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Tiefsee

Tiefsee

Titel: Tiefsee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Rammsporn am Bug des Panzerschiffes, der in die Fregatte eingedrungen war, ab. Diesen Rammsporn suchen wir.«
    »Hat so ein altes Stück Eisen überhaupt einen Wert?«
    »Vielleicht stellt es für den Normalbürger keinen Wert dar, den man in Dollarscheinen messen kann wie den Schatz einer spanischen Galeone, aber historisch gesehen ist er von unschätzbarem Wert, ein Stück der amerikanischen Marinetradition.«
    Mendoza wollte noch eine Frage stellen, aber ihre Aufmerksamkeit wurde durch zwei Köpfe in schwarzen Gummihelmen abgelenkt, die neben der Barkasse auftauchten.
    Die Taucher schwammen herüber, kletterten eine rostige Leiter hinauf und legten ihre schwere Ausrüstung ab, so daß das Wasser aus ihren Taucheranzügen, die im Sonnenschein glänzten, in Strömen herausfloß.
    Der größere der beiden nahm seinen Helm ab und fuhr sich mit den Händen durch seine dichte schwarze Haarmähne. Sein Gesicht zeigte eine dunkle Sonnenbräune, und die Augen waren vom leuchtendsten Grün, das Mendoza je gesehen hatte. Er sah aus wie ein Mann, der leicht und oft lächelt, der die Herausforderung des Lebens annahm und Gewinn und Verlust mit der gleichen Gelassenheit hinnahm. Wenn er sich gerade hielt, war er annähernd einsneunzig groß, und der schlanke, harte Körper unter dem Taucheranzug spannte dessen Nähte.
    Mendoza wußte ohne zu fragen, daß sie Dirk Pitt vor sich hatte.
    Er winkte, als die Besatzung nähertrat. »Wir haben ihn gefunden«, sagte er mit breitem Grinsen.
    Giordino schlug ihm begeistert auf den Rücken. »Prima Arbeit, Kumpel.«
    Alle begannen den Tauchern eine Menge Fragen zu stellen, die sie zwischen Schlucken von Bier beantworteten. Schließlich bedachte Giordino auch Mendoza und winkte sie heran.
    »Das ist Julie Mendoza vom Umweltschutz. Sie möchte sich mit uns unterhalten.«
    Dirk Pitt streckte die Hand aus und starrte sie anerkennend an.
    »Julie.«
    »Mr. Pitt.«
    »Wenn Sie mir noch eine Minute Zeit lassen, um mich auszuziehen und abzutrocknen…«
    »Ich fürchte, dann wird es zu spät«, unterbrach sie ihn. »Wir können im Flugzeug miteinander sprechen. Admiral Sandecker findet, daß die Maschine schneller ist als ein Hubschrauber.«
    »Ich kann Ihnen nicht ganz folgen.«
    »Ich habe leider nicht genügend Zeit, um es Ihnen zu erklären.
    Wir müssen sofort starten. Ich kann nur sagen, daß Sie für ein neues Projekt vorgesehen wurden.«
    Ihre heisere Stimme fesselte Pitt. »Warum die verrückte Eile?« fragte er.
    »Nicht hier oder jetzt«, erklärte sie und warf einen Blick auf die Bergungsmannschaft, die das Gespräch mit anhörte.
    Er wandte sich an Giordino. »Was meinst du, Al?«
    Giordino täuschte Verwirrung vor. »Schwer zu sagen. Die Dame wirkt ziemlich energisch. Andererseits bin ich hier auf der Barkasse beinahe zu Hause. Ich hasse es geradezu, sie zu verlassen.«
    Mendozas Gesicht wurde zornrot, als ihr klar wurde, daß die Männer sich über sie lustig machten. »Bitte, jede Minute ist kostbar.«
    »Würden Sie uns bitte sagen, wohin es geht?«
    »Langley Air Force Basis, wo uns ein Düsenflugzeug der Armee erwartet, um uns nach Kodiak in Alaska zu bringen.«
    Sie hätte ihnen ebensogut mitteilen können, daß sie zum Mond fliegen würden. Pitt sah ihr in die Augen und suchte nach einem Anhaltspunkt, den er aber nicht entdecken konnte. Er sah nur, daß es ihr todernst war. »Um sicherzugehen, sollte ich mich vielleicht an den Admiral um Bestätigung wenden.«
    »Das können Sie alles auf dem Flug nach Langley erledigen.«
    Ihr Ton duldete keinen Widerspruch. »Ich habe mich bereits um Ihre persönliche Habe gekümmert. Ihre Kleidungsstücke und was Sie sonst für einen zweiwöchigen Aufenthalt brauchen sind gepackt und befinden sich im Flugzeug.« Sie unterbrach sich und sah ihm in die Augen. »So, nun aber genug der Konversation, Mr. Pitt. Während wir hier stehen, sterben Menschen. Das können Sie natürlich nicht wissen. Aber Sie können mir aufs Wort glauben. Wenn Sie nur zur Hälfte Ihrem Ruf gerecht werden, hören Sie auf, unsere Zeit zu vergeuden und klettern sofort in die Maschine!«
    »Sie setzen mir wirklich das Messer auf die Brust, Lady, nicht wahr?«
    »Wenn ich dazu gezwungen werde.«
    Eisiges Schweigen entstand. Pitt holte tief Atem, dann stieß er die Luft wieder aus. Er sah Giordino an. »Wie ich höre, ist es in Alaska um diese Jahreszeit schön.«
    Giordino mimte einen verträumten Blick. »In Skagway gibt es ein paar prima Kneipen, die wir ausprobieren

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