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Tiefschlag

Tiefschlag

Titel: Tiefschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Baker
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mögen», sagte er. «Sagen wir zum Beispiel, da wäre dieses Pärchen, dieses junge Pärchen. Wenn ich dieses junge Pärchen kennen würde, oder einen von ihnen, und er würde mich bitten, die Antwort auf diese Frage herauszufinden, oder ob die ganze Sache einfach nur hypo... hypo... hypodings ist.»
    «...thetisch», sagte Celia. «Hypothetisch?»
    «Ja, so was. Und dieser Typ fragt sich, ob’s einen Unterschied macht, wenn ihre Gehirne aus unterschiedlichen Intelligenzen bestehen. Zum Beispiel könnte ja ihr Gehirn, das von seiner Freundin, das könnte ja größer sein, oder es könnte auch mehr Intelligenz drinstecken als in seinem. Was meinen Sie?»
    «Puuuh», machte Celia.
    Geordie lächelte und scharrte mit den Füßen, «’ne harte Nuß, Celia, häh?»
    «Ja, Geordie. Eine große Frage.»
    «Zu groß für ’ne Antwort?»
    «Nein, das würde ich nicht sagen. Beide könnten sich IQ-Tests unterziehen. Damit ließe sich die anstehende Frage zumindest teilweise beantworten. Würde zeigen, wer von den beiden der schlauste ist. Der intelligentere. Aber nach allem, was du gesagt hast, haben wir es hier mit einer erheblich weitreichenderen Frage zu tun als nur, welcher dieser beiden jungen Menschen der intelligenteste ist.»
    «Haben wir?»
    «Ja. Ich habe den Eindruck, daß der junge Mann, dein, äh, Freund, gern wissen möchte, ob eine Beziehung zu einer ihm intellektuell überlegenen jungen Frau möglich ist. Ist das richtig, Geordie?»
    «Ich weiß nicht so genau», antwortete Geordie. «So besonders lange hab ich nicht mit ihm geredet. Wir haben uns irgendwie über die Gehirngröße unterhalten. Er hat sich eben einfach so gefragt.»
    «Davon bin ich überzeugt», sagte Celia. «Ich war nie verheiratet, Geordie. Und dafür gab es viele Gründe. Aber als Lehrerin und intellektueller Snob hätte ich nicht viel Zeit mit einem Mann vergeuden wollen, der intellektuell nicht auf meinem Niveau stünde.»
    «Sie meinen, wenn er ein bißchen schwer von Kapee wäre, dann hätten Sie das Gefühl, als würde er Ihnen irgendwie unterliegen.»
    «Ich glaube, man sagt unterlegen, Geordie. Unter/egen sein und nicht unterliegen. Aber ich bewege mich hier auf einem heiklen Boden. Mein Beruf hatte mit Erziehung und Bildung zu tun, deshalb war Intelligenz stets wichtig für mich. Für jemand anderen ist es womöglich weniger wichtig. Es ist durchaus möglich, daß eine andere Frau mehr Wert gelegt hätte auf Liebenswürdigkeit, ja vielleicht sogar auf Humor. Intelligenz als solche könnte für jemand anderen weniger wichtig sein. Verstehst du, was ich meine?»
    Es klopfte draußen an der Bürotür, dann wurde die Tür geöffnet. Geordie drehte sich um, als er Celias Freundin Dora rufen hörte. «Celia? Jemand zu Hause?»
    «Himmel auch», sagte Geordie. «Ausgerechnet jetzt, wo wir gerade ein Stückchen weitergekommen sind.»
     
    Geordie hatte mit vielen Leuten gesprochen, die Fitneßcenter betrieben. Es waren ausnahmslos Männer, was ihm bereits aufgefallen war, nachdem er mit dreien gesprochen hatte. Er wettete daraufhin insgeheim, daß er keine Frauen finden würde, die Fitneßcenter leiteten. Und er hatte die Wette gewonnen. Aber nachdem er bei den ersten drei Männern gewesen war, hatte er noch eine Wette mit sich abgeschlossen. Die zweite Wette lautete, daß alle Männer, denen er begegnete und die Fitneßcenter leiteten, muskulös sein würden. Die ersten drei waren’s: ausgesprochen breitschultrige, muskulöse Männer.
    Aber die zweite Wette hatte er verloren. Der vierte Mann, den er kennenlernte, war alles andere als muskulös. Der sechste und siebente Mann waren es wieder, und genaugenommen war der siebente Mann fast genauso muskulös wie der Kerl, der das Büro zu Kleinholz verarbeitet hatte. Aber der achte Mann war wieder ein Schwächling.
    Was einen ans Grübeln brachte. Die muskulösen Männer, wenn man in ihre Fitneßcenter kam, dann sahen die einen an, als wäre man eine Beilage, die sie nicht bestellt hatten. Und die Schwächlinge, wenn man in deren Fitneßcenter kam, dann funkelten ihre Augen, und sie schüttelten einem schlaff die Hand. Wenn man ein paar Minuten bei ihnen war, sah man nach seiner Brieftasche und vergewisserte sich, ob sie auch wirklich noch in der Gesäßtasche steckte.
    Noch etwas, worüber man bei der Erledigung dieses speziellen Jobs nachdenken mußte, war, daß es einen verleitete, Leute in Kategorien von muskulösen Männern und Schwächlingen einzuordnen. Normalerweise würde man so

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