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Tiefer gelegt

Tiefer gelegt

Titel: Tiefer gelegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Höschen und den darauf folgenden BH
ab und zog beides an. Hooker watete ins Wasser, schwenkte
meine Shorts und das T-Shirt herum, musterte die Sachen und
schleuderte dann beides in den Dschungel. »Kommt gar nicht
in Frage, Süße. Glaub mir, diese Sachen willst du nie wieder tragen.«
»Aber ich habe nichts anderes dabei!«
Er zog sein Hemd aus und reichte es mir. »Bis wir wieder
auf dem Boot sind, kannst du mein Hemd haben.«
»Glaubst du, wir können zum Boot zurück?«
»Keine Ahnung. Ich werde zur Bucht vorschleichen und einen Blick riskieren. Du bleibst hier beim Schlauchboot. Wenn
du irgendwas hörst, egal was, versteckst du dich im Dschungel.«
Eine Stunde später krachte Hooker hinter mir durchs Unterholz.
»Das Boot ist immer noch da«, sagte er. »Von hier aus sieht
es aus wie eine Sea Ray. Keine Lebenszeichen. Ich habe eine
Weile die Happy Hooker beobachtet und auch darauf keine
Lebenszeichen bemerkt, aber ich halte es für gut möglich, dass
jemand an Bord ist. So würde ich es jedenfalls machen. Ich
würde einfach auf dem Boot bleiben und abwarten. Die Happy
Hooker hat eine Winde, woraus jeder schließen kann, dass die
Yacht höchstwahrscheinlich ein Beiboot hat. Nachdem sich
niemand flussaufwärts vorgewagt hat, nehme ich an, dass sie
beschlossen haben, Bills und Marias Rückkehr abzuwarten.«
»Sie werden ganz schön enttäuscht sein, wenn wir stattdessen auftauchen.«
»Ja, sie werden uns foltern, bis wir ihnen verraten, wo sie
Bill und Maria finden können.«
»Ich würde ja in Ohnmacht fallen, aber das hatten wir
schon.«
»Also haben wir die Wahl, hier zu bleiben und langsam zu
verhungern oder zurückzufahren und Bill und Maria zu verpfeifen. Was schlägst du vor?«
»Ich glaube, ich bin es allmählich leid, hier in Unterwäsche
rumzuhocken.«
Wir machten uns daran, wieder in das Schlauchboot zu
steigen, und hielten wie auf Kommando inne, um auf den Kanister zu blicken.
»Das sollten wir lieber nicht mitnehmen«, sagte Hooker.
»Falls jemand auf dem Boot ist, sollte das Ding lieber nicht in
seine Hände fallen … was zum Teufel es auch sein mag.«
»Mach dir bloß keine Hoffnungen, dass ich es mit dir zusammen in den Dschungel schleife. Ich habe mein SpinnenEgel-Trauma schon weg.«
»Wir können es im Fluss versenken. Bei der letzten Biegung ist er ungefähr fünf Meter tief. Dort findet es niemand.«
Wir stiegen in das Schlauchboot, und Hooker steuerte uns
flussabwärts. Kurz vor der letzten Biegung versenkten wir den
Behälter und fuhren dann weiter zur Mündung, wo wir eine
halbe Stunde lang still Hookers Boot beobachteten. Es war
Mittag, und der Dschungel dampfte. Kein Lufthauch und hundert Prozent Luftfeuchtigkeit. Die Luft kondensierte auf meiner Stirn, lief an meinen Schläfen herunter und tropfte mir
vom Kinn.
»Hast du eine Klimaanlage auf deinem Boot?«, fragte ich
Hooker.
»Ja.«
»Bring mich hin.«
Wir kreuzten zur Happy Hooker und umrundeten sie einmal. Kein Lebenszeichen.
»Glaubst du, die bösen Buben sind an Bord und warten nur
auf uns?«, fragte ich Hooker.
»Ja.«
»Glaubst du, wir könnten es in diesem Schlauchboot bis
nach Miami schaffen?«
»Wie eng ist deine Beziehung zu Gott?«
»Eher wacklig.«
»Dann würde ich nicht darauf bauen, dass wir es in einem
Schlauchboot bis nach Miami schaffen.«
»Ich fühle mich ein bisschen verletzlich in meiner Unterwäsche.«
Hooker schüttelte den Kopf. »Es tut mir Leid, dass ich dich
nicht besser beschützt habe. Ich war einfach nicht schlau genug.«
»Nicht deine Schuld. Du warst toll. Immerhin hast du mit
bloßen Händen Blutegel von meinem Kopf gezupft.«
»Ich hätte fast kotzen müssen. Gut, dass ich Rennfahrer
geworden bin, denn vom Egelzupfen könnte ich definitiv nicht
leben.«
Wir dümpelten weitere zehn Minuten schweigend auf der
Steuerbordseite der Yacht. Keiner sagte ein Wort. Stattdessen
lauschten wir. Schließlich verlor ich die Geduld.
»Lass uns was unternehmen«, sagte ich zu Hooker. »Ich
habe diese Warterei satt. Wir machen an der Tauchplattform
fest.«
»Ich werde das Schlauchboot ganz bestimmt nirgendwo
festmachen«, widersprach Hooker. »Du bleibst im Boot, während ich mich an Bord umsehe. Für den Fall der Fälle weißt du
doch, wie du dieses Ding steuerst, oder?«
»Aber ja.«
Hooker schlang das Tau einmal um einen Haken, um das
Schlauchboot zu stabilisieren, und kletterte an Bord der Yacht.
»Versuch, nach Kuba durchzukommen, wenn du abhauen
musst. Was Besseres fällt mir

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