Tiefsee: Reise zu einem unerforschten Planeten
selbstlos, wenn man bedenkt, dass die Motoren nach wie vor Eigentum der NASA sind und diese bereits angekündigt hat, ein eventuell geborgenes Triebwerk im Museum für Luft- und Raumfahrt Smithsonian in Washington auszustellen. Allerdings könnte Bezos ein zweites geborgenes Aggregat in das Luftfahrtmuseum in Seattle bringen. Und in dieser Stadt hat Amazon seinen Sitz. Was für ein Zufall aber auch.
Wo findet man Gold aus dem Bürgergkrieg?
Die 1853 in Baltimore gebaute SS Republic konnte auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. Im Laufe seines Lebens diente der 64 Meter lange Schaufelraddampfer zuerst als Passagierschiff zwischen Baltimore und Charleston. In späterer Folge wurde die Republic als Frachtschiff zwischen Baltimore und Frankreich und England eingesetzt. Bei diesen Atlantiküberquerungen, übrigens die ersten jemals durch einen Schaufelraddampfer erfolgten, geriet sie drei Mal in einen Hurrikan, ging aber aus der Schlacht gegen die Naturgewalten jedes Mal als Sieger hervor. In der Zeit des amerikanischen Bürgerkriegs diente sie schließlich als Transportschiff, sowohl auf Seiten der Konföderierten als auch der Südstaaten.
Auf ihrer letzten Fahrt, die sie im Oktober 1865 von New York nach New Orleans bringen sollte, hatte sie neben 59 Mann Besatzung und Passagieren auch 500 Fässer mit Gold- und Silbermünzen geladen, die als Unterstützung der Kriegskasse dienen sollten. Doch die Fracht sollte niemals ihr Ziel erreichen. Als die SS Republic am 25. Oktober 1865 in ihren vierten Hurrikan geriet, sollte dies zugleich auch ihr letzter sein. Zwei Tage intensiver Sturm hatten auch das starke und bewährte Schiff an die Grenzen seiner Belastbarkeit gebracht. Von den Passagieren überlebten 47 Mann, für 12 kam jede Hilfe zu spät.
Zwischen 2002 und 2003 organisierte das amerikanische Schatzbergungsunternehmen Odyssey Marine Exploration ein Team von Archäologen, Historikern und Meeresforschern und begab sich auf die Suche nach dem letzten Liegeplatz der SS Republic. Im Oktober 2003 war es schließlich soweit. Nach über 1.800 km² abgesuchtem Gebiet, 3.500 Stunden Tauchzeit und über 16.000 auszuwertenden Fotoaufnahmen und 3.000 Stunden Videoanalyse hatten die Experten die SS Republic eindeutig identifiziert. Rund 160 Kilometer südöstlich der Küste Georgias bargen sie aus 518 Metern Tiefe die Schiffsglocke des Raddampfers.
Zwischen 2003 und 2004 erfolgten die archäologischen Untersuchungen des Wracks, ab 2004 wurden die Fundstücke geborgen. Bislang hat man über 51.000 Gold- und Silbermünzen sowie 14.000 historisch wertvolle Artefakte an die Oberfläche gebracht. Neben der Wichtigkeit des Fundes für die amerikanischen Geschichtsforscher, wird der gesamte Wert der Ladung auf rund 180 Mio. US -Dollar heutiger Währung geschätzt. Ein durchaus angenehmer Fund, wie man wohl sagen darf.
Warum sank die Bismarck?
Als das deutsche Schlachtschiff Bismarck im August 1940 vom Stapel lief, war es das größte und kampfstärkste Schlachtschiff seiner Tage. Dass es gerade auf seiner Jungfernfahrt, die zugleich sein erster Kampfeinsatz war, versenkt werden sollte, passte so gar nicht in die Propagandamaschinerie des Dritten Reichs. Aus diesem Grund wurde sofort nach Bekanntwerden des Verlusts der Bismarck die Mär verbreitet, die Bismarck hätte heroisch gekämpft und sich dann – sobald sie kampfunfähig geschossen war – selbst versenkt. Die Wahrheit könnte jedoch eine ganz andere sein, wie Dr. Robert Ballard anlässlich einer Tieftauchexpedition im Jahr 1989 erkennen konnte.
Wir schreiben das Frühjahr 1941. Die Bismarck wurde nach ersten Tests als einsatztauglich befunden und offiziell in Dienst gestellt. Großadmiral Erich Raeder entscheidet sich dazu, die Bismarck zu einem ersten Kriegseinsatz in den Atlantik zu entsenden. Dort soll sie die Aufmerksamkeit gegnerischer Kriegsschiffe auf Geleitfahrt auf sich ziehen, während der im Verband fahrende Schwere Kreuzer Prinz Eugen die dazugehörigen Handelsschiffe angreifen sollte. Adolf Hitler, der sich stets gegen derartige Einsätze ausgesprochen hatte, informierte man vorsorglich mal nicht über diese Einsatzpläne.
Der Verband sollte die britische Blockade über die Dänemarkstraße zwischen Island und Grönland in den offenen Atlantik bringen. Doch der versuchte Durchbruch gelang nicht. Die beiden britischen Schiffe HMS Hood und HMS Prince of Wales nahmen den Angriff auf, kaum dass sie die beiden Schiffe gesichtet hatten. Die fünfte Salve der
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