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Tiefsee

Tiefsee

Titel: Tiefsee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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»Admiral James Sandecker, Kongreßabgeordnete Loren Smith.«
    »Wir haben bei den Konferenzen der Marinekomitees einander gegenüber gesessen.« Loren streckte ihm die Hand entgegen.
    Sandecker brauchte keine hellseherischen Kräfte, um die Beziehung zwischen Pitt und Loren zu erraten. »Jetzt verstehe ich erst, warum Sie meine Budgetvorschläge für die NUMA immer gutgeheißen haben.«
    Falls Loren bei seiner Anspielung verlegen wurde, ließ sie es sich nicht anmerken. »Dirk ist ein sehr überzeugender Fürsprecher«, erklärte sie freundlich.
    »Möchtest du Kaffee?« fragte Pitt.
    »Nein, danke, für Kaffee bin ich zu durstig.« Sie ging zum Kühlschrank und schenkte sich ein Glas Buttermilch ein.
    »Sie wissen, worum es in dem Kommunique von Pressesprecher Thompson geht?« bohrte Sandecker.
    Loren nickte. »Mein Pressesekretär und seine Frau sind mit der Familie von Sonny Thompson dick befreundet. Gestern haben sie gemeinsam zu Abend gegessen. Thompson erwähnte, daß das Weiße Haus die Tragödie in Alaska begraben wird. Auf Einzelheiten ist er nicht eingegangen.«
    Sandecker wandte sich an Pitt. »Wenn Sie diese Vendetta fortsetzen, werden Sie einer Menge Leute auf die Zehen treten.«
    »Ich werde aber nicht aufgeben«, erklärte Pitt ernst.
    Sandecker blickte Loren an. »Und Sie, Kongreßabgeordnete Smith?«
    »Loren.«
    »Loren«, verbesserte er sich verbindlich. »Darf ich Sie fragen; wieso Sie an dieser Sache interessiert sind?«
    Sie zögerte für einen Bruchteil einer Sekunde, dann sagte sie:
    »Sagen wir einfach, Neugierde des Senats an einem möglichen Regierungsskandal.«
    »Sie haben ihr den wahren Zweck Ihres Angelausflugs nach Alaska verheimlicht?« wand sich Sandecker an Pitt.
    »Ja.«
    »Ich glaube, Sie sollten es nachholen.«
    »Habe ich Ihre offizielle Erlaubnis dazu?«
    Der Admiral nickte. »Sie werden eine Freundin im Kongreß gut brauchen können, noch ehe Ihre Jagd vorüber ist.«
    »Und auf welcher Seite stehen Sie, Admiral?« fragte ihn Pitt.
    Sandecker faßte Pitt über den Tisch hinweg scharf ins Auge, prüfte jeden einzelnen Zug in dem rauhen Gesicht seines Gegenüber, als sähe er es zum ersten Mal, und fragte sich im stillen, was für eine Art von Mensch ohne persönlichen Vorteil so weit über normale Grenzen hinausgehen würde. Er las darin nur grimmige Entschlossenheit. Es war jener Ausdruck, den er in den Jahren, seit er Pitt kannte, oftmals an ihm bemerkt hatte.
    »Ich werde Sie unterstützen, bis der Präsident beschließt, daß Sie gefeuert werden«, sagte er endlich. »Von da ab sind Sie auf sich selbst gestellt.«
    Pitt unterdrückte einen hörbaren Seufzer der Erleichterung. Es würde alles in Ordnung kommen. Besser als erwartet.
    ###
    Min Korjo warf einen Blick auf die Zeitung auf ihrem Schreibtisch. »Was hältst du davon?«
    Lee Tong beugte sich über ihre Schulter und las die ersten Sätze des Artikels laut. »Gestern teilte Dirk Pitt, Direktor für Spezialprojekte der NUMA, mit, daß zwei seit über zwanzig Jahren vermißte Schiffe gefunden worden sind. Die
San Marino
und die
Pilottown
, beides Schiffe der Liberty-Klasse, die im Zweiten Weltkrieg gebaut wurden, sind im Nordpazifik vor Alaska auf dem Meeresboden entdeckt worden.«
    »Ein Bluff!« fauchte Min Korjo plötzlich. »Jemand in Washington, vermutlich im Justizministerium, hatte nichts Besseres zu tun, also gruben sie einen längst vergessenen Vorfall aus. Sie befinden sich auf einem Angelausflug, sonst nichts.«
    »Ich glaube,
aunumi
du hast nur zur Hälfte recht«, meinte Lee Tong nachdenklich. »Ich habe den Verdacht, daß die NUMA, während sie nach den Ursachen der Todesfälle in den Gewässern Alaskas suchte, über das Schiff gestolpert ist, das das Nervengift enthält.«
    »Und dieses Pressekommunique ist ein Köder, um die wahren Besitzer des Schiffes aus ihrem Versteck zu locken«, fügte Min Korjo hinzu.
    Lee Tong nickte. »Die Regierung setzt darauf, daß wir Nachforschungen anstellen werden, die sie zurückverfolgen können.«
    Min Korjo seufzte. »Schade, daß das Schiff nicht wie geplant versenkt wurde.«
    Lee Tong ging um den Schreibtisch herum und sank in den Stuhl davor. »Pech. Nachdem mir klar geworden war, daß der Sprengstoff nicht explodieren würde, setzte damals ein Sturm ein, und machte es mir unmöglich, wieder an Bord des Schiffes zu gelangen.«
    »Für die Launen der Natur kann man dir nicht die Schuld geben. Die wahre Schuld liegt bei den Russen. Wenn sie sich an die Abmachung

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