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Tiefsee

Tiefsee

Titel: Tiefsee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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abziehen und dem Kongreß gestatten, sich morgen im Lisner-Auditorium zu versammeln?«
    drängte Emmett.
    Metcalf schlürfte den Brandy aus und nickte müde. »Ich werde morgen als erstes den Befehl zum Rückzug erteilen. Sie können den Führern des Repräsentantenhauses und des Senats mitteilen, daß sie ihre Sitzung im Capitol abhalten können.«
    »Darf ich Sie um einen Gefallen bitten?«
    »Selbstverständlich.«
    »Wäre es möglich, die Marines um das Weiße Haus um Mitternacht abzuziehen?«
    »Ich wüßte nicht, was dagegen spräche. Gibt es dafür einen besonderen Grund?«
    »Eine List, General«, antwortete Emmett. »Sie werden verblüfft sein.«
64
    Sandecker stand im Kartenraum der NUMA und blickte durch einen Vergrößerungsverstärker auf eine Luftaufnahme von Johns Island in Süd-Carolina. Er richtete sich auf und sah Giordino und Pitt an, die an der anderen Seite des Tisches standen. »Da komme ich nicht mehr mit«, meinte er nach einer kurzen Stille. »Wenn Suworow seine Orientierungspunkte richtig aus gemacht hat, kann ich nicht verstehen, warum er von einem Hubschrauber aus Bougainvilles Laboranlage nicht gefunden hat.«
    Pitt blätterte in dem Notizbuch des Sowjetagenten. »Er benützte eine alte, aufgegebene Benzinstation als Ausgangspunkt«, er zeigte auf einen kleinen Bau auf dem Foto, »die man hier erkennen kann.«
    »Wissen Emmett und Brogan, daß du davon eine Kopie angefertigt hast, bevor wir die Guantánamo-Bucht verließen?«
    Giordino zeigte auf das Notizbuch.
    Pitt lächelte. »Was glaubst du?«
    »Ich werde es nicht verraten, wenn du es nicht tust.«
    »Wenn Suworow nachts flüchtete«, überlegte Sandecker, »ist es denkbar, daß er die Orientierung verloren hat.«
    »Ein guter Geheimagent ist auch ein geschulter Beobachter«, erklärte Pitt. »Er hat seine Markierungspunkte präzise beschrieben. Ich bezweifle, daß er die Orientierung verloren hat.«
    »Emmett läßt das Gebiet derzeit von zweihundert Agenten durchkämmen«, berichtete Sandecker. »Bis vor einer Viertelstunde hatten sie allerdings nichts gefunden.«
    »Also wo soll es denn sein?« fragte Giordino allgemein. »Auf der Luftaufnahme ist kein Bauwerk von der Größe, die Suworow angab, zu erkennen. Ein paar alte Hausboote, einige verstreute kleine Wohnhäuser, zwei altersschwache Schuppen, kein Gebäude von der Größe eines Lagerhauses.«
    »Eine unterirdische Anlage vielleicht?« erwog Sandecker.
    Giordino zog auch diese Möglichkeit in Betracht. »Suworow notierte, daß er den Fahrstuhl nach oben verwendete, um auszubrechen.«
    »Andererseits erwähnt er, daß er über eine Rampe zu einer Schotterstraße hinunterging.«
    »Eine Rampe läßt auf ein Boot schließen«, folgerte Giordino.
    Sandecker sah ihn zweifelnd an. »Paßt nicht. Das einzige Gewässer in der Nähe der Stelle, an der Suworow das Labor vermutete, ist ein Wasserlauf, der einen halben bis einen Meter tief ist. Viel zu seicht, als daß ein Fahrzeug darauf schwimmt, in dem man einen Fahrstuhl braucht.«
    »Es gibt noch eine Möglichkeit«, warf Pitt ein.
    »Und zwar?«
    »Ein Schleppkahn.«
    Giordino warf Sandecker einen Blick zu. »Dirk könnte ins Schwarze getroffen haben.«Pitt ging zum Telefon, wählte eine Nummer und schaltete den Anruf auf einen Lautsprecher.
    »Datenabteilung«, meldete sich eine verschlafene Stimme.
    »Bist du wach?«
    »O Gott, schon wieder du, Pitt. Warum rufst du ausschließlich nach Mitternacht an?«
    »Hör zu, ich brauche eine Information über eine bestimmte Art von Schiff. Können deine Computer etwas über seine Klassifizierung aussagen, wenn ich dir die Dimensionen angebe?«
    »Soll das ein Witz sein?«
    »Glauben Sie mir, das ist kein Witz«, knurrte Sandecker.
    »Admiral!« Yaeger wurde schlagartig wach. »Ich mache mich gleich daran. Wie sind die Ausmaße?«
    Pitt blätterte die richtige Seite auf und las in die Sprechmuschel. »Einundfünfzig Meter Gesamtschiffslänge zwischen den Inneren Loten zu zehn Meter Breite. Die ungefähre Höhe beträgt drei Meter.«
    »Ein bißchen wenig«, murmelte Yaeger.
    »Versuchen Sie es trotzdem«, forderte Sandecker ihn streng auf.
    »Bleiben Sie am Apparat. Ich gehe zum Einspeichern.«
    Giordino lächelte den Admiral an. »Haben Sie Lust zu einer Wette?«
    »Machen Sie einen Vorschlag.«
    »Eine Flasche Chivas Regal gegen eine Schachtel von Ihren Zigarren, daß Dirk recht behält.«
    »Wette ich nicht«, lehnte Sandecker ab. »Meine speziell gerollten Zigarren kosten viel mehr

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