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Tiefer gelegt

Tiefer gelegt

Titel: Tiefer gelegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Stein.«
Ich visierte ihn über den Pistolenlauf an, zog den Hammer
zurück, und er hechtete über die Reling.
Direkt neben Schmierkopf tauchte er wieder auf, und beide
strampelten etwa fünf Meter von der Steuerbordreling entfernt
im Wasser.
»Schwimmen!«, brüllte ich ihnen zu.
Doofi zappelte mit Armen und Beinen und schluckte dabei
immer wieder Wasser, aber auch Schmierkopf hielt sich nur
unbedeutend besser.
»Mein Gott«, stöhnte ich. »Dann nehmt eben das Schlauchboot.«
Dem folgte eifriges Platschen und Gurgeln, ohne dass die
beiden richtig von der Stelle gekommen wären, weshalb ich
schließlich das Tau zum Schlauchboot ergriff und das Boot zu
ihnen hin zog. Eine Weile hingen sie erschöpft an der Außenwand, wie Walrösser schnaufend und immer wieder Wasser
spuckend. Dann zogen sie sich in das Boot, wo sie wie zwei
tote Riesenfische liegen blieben.
Ich schubste das Schlauchboot mit dem Ruder weg und sah
zu, wie es langsam von der Yacht wegtrieb. Als ich mich zu
Hooker umdrehte, saß er mit angezogenen Knien und gesenktem Kopf auf dem Deck.
Ich ging vor ihm in die Hocke. »Ist alles okay?«
»Eine Minute noch. Ich muss mich erst wieder orientieren.«
Also hielt ich noch mal nach den Burschen in unserem
Schlauchboot Ausschau. Sie saßen einfach da und ließen sich
vom Wind über die Bucht treiben. Allerdings waren sie uns
eindeutig zu nah, als dass ich mich sicher gefühlt hätte. Ich
feuerte einen Schuss ab, der ihnen unmöglich gefährlich werden konnte. Sie sahen zu mir her, als wäre ich ein leibhaftiger
Dämon. Doofi klappte den Außenbordmotor nach unten und
lenkte das Schlauchboot in Richtung Ufer.
Hooker stand neben mir, eine Hand um den Angelsessel
geklammert. »Sie haben das Schlauchboot?«
»Ja, sonst wären sie ertrunken.«
»Wäre das nicht besser gewesen? Tote böse Buben?«
»Ich habe noch nie jemanden umgebracht.«
»Das wäre vielleicht die ideale Gelegenheit gewesen, damit
anzufangen.«
Hooker beugte sich über die Reling und übergab sich. Als
er damit fertig war, ließ er sich rückwärts aufs Deck fallen und
blieb mit ausgebreiteten Armen und geschlossenen Augen
liegen. »Was ist passiert?«
»Sie haben dich mit einem Betäubungspfeil ruhig gestellt.«
»Mit einem Betäubungspfeil?«
»Ich habe genug Tiersendungen im Fernsehen angeschaut,
um mich mit so was auszukennen. Erst dachte ich, sie hätten
dich erschossen, aber du blutest nicht, stattdessen steckt ein
kleiner Pfeil in deiner Brust. Nicht bewegen.«
Ich zog den Pfeil heraus und sah ihn mir an. Das war gar
nicht so einfach, weil meine Hände immer noch zitterten und
der Pfeil überraschend klein war.
»Du kannst von Glück reden, dass sie nicht den Großwildpfeil genommen haben«, sagte ich. »Das muss der Pfeil für
kleine Häschen sein.«
»Wie hast du es geschafft, dass sie von Bord gegangen
sind?«
»Ich habe sie freundlich darum gebeten.«
Hooker rieb lächelnd über die Stelle an seiner Brust, wo der
Pfeil gesessen hatte. »Es brennt«, sagte er. »Möchtest du mich
mit einem Küsschen trösten?«
Ich beugte mich vor und küsste ihn direkt neben die Einstichstelle.
»Ich würde dich auch küssen, aber ich habe gerade gekotzt«, bekannte er.
Der einfühlsame NASCARMAN.
Ich stand auf und sah wieder nach den bösen Buben. Sie
zogen gerade das Schlauchboot an Land. Sie wirkten unverletzt.
»Wir sollten hier abhauen«, sagte ich zu Hooker. »Kannst
du mir helfen, den Anker einzuholen?«
»Null Problemo« Er krabbelte auf allen vieren zur Tauchplattform, beugte sich vor und tunkte den Kopf ins Wasser.
Dann hob er den Kopf wieder, krabbelte zum Angelsitz zurück
und zog sich auf die Füße. »Du hättest sie wirklich umbringen
sollen«, sagte er.
Wir holten den Anker ein und machten uns von Doofi und
Schmierkopf beobachtet auf den Weg. Sie winkten uns nicht
nach.
Vorsichtig hielt Hooker auf die Sea Ray zu. »Häng ein paar
Fender über die Backbordreling. Mal sehen, ob wir die Yacht
an ihrem Boot festmachen und dich rüberschicken können,
damit du dich um ihren Motor kümmerst.«
Zehn Minuten später kletterte ich von der Sea Ray auf die Happy Hooker zurück und holte die Fender ein. Ich hatte die
Treibstoffleitungen durchgeschnitten und die Elektronik sabotiert. Falls Schmierkopf und Doofi in die Staaten zurückkehren
würden, dann bestimmt nicht an Bord der Sea Ray.
»Nächster Halt Florida«, verkündete Hooker. Und brachte
die Happy Hooker auf volle Fahrt.
Eine Weile stand ich mit dem

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