Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tiefer gelegt

Tiefer gelegt

Titel: Tiefer gelegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
Vom Netzwerk:
Hand lag
wieder auf meiner Brust.
»Das ist doch nicht zu fassen«, sagte ich. »Du hast schon
wieder deine Hand auf meiner Brust.«
»Ich kann nichts dafür. Das macht sie von selbst. Ich bin
nicht dafür verantwortlich, was meine Hand tut, während ich
schlafe.«
»Du schläfst aber nicht. Du bist hellwach.«
»Stimmt auch wieder.« Er begann mich zu streicheln. »Und
du bist ganz sicher, dass dir das nicht gefällt?«
»Vielleicht ein bisschen, aber das tut nichts zur Sache. Ich
brauche eine Dusche. Ich brauche eine Zahnbürste. Ich muss
meine Beine rasieren. O mein Gott! «
»Was ist?« Hooker war schon aufgesprungen und schaute
sich um. »Was ist los? «
»Es gibt hier kein Klo.«
Er presste sich die Hand aufs Herz. »Du hast mir einen Höllenschrecken eingejagt.«
»Ich muss aufs Klo.«
Hooker blickte viel sagend in den Dschungel.
»Kommt nicht in Frage!«
»Geh nicht zu weit rein«, sagte Hooker. »Es wäre blöd,
wenn du dich verirren würdest. Und schau genau, wohin du
trittst.«
»Daran ist nur mein blöder Bruder schuld«, sagte ich. »Immer wenn ich in der Patsche sitze, ist mein blöder Bruder daran schuld.«
»Auch an den drei Verlobungen?«
»Männer!«, entgegnete ich. Und damit rauschte ich ab, um
mich wutentbrannt durch das Gewirr von Schlingpflanzen und
Büschen zu schlagen. Ich tat, was getan werden musste, und
folgte dem Pfad der Verwüstung zurück zu dem Wasserlauf.
Hooker saß auf der Bootsreling und aß einen Granolariegel.
Als er mich kommen sah, wurden seine Augen groß, und sein
Kiefer klappte nach unten.
»Was hast du denn?«, fragte ich. »Na schön, ich weiß, dass
ich mir auf den Turnschuh gepinkelt habe. Mädchen haben es
eben schwerer.«
Er legte den Granolariegel langsam auf der Seitenwand des
Schlauchbootes ab und tastete nach einem Ruder. »Süße, gerate bitte nicht in Panik, aber du hast was in deinen Haaren.«
Ich verdrehte die Augen nach oben, um möglichst durch
meine Schädeldecke zu sehen, und fasste gleichzeitig nach
oben.
»Nein! Nicht hinfassen!«, rief Hooker. »Rühr dich nicht
vom Fleck. Bleib ganz still stehen.«
»Was ist es denn?«
»Das möchtest du nicht wirklich wissen.«
»Was machst du mit dem Ruder?«
»Damit werde ich das Biest runterschlagen.«
»Warum nimmst du nicht die Hand?«
»Bist du von Sinnen? Das ist verflucht noch mal die größte
Spinne, die mir je unter die Augen gekommen ist. Dieses
Wahnsinnsvieh ist groß wie ein Teller. Ich weiß gar nicht, wie
es sich auf deinem Kopf hält.«
» Eine Spinne! « Unwillkürlich begann ich zu kreischen und
Tarantella zu tanzen. » MACH SIE WEG! MACH SIE WEG!
MACH SIE WEG! «
Dann verschleierte sich mein Blick wie hinter dichten
Spinnweben, und ich kippte um.
Als ich wieder zu mir kam, sah ich Hooker, der sich mit besorgtem Blick über mich beugte.
»Was ist passiert?«, fragte ich ihn.
»Du bist in Ohnmacht gefallen. Erst hast du geschrien, dann
hast du die Augen verdreht und dann bist du KRACH nach
hinten gekippt.«
»Ich falle sonst nie in Ohnmacht. Wahrscheinlich hast du
mich mit dem Ruder getroffen und k.o. geschlagen.«
»Meine Zuckerschnute, wenn ich dich wirklich mit dem
Ruder getroffen hätte, hättest du die Augen nicht so schnell
wieder aufgemacht.«
»Hilf mir auf. Wenigstens bin ich die Spinne losgeworden.«
Ich sah zu Hooker auf. »Ich bin sie doch losgeworden, oder?«
Er zog mich auf die Füße. »Ja, das bist du.«
Ich zupfte ein langes, schleimigschwarzes Etwas von meinem T-Shirt. »Was ist das?«
»Ein Spinnenbein«, antwortete Hooker. »Du bist auf sie
draufgefallen, als du umgekippt bist, und hast sie unter deinem
Rücken zu Mus zerquetscht.«
»Das habe ich nicht.«
»Die gute Nachricht ist … sie ist tot.«
Ich fing an zu heulen. Natürlich war es dumm zu heulen,
aber es war nicht zu ändern. Ich hatte meine Tränen allzu oft
zurückgehalten, nun konnte ich einfach nicht mehr. Ich hatte
mich in Spinnenbrei gewälzt, und das war wirklich zum Heulen.
»Hör zu, das kriegen wir schon wieder hin«, sagte Hooker.
»Wir waschen dich einfach im Wasser sauber. Außerdem ist
das meiste schon aus deinen Haaren raus. Also, wenigstens
zum Teil. Aber wir können den Rest auch noch rausbekommen. Scheiße, kannst du nicht aufhören zu weinen? Ich halte
es nicht aus, wenn du weinst.«
Okay, krieg dich wieder ein, ermahnte ich mich. Zieh die
Spinnenpampesachen aus, geh ins Wasser und wasch dir die
Haare. Ganz einfach.
»Wir machen es so«, eröffnete ich Hooker.

Weitere Kostenlose Bücher