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Tiefsee

Tiefsee

Titel: Tiefsee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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sichtbar zitterten, »aber Ihr Plan ist keine Lösung. Sie schlagen vor, daß wir den kommunistischen Ländern viele Milliarden Dollar als Finanzspritze geben, damit sie wiederum bei unseren eigenen Farmern einkaufen können. Für mich ist es eine Bauernfängerei, bei der Peter beraubt wird, um Paul zu bezahlen, und bei der unsere Steuerzahler die Zeche zahlen müssen.«
    »Ich bin ganz Dougs Ansicht«, versicherte Brogan. »Welchen Vorteil sollen wir überhaupt dabei haben?«
    Der Präsident blickte mit entschlossenem Gesichtsausdruck rundum. »Ich bin zu der Überzeugung gelangt, daß es die einzige Möglichkeit ist, der Welt ein für allemal zu zeigen, daß Rußlands Regierungssystem trotz seiner ungeheuerlichen Militärmaschinerie versagt hat und man es weder beneiden noch nachahmen sollte. Wenn wir meinen Plan verwirklichen, wird kein Land der Welt uns jemals wieder imperialistische Aggressionen vorwerfen können, und keine Sowjetpropaganda oder gegen uns gerichtete falsche Anschuldigungen werden je wieder ernstgenommen werden. Vergessen Sie nicht, die Vereinigten Staaten halfen nach dem Zweiten Weltkrieg unseren ehemaligen Feinden wirtschaftlich auch wieder auf die Beine.
    Und nun können wir das gleiche für eine Nation tun, die aus der Verteufelung unserer demokratischen Grundsätze einen Kreuzzug gemacht hat. Ich glaube aufrichtig daran, daß sich uns nie eine bessere Gelegenheit bieten wird, der Menschheit einen geraden Weg in die Zukunft zu weisen.«
    »Offen gesagt, Herr Präsident«, entgegnete General Metcalf unnachgiebig. »Ihr großartiger Plan wird nichts verändern.
    Sobald sich die russische Wirtschaft erholt haben wird, werden die Kremlführer zu ihrer alten kriegerischen Haltung zurückkehren. Sie sind nicht bereit, ihre seit siebzig Jahren verfolgte politische und militärische Expansionsstrategie aus Dankbarkeit für die Großzügigkeit der Amerikaner aufzugeben.«
    »Der General hat recht«, stimmte Brogan zu. »Unsere jüngsten Fotos der Überwachung durch Satelliten zeigen, daß die Russen, während wir hier sitzen, eine Reihe ihrer neuesten SS-30-Raketen mit Mehrfachsprengköpfen entlang der Nordostküste von Sibirien aufstellen, und jede einzelne ist auf eine Stadt in den Vereinigten Staaten gerichtet.«
    »Sie werden demontiert werden«, versprach der Präsident entschieden. »Sobald wir von ihrer Existenz wissen, muß Antonow seiner Verpflichtung nachkommen.«
    Oates war wütend, und es war ihm gleichgültig, wen er vor sich hatte. »All dieses Gerede ist doch reine Zeitverschwendung.« Er spuckte die Worte fast dem Präsidenten ins Gesicht. »Keines Ihrer Projekte zur Ostblockhilfe kann ohne Zustimmung des Kongresses abgewickelt werden. Und die, Sir, ist verdammt unwahrscheinlich’«
    »Der Außenminister hat vollkommen recht«, schloß sich Fawcett an. »Der Kongreß muß das Geld bewilligen, und angesichts ihrer derzeitigen Stimmung gegen die Einfälle der sowjetischen Truppen an den iranischen und türkischen Grenzen, wird Ihr Programm ganz sicher niedergemacht und begraben werden.«
    Die Männer am Tisch spürten mit Unruhe, daß die Regierung des Präsidenten nie wieder auf einer Basis des eisernen Zusammenhaltens funktionieren würde. Es würde zu Streitigkeiten kommen, die vorher vermieden worden waren.
    Von nun an war es mit dem Teamwork vorbei, und die bis jetzt zurückgedrängten persönlichen Zu- und Abneigungen traten nun offen zutage. Die Achtung vor dem Präsidenten und seinem Amt schmolz sichtbar dahin. Sie sahen in ihm nur einen Menschen wie sie selbst, der sogar mit mehr Fehlern behaftet war, als sie bisher bereit waren, ihm zuzugestehen. Diese Erkenntnis legte sich wie eine düstere Wolke auf den Raum, und sie waren gespannt, ob der Präsident es auch merkte.
    Ein seltsamer Ausdruck von Bosheit breitete sich auf seinem Gesicht aus, und die Lippen waren im Vorgefühl eines künftigen Triumphes verzerrt.
    »Ich brauche den Kongreß nicht«, äußerte er dunkel. »Er wird bei meiner Politik überhaupt gar nichts mitzureden haben.«
    Während des kurzen Weges vom Kabinettraum zur südlichen Säulenhalle, faßte Douglas Oates den Entschluß, seinen Rücktritt als Außenminister einzureichen. Der grobe Verstoß des Präsidenten, ihn von den Verhandlungen mit Antonow auszuschließen, war eine Beleidigung, die er nicht hinnehmen wollte. Es gab keine Bedenken, sobald der Entschluß gefaßt und gefestigt war. Er fühlte eine Katastrophe in der politischen Atmosphäre liegen und

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