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Tiefsee

Tiefsee

Titel: Tiefsee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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jemals überstehen?«
    »Ich finde immer noch, daß du dir zwei Grapefruits in den BH hättest schieben sollen«, lachte Pitt.
    »Ich ziehe flachbrüstig vor. Auf diese Art falle ich wenigstens nicht auf.«
    »Das ist wahrscheinlich ganz gut so. Für uns vier ist hier nicht genug Platz«
    Giordino zeigte mit den Armen auf die Enge der fensterlosen Kabine. »Apropos ermäßigtes Arrangement: Ich habe schon Telefonzellen größer als dies hier gesehen. Spürst du das Vibrieren? Wir müssen uns knapp neben dem Maschinenraum befinden.«
    »Ich habe eine billige Kabine verlangt, damit wir auf dem unteren Deck untergebracht werden«, erklärte Pitt. »Hier unten stehen wir weniger unter Beobachtung und befinden uns außerdem näher bei den Maschinenräumen des Schiffes.«
    »Du meinst, Loren könnte irgendwo unten eingesperrt sein?«
    »Wenn sie etwas bemerkt oder jemanden gesehen hat, den sie nicht zu Gesicht bekommen sollte, werden die Russen nicht zulassen, daß sie mit den anderen Passagieren zusammenkommt.«
    »Andererseits könnte das alles auch falscher Alarm sein.«
    »Das werden wir sehr bald wissen.«
    »Wie sollen wir vorgehen?« fragte Giordino.
    »Ich werde mich in den Mannschaftsquartieren umsehen. Du findest die Nummer von Lorens Kabine in der Passagierliste im Büro des Zahlmeisters heraus. Dann siehst du nach, ob sie sich noch dort befindet.«
    Giordino grinste schelmisch. »Was soll ich anziehen?«
    »Geh als du selbst. Wir halten Zelda in Reserve.«
    Eine Minute nach acht Uhr abends legte die
Leonid Andrejew
vom Kai ab. Die Maschinen stampften leise, der Bug schwang herum. Die sandigen Landzungen des Hafens von San Salvador glitten vorbei, während das Schiff auf das offene Meer hinaus einem glühenden Sonnenuntergang entgegentrieb.
    Die Lichter gingen an und funkelten wie ein Feuerwerk über dem Wasser, während das Schiff mit Gelächter und Musik zum Leben erwachte. Die Passagiere legten Shorts und Sporthosen ab, zogen Anzüge und Kleider an und vertrieben sich die Zeit im Hauptspeisesaal oder in einem der Cocktailräume. Al Giordino, der den üblichen Smoking trug, schlenderte durch den Korridor vor den Penthousesuiten, als gehörte er dorthin. Er blieb vor einer Tür stehen und sah sich um. Hinter ihm näherte sich ein Steward mit einem Tablett.
    Giordino trat zu einer gegenüberliegenden Tür mit dem Schild »Massageraum« und klopfte an.
    »Die Masseuse beendet ihren Dienst um sechs Uhr«, belehrte der Steward ihn.
    Giordino lächelte. »Ich wollte einen Termin für morgen vereinbaren.«
    »Ich werde das gerne für Sie besorgen, Sir. Um wieviel Uhr paßt es Ihnen?«
    »Wie wäre es mit zwölf Uhr mittags?«
    »Ich werde es erledigen.« Der Arm des Stewards begann unter dem Gewicht des Tabletts nachzugeben. »Wie lautet Ihr Name und die Kabinennummer?«
    »O’Callaghan, Kabine 22, Tolstoj-Deck«, antwortete Giordino.
    »Besten Dank für Ihre Zuvorkommenheit.«
    Dann wandte er sich um und ging zum Passagierfahrstuhl. Er drückte auf den Knopf »Abwärts«, damit er klingelte, dann warf er einen Blick in den Korridor. Der Steward balancierte das Tablett und klopfte leise an eine Tür zwei Suiten hinter Lorens Kabine.
    Giordino konnte nicht sehen, wer öffnete, hörte aber, wie eine Frauenstimme den Steward aufforderte, einzutreten.
    Ohne eine Sekunde zu vergeuden, lief Giordino zu Lorens Suite, brach die Tür kurzerhand mit einem gutgezielten Tritt neben das Schloß auf und trat ein. Die Rä ume waren finster, und er schaltete das Licht ein. Alles war tadellos in Ordnung und luxuriös und ohne jegliche Spur von einem weiblichen Fahrgast.
    Er fand auch Lorens Kleider nicht im Schrank, weder Gepäck noch sonst irgendwelche Hinweise darauf, daß sie sich jemals dort aufgehalten hatte. Er durchkämmte alle weiteren Räume der Suite äußerst sorgfältig und gewissenhaft, schaute unter die Möbel und hinter die Vorhänge, tastete mit den Händen über die Teppiche und unter Stuhlpolster und untersuchte sogar die Badewanne und Dusche nach Schamhaaren.
    Nichts.
    Aber die Kabine war nicht völlig ohne Leben. Die Anwesenheit einer Frau ist in einem Raum auch dann noch spürbar, nachdem sie ihn verlassen hat. Giordino sog die Luft, vermischt mit einem kaum merklichen Hauch von Parfüm ein.
    Er hätte Chanel Numero 5 nicht von Badeölen unterscheiden können, aber dieses Aroma besaß den Duft einer Blume. Er versuchte ihn zu identifizieren, doch es gelang ihm nicht.
    Er rieb Seife auf den Holzsplitter, der beim

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