Tiefsee: Reise zu einem unerforschten Planeten
dort am 17. Februar 1694 in Richtung östliches Mittelmeer und Italien aufbrach. Plötzlich trat am 19. Februar aber ein enormer Sturm an der afrikanischen Küste auf, der die 85 Schiffe auf hoher See gefangen hielt – kein sicherer Hafen konnte mehr angelaufen werden. Im Zuge dieses Sturms sank auch die schwer überladene HMS Sussex, nur zwei Personen der fast 600köpfigen Besatzung konnten sich retten. Einer davon war Admiral Wheeler.
Da die ungefähre Lage des Schiffes bekannt war, und es sogar Überlieferungen der beiden Überlebenden gab, forschte das amerikanische Schatzbergeunternehmen Odyssey Marine Exploration zwischen 1995 und 2001 intensiv nach dem Wrack und durchscannte 400 Seemeilen der Tiefsee in diesem Gebiet. Zuvor hatte man sich den offiziellen Auftrag der britischen Regierung besorgt, um kein Risiko einzugehen, wenn man tatsächlich riesige Schätze an Bord finden sollte. Wie Überlieferungen belegen, dürfte es König Wilhelm III. nämlich wirklich Ernst mit seinen Bestechungsversuchen gemeint haben: An Bord sollen sich rund 10 Tonnen Gold befunden haben, was einen heutigen Wert von ungefähr 4 Mrd. US -Dollar bedeuten würde.
Im Zuge der Tiefsee-Scans entdeckten die Fachleute von Odyssey 418 Wracks, die im Mittelmeer in diesem Gebiet liegen, davon auch etliche phönizische und römische Wracks, die über 2.000 Jahre alt sind. Aber alle diese Funde waren nichts gegen die Entdeckung der Sussex im Sommer 2002.
An der Ostseite von Gibraltar, in einer Tiefe von 914 Metern lag das langersehnte Schatzschiff, das im Laufe der Jahrhunderte allerdings arg in Mitleidenschaft gezogen worden war. Die Videoaufnahmen des eingesetzten ROVs offenbarten Plastikmüll und geborstene Seekabel, die über der Fundstelle verstreut lagen. Sie offenbarten aber auch das erhoffte Gold. Da die Fundstelle in spanischen Gewässern lag, holte man auch noch die Genehmigung dieser Regierung ein, und begann mit der archäologischen Untersuchung des historisch wertvollen Wracks. Diese Arbeiten dauerten bis Januar 2007. Ob es sich bei dem gefunden Wrack zu 100 Prozent um die HMS Sussex handelt, kann zwar noch immer nicht gesagt werden, aber sowohl das Alter, als auch die Beschaffenheit und Konstruktion des Rumpfes erhärteten diesen Verdacht.
Derzeit ruhen die Arbeiten an der Fundstelle, da die spanische Regierung nach der anfänglichen Zusage wieder einen Rückzieher gemacht hat und scheinbar selbst ein bisschen auf den Goldschatz schielt. In Zeiten der Wirtschaftskrise sollte dies nicht weiter verwunderlich sein.
http://shipwreck.net/hmssussex.php
Was hatte die USS Indianapolis geladen?
1931 – der 2. Weltkrieg lag noch in weiter Ferne – lief am 7. November in New York der Schwere Kreuzer der Portland-Klasse, die US S Indianapolis, vom Stapel, und niemand konnte sich vorstellen, welche besondere Rolle dieses 186 Meter lange und 20 Meter breite Schlachtschiff noch spielen sollte. Anfangs absolvierte die Indianapolis etliche Einsätze im Atlantik und im Panama Kanal und wurde für Patrouillen entlang der chilenischen Küste im Pazifik eingesetzt. Im November 1936 diente sie sogar als »Friedensschiff« und transportierte den amerikanischen Präsidenten Roosevelt auf seiner Südamerika-Reise zuerst nach Buenos Aires und später dann auch noch nach Montevideo.
Als die USA in den 2. Weltkrieg eintraten, wurde die USS Indianapolis im Februar 1942 in die von Japan beherrschten Gebiete des Pazifiks beordert, wo sie bis Mitte 1945 unschätzbare Dienste für die US Navy verrichtete und an den wichtigsten Schlachten, u.a. auch der zur Einnahme Iwo Jimas, teilnahm. Als es Mitte 1945 schließlich darum ging, eine besonders heikle Fracht aus den USA in das stark umkämpfte Gebiet zu befördern, war sofort klar, dass dafür nur das altbewährte Flaggschiff in Frage kam.
In einer streng geheimen Kommandoaktion wurden am 16. Juli 1945 spät in der Nacht diverse Teile zum Bau einer Atombombe, inklusive angereichertem Uranium-235, an Bord der Indianapolis gebracht. Die Menge des Uraniums war enorm, immerhin rund die Hälfte des damals weltweit vorhandenen. All diese Bauteile an Bord des Kreuzers sollten für den Zusammenbau der zur traurigen Berühmtheit gelangten ersten Atombombe, die im Krieg eingesetzt wurde, Little Boy, dienen. Zielort des geheimen Transports war die kleine Insel Tinian, nördlich von Guam im Marianen-Archipel, wo sie am 26. Juli völlig allein, ohne Konvoi-Begleitung, unbeschadet ankam.
Kaum war die Ladung
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