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Tiefsee

Tiefsee

Titel: Tiefsee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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zwei Tage im Bett, bis das Fieber sinkt. Ich werde Ihnen ein Antibiotikum geben und ein Medikament, das die Übelkeit bekämpft.«
    »Ich kann nicht im Bett bleiben«, protestierte der Präsident schwach. »Ich habe zu viel zu erledigen.«
    In seinen Worten lag wenig echter Widerstand. Die fast 40 Grad Fieber hatten ihn niedergeworfen, und er kämpfte gegen einen heftigen Brechreiz. Seine Kehle brannte, seine Nase war verstopft, und er fühlte sich von Kopf bis Fuß elend.
    »Entspannen Sie sich und nehmen Sie es nicht schwer«, verordnete ihm Gwynne. »Die Welt wird für ein paar Stunden auch ohne Sie weiterlaufen.« Er stach dem Präsidenten eine Nadel in den Arm und reichte ihm dann ein Glas Wasser, um eine Tablette hinunterzuschlucken.
    Dan Fawcett betrat das Schlafzimmer.
    »Fertig, Doc?« erkundigte er sich.
    Gwynne nickte. »Lassen Sie ihn nicht aufstehen. Ich werde gegen zwei Uhr nachmittags wieder nach ihm sehen.« Er lächelte freundlich, klappte die schwarze Tasche zu und verließ das Zimmer.
    »General Metcalf wartet draußen«, meldete Fawcett dem Präsidenten.
    Der Präsident stopfte sich ein drittes Kissen unter den Rücken, setzte sich mühsam auf und massierte seine Schläfen, als sich der Raum zu drehen begann.
    Metcalf trat ein; seine Uniform erstrahlte im Glanz von acht Reihen farbenfroher Ordensbänder. Der General wirkte frischer als bei ihrem letzten Zusammentreffen.
    Der Präsident sah ihn an, sein Gesicht war blaß, seine Augen blickten müde. Er begann unbeherrscht zu husten.
    Metcalf trat ans Bett. »Kann ich Ihnen etwas besorgen, Sir?« fragte er besorgt.
    Der Präsident schüttelte den Kopf. »Ich werde es schon überleben«, wehrte er ab. »Wie ist die Lage, Clayton?«
    Der Präsident sprach die Männer seines Generalstabs nie mit ihrem Rang an, sondern holte sie vom hohen Roß herunter, indem er sie bei ihren Vornamen nannte.
    Metcalf rutschte auf seinem Stuhl unbehaglich hin und her.
    »Im Augenblick ist es auf den Straßen ruhig, aber es gab einen oder zwei Zwischenfälle mit Heckenschützen. Ein Soldat wurde getötet und zwei Marines wurden verwundet.«
    »Wurden die Schuldigen festgenommen?«
    »Ja, Sir.«
    »Zweifellos ein paar kriminelle Radikale.«
    Metcalf starrte auf seine Füße. »Eigentlich nicht. Einer war der Sohn des Kongreßabgeordneten Jacob Whitman aus Süd-Dakota und der andere war der Sohn des Postministers Kenneth Potter.
    Beide sind noch nicht siebzehn Jahre alt.«
    Das Gesicht des Präsidenten wirkte einen Augenblick betroffen, dann wurde es rasch wieder hart. »Sind ihre Truppen um das Lisner-Auditorium verteilt?«
    »Eine komplette Marines befindet sich auf dem Gelände um das Gebäude.«
    »Das scheint mir kaum ausreichend zu sein«, fand der Präsident. »Die Einheiten der Nationalgarde aus Maryland und Virginia werden zusammen fünfmal so stark sein.«
    »Die Garden werden erst gar nicht auf Schußweite an das Auditorium herankommen«, erklärte Metcalf. »Wir wollen sie ausschalten, indem wir sie aufhalten, bevor sie die Stadt erreichen.«
    »Eine gute Strategie.« Die Augen des Präsidenten leuchteten auf.
    »Es läuft gerade eine Sondermeldung«, berichtete Fawcett, der vor dem Fernsehapparat kniete. Er drehte den Ton lauter und trat zur Seite, so daß man den Bildschirm vom Bett aus sehen konnte.
    Curtis Mayo stand neben einer von bewaffneten Soldaten blockierten Autobahn. Im Hintergrund sah man eine Reihe von Panzern auf der Straße, die Mündungen ihrer Geschütze waren drohend auf einen Konvoi von Mannschaftstransportwagen gerichtet.
    »Die Truppen der Nationalgarde von Virginia, die der Sprecher des Repräsentantenhauses Alan Moran für heute morgen zum Schutz einer Sitzung des Kongresses auf dem Gelände der George Washington-Universität angefordert hatte, wurden außerhalb der Bundeshauptstadt von Panzerverbänden der Sondereinheiten der Armee zur Umkehr gezwungen. Ich erfahre soeben, daß sich die Garde von Maryland im Nordosten der Stadt der gleichen Situation gegenübersieht. Bisher ist es zu keinen Kampfhandlungen gekommen. Die Einheiten der Nationalgarde aus den beiden Staaten sind zwar nicht zahlenmäßig, aber infolge der besseren Ausrüstung der Armee deutlich unterlegen. Vor dem Lisner-Auditorium weist eine Kompanie Marines unter dem Kommando von Oberst Clarke, einem Träger der Vietnam Medal of Honor, die Kongreßmitglieder zurück und verwehrt ihnen den Eintritt zum Sitzungssaal. Und so hat der Präsident wieder einmal den Mitgliedern

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