar Granolariegel rein und
steig ein. Ich komme sofort nach.«
Ich schnappte mir das Wasser und die Granolariegel und
rannte zum Schlauchboot hinaus. In der Dunkelheit knallte ich
gegen den Kanister.
»Verflucht noch mal, was soll das denn?«, zischte ich. »Sie
haben den Kanister hier gelassen!«
Hooker erschien hinter mir. »Scheiße, wir haben uns so beeilt, das Gold an Bord zu bekommen, dass wir das Ding hier
hinten total vergessen haben.«
»Was machen wir jetzt damit?«
»Wir werden es mitnehmen müssen. Ich weiß nicht, was es
ist, und ich würde es nur ungern hier lassen.«
Mühsam wuchteten wir den Behälter in das Schlauchboot,
dann kletterte Hooker mit einem Rucksack hinterher. Er kippte
den Außenborder hoch und hängte die Ruder in die Dollen, um
die unbekannten Besucher nicht auf uns aufmerksam zu machen. Gleich darauf waren wir zum Inneren der Insel unterwegs. Als wir den Wasserlauf etwa zwanzig Meter hinaufgerudert waren, sahen wir den dünnen Strahl einer Taschenlampe
über das Heck mit dem doppelten H huschen.
»Fuck«, zischte Hooker.
Damit brachte er auch meine Gefühle zum Ausdruck.
Energisch, aber leise ruderte er weiter, bis wir so weit im
Inselinneren waren, dass wir uns nur noch langsam vorwärts
staken konnten. Unter dem Blätterdach war es so dunkel, dass
ich die Hand nicht vor Augen sehen konnte. Schließlich liefen
wir auf Grund, stiegen aus und zerrten das Boot ans Ufer.
Dann stiegen wir wieder ein und suchten nach einer möglichst
bequemen Stellung zum Schlafen.
Ich stolperte herum, bis ich Hookers Hand um meinen
Knöchel spürte.
»Du führst dich auf wie ein alter Hund, der nach dem besten Fleck zum Schlafen sucht«, hörte ich ihn sagen. »Setz
dich einfach hin.«
»Ich kann nichts sehen. Ich weiß nicht, worauf ich sitze.«
»Dir fehlt der Abenteuergeist«, sagte Hooker. »Lass es einfach drauf ankommen.« Er zog mich nach unten und dann an
seine Brust. »Jetzt sitzt du auf mir. Entspann dich.«
»Du hast deine Hand auf meiner Brust.«
»Oha. Verzeihung. Es ist dunkel. Das habe ich nicht gemerkt.«
»Du hast nicht gemerkt, dass du deine Hand auf meiner
Brust hast?«
»Okay, ich habe es gemerkt. Hat es dir gefallen?«
»Mein Gott.«
»Ich hatte gehofft, dass es dir gefällt.«
Ich saß zwischen seinen Beinen, wo ich seine Arme um
meinen Leib und sein Kinn an meiner Schläfe spürte.
» Mir hat es gefallen«, sagte er. Und dann küsste er mich
vor mein Ohr.
Mir hatte es auch gefallen. Und der Kuss gefiel mir auch.
Es war mir unbegreiflich, wie ich zwischen Hookers Beinen
sitzen und spitz sein konnte, wo im selben Moment ein paar
Kampftaucher die Happy Hooker durchkämmten und nach
dem Gold suchten, während sie wahrscheinlich darauf hofften,
jemanden umbringen zu können.
»Das ist nicht der passende Augenblick«, erklärte ich ihm.
»Ich weiß. Kein Kondom dabei. Du hast nicht zufällig ein
paar von Bills mitgenommen?«
»Ich meinte die Froschmänner und die Tatsache, dass sie
uns eventuell umbringen wollen.«
»Die Froschmänner hatte ich ganz vergessen. Aber wenn
wir sowieso sterben müssen, können wir auch die Kondome
vergessen.«
»Wie spät ist es?«
»Halb vier.«
Ich schloss die Augen und war im nächsten Moment eingeschlafen. Als ich aufwachte, schien die Sonne durch die stecknadelgroßen Lücken im Laubdach, und Hookers

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