Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Tiefer

Titel: Tiefer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Andresky
Vom Netzwerk:
wahrscheinlich. Einsam bin ich auch manchmal. Manchmal überlege ich schon, ob ich nicht
     zu Carl raufgehe und es mit ihm treibe, weil sich Sven nicht um mich kümmert. Ich würde es ihm nachher auch in allen Einzelheiten
     erzählen, denn ärgern soll er sich schon. Ich könnte in knappen Shorts auf den Dachboden steigen, Carl säße irgendwo auf einem
     Schemel und würde Kreuzworträtsel lösen, und ich würde mich einfach vor ihn hinstellen, die Shorts ausziehen und sagen: «Was
     ich jetzt brauche, ist ein richtiger Arschfick. Mach’s mir.» Carl wäre natürlich erst erschrocken, aber tun würde er es schon,
     so gut kenne ich ihn.
    Und Sven würde sich schwarzärgern, weil ich so was zu ihm noch nie gesagt habe. Aber wahrscheinlich hat er eh vergessen, wie
     es geht. Er will gerade seinen Meister machen und verbringt seine Abende oft in der Werkstatt, und wenn er dann nach Hause
     kommt und nach Motoröl und Metallspänen riecht, werfe ich ihm zwei Schnitzel in die Fritteuse, und wenn er noch vergisst,
     mich zur Begrüßung zu küssen, richtig zu küssen, mit der Zunge bis zu den Gaumenzäpfchen, wünsche ich |143| mir manchmal, das eine Schnitzel, das da im Fett blubbert, wäre seine Hand, aber ich bin nicht oft so gemein. Es ist ja auch
     nicht so, dass ich meinen Sven nicht mehr liebe, das tue ich wirklich, aber wenn er von Schraubgewinden und Schweißgeräten
     erzählt und dabei im verschmierten Blaumann vor mir sitzt und zwei große Fleischlappen in Salsa tunkt, ist es auch nicht die
     wahre Romantik. Und dann liegen wir im Bett, und Sven ist eigentlich zu müde, um noch ein bisschen zu fummeln, ich weiß das,
     aber er weiß auch, dass ich es möchte, also versucht er, mich mit dem Kurzprogramm abzuspeisen. «Bei der Waschmaschine wird
     die Wäsche ja auch im Kurzprogramm sauber, und Energie spart’s außerdem», hat er mal voll im Ernst gesagt, aber da hat er
     sich geschnitten. Wenn die Göttin gewollt hätte, dass Menschen dreieinhalb Minuten Sex machen, dann hätte sie die Fortpflanzung
     durch Anhusten eingeführt und nicht einen Vorgang gebastelt, bei dem es erst feucht bei mir und hart bei ihm werden muss,
     damit es passt. Bei mir und Sven passt’s an sich gut, wir hatten immer viel Spaß miteinander, schon als wir uns gerade kennen
     gelernt hatten, trieben wir es einmal auf einem Schrottplatz, ein abgetrennter Kotflügel pikte mich in den Rücken, und gerade,
     als ich kam, lief ein riesiger struppiger Köter auf den Autodächern auf mich zu und starrte mich an, sodass ich glaubte, gleich
     einen Schnappkrampf zu bekommen. Hab ich aber nicht, der Hund war nett, der Sex war prima, und Sven keuchte und schwitzte
     vor Anstrengung, so, wie es sein soll. |144| Heute verausgabt er sich da weniger. 356   Kilokalorien, steht in meiner Figurtabelle, verbraucht man beim durchschnittlichen Beischlaf. Na ja, wenn ich dabei mit dem
     Expander trainiere vielleicht, ansonsten ist es bei uns eher mau mit der Leidenschaft. Sven reibt mich ein bisschen, nuckelt
     pflichtbewusst an meinen Brüsten, ich massiere seine Eier, und nachdem er sein Kondom besamt hat, lässt er sich auf mich fallen,
     als wäre er gerade von hinten mit einer Pumpgun erschossen worden. Ich japse und hechel dann, damit er es merkt und seine
     neunzig Kilo von mir runterwuchtet. Das ist ganz anders, wenn Carl sich in unsere Wohnung schleicht.
    Sven saugt sich gerade in meiner Achselhöhle fest, ich kichere, und da steht er plötzlich neben dem Bett, ich überlege noch,
     ob ich es Sven sagen soll, aber das ist ja nur fair, also wispere ich: «Der dicke Carl vom Dach ist wieder da. Er hat sich
     den Schemel genommen und sitzt unten am Fußende.» Sven sieht mich an, ein bisschen irritiert es ihn immer noch, klar, so ein
     fremder Mann in seinem Revier. «Guckt er auf deine Muschi?», wispert er zurück. Ich nicke: «Mitten rein guckt er.» Klar, dazu
     ist der dicke Carl ja hier. «Er hat gesagt, ich soll dich lecken», flüstert Sven, «willst du das, wenn der zusieht?» Ich nicke
     wieder und lege meine Hände auf Svens Kopf, auf seine Wuschelhaare, und drehe ihm daraus Hörnchen, das mache ich immer, wenn
     er mich leckt, das ist lustig. Was Sven da zwischen meinen Schenkeln macht, ist auch lustig. Ich bin so kitzlig in der Falte
     zwischen Oberschenkel und Muschi, und erst |145| wenn er mit der Zungenspitze über die feuchte, pralle Rinne leckt, ganz leicht nur, dann stellen sich mir alle Härchen auf.
     Ich ziehe die Knie an,

Weitere Kostenlose Bücher