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Tiefflug: Der vierte Fall für Kommissar Jung (German Edition)

Tiefflug: Der vierte Fall für Kommissar Jung (German Edition)

Titel: Tiefflug: Der vierte Fall für Kommissar Jung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reinhard Pelte
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Tourismusmanagement und fühle mich bei den Deutschen viel besser.«
    »Und Sie sprechen unsere Sprache perfekt«, ergänzte Jung anerkennend.
    »Ich spreche auch Englisch. Aber der Großteil der Gäste ist deutschsprachig. Sie sind viel verträglicher als die Engländer. Sie respektieren uns, verstehen Sie?« Sie sah sich kurz zu Jung um.
    »Müsste es nicht umgekehrt sein? Sie sind hier zu Hause, nicht die Ausländer. Es ist Ihr Land, die Ausländer sind Gäste.«
    »Aber sie haben das Geld, und sie haben den Einfluss und das Sagen«, stöhnte Rosa. »Leider. Ich wünschte mir auch etwas anderes. In erster Linie mit den Engländern. Die benehmen sich noch immer wie zu Zeiten ihrer Kolonialherrschaft.«
    »Die Briten scheinen nicht gerade beliebt zu sein.«
    »Sie sind unerträglich«, stellte Rosa kategorisch fest. »Sie sind widerlich und wissen alles besser. Sie lassen ihre eingebildete Überlegenheit jeden spüren, vor allem uns, die halbwilden Affen aus Portugal.« Rosa hatte sich in Rage geredet. Ihre Mutter begleitete die Rede mit stummem Kopfnicken, als verstünde sie Deutsch wie ihre Muttersprache.
    »Das haben andere auch schon zu spüren bekommen«, versuchte Jung sie zu trösten. »Die Briten haben in der EU immer weniger zu melden.«
    »Sie müssten noch viel mehr an Einfluss und Macht verlieren, bevor sie andere als Ihresgleichen anerkennen.« Aus Rosa sprach eine lichte Intelligenz, die in ihrem so überaus perfekten Körper umso heller leuchtete. Jung erfüllte große Sympathie.
    »Sie haben eine Tochter, auf die Sie wirklich stolz sein können, Senhora Maria«, wandte sich Jung jetzt an die Mutter. In ihren Ohren musste sein Lob gedröhnt haben.
    Maria antwortete schnell: »Muito obrigado, Senhor Tomi. Vamos ver.« Der Stolz auf ihre Tochter war verhalten, aber unüberhörbar.
    Rosa war schnell gefahren. Wie Tiny auch, hatte sie die Autobahn gewählt und bog jetzt ab auf die kurvige, von zahllosen Kreiseln unterbrochene Anfahrt zum Club Aldiana . Die Zufahrt war vergleichsweise gut ausgeschildert und deswegen leicht zu finden. Jung hatte nicht auf die Straße geachtet und entspannte sich, weil er glaubte, dass es ihm keine Schwierigkeiten bereiten würde, wieder hierher und zurück ins Ferienhaus zu finden.
    »Meine Freundin an der Rezeption spricht ebenso gut Deutsch wie ich«, verabschiedete sich Rosa von ihm. »Wenden Sie sich an sie, wenn Sie etwas brauchen. Sie ist nett und hilfsbereit, vor allem zu Deutschen.« Sie lachte und zeigte noch einmal ihre hübschen Zähne.
    »Muito obrigad. Boa tarde, as Senhoras. Até logo«, grüßte Jung die beiden Frauen zum Abschied und stieg aus dem Auto.
    »Boa tarde, Senhor Tomi«, erwiderte Maria freundlich.
    Jung schloss die Wagentür. Rosa fuhr an und verschwand auf dem Weg zurück zur Autobahn.

Club Aldiana
     
    Es hatte schon vor Stunden aufgehört zu regnen und die Luft erwärmte sich. Jung entdeckte zu seiner Freude am Himmel im Südwesten die ersten Wolkenlücken, durch die die Sonne das Meer golden aufleuchten ließ. Der Club lag nahe am Wasser, oberhalb einer felsigen Steilküste, ähnlich gelegen wie der Clube Carvoeiro. Das Gelände hatte den Zuschnitt und die Bebauung eines reichen Golf- und Country-Clubs, wie man sie hin und wieder auf Anzeigen in Sport- und Reisemagazinen zu Gesicht bekam.
    Jung betrat die Auffahrt zum flachen Empfangsgebäude durch ein weißes Gatter. Dahinter schloss sich ein weiterer, ebenfalls flacher Gebäudekomplex an – bewacht von zwei Türmen, deren spitze Dächer mit grünblauen Schindeln eingedeckt waren und die Front rechts und links flankierten. Er beherbergte die Restauration und wohl auch andere Funktionsbereiche des Clubs. Davor schimmerte das Wasser einer weitläufigen Poolanlage durch die Bäume, deren Liegewiesen um die runden Becken herum verwaist dalagen. Es war zu früh in der Saison und das Wetter nicht wirklich einladend, als dass sich schon ein Badeleben eingestellt hätte.
    Jung hatte das Gefühl, durch einen Park zu gehen. Die Vegetation war vielfältig: Libanonzedern, Aleppokiefern, Pinien, Eukalyptusbäume, Korkeichen, Akazien, Fächerpalmen, Dattelpalmen, Zwergpalmen, Palmen, deren Namen Jung nicht kannte, Feigenbäume, Gummibäume und ausladender Ficus, dazwischen weite Rasenflächen, bunte Blumenrabatten und breite, gepflasterte Wege. Hier und da waren Buschgruppen gepflanzt worden aus Jasmin, Ginster, Oleander, Hibiskus und einer Art Flieder, den Jung bisher noch nicht gesehen hatte. Sie

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