Tiefseeperle
habe einfach mal getippt!“ Wir mussten uns anschreien, denn die Musik war ohrenbetäubend laut. Wir kamen ins Gespräch, und irgendwann habe ich gefragt: „Sag mal, ich suche ’ne Bleibe, hast du da was für mich? Kennst du jemanden, der ein Zimmer vermietet?“ „Ja! Ich habe ’n Zimmer frei!“ „Nee, ist nicht wahr?!“, ich war völlig aus dem Häuschen. „Zufall. Aber meine Mitbewohnerin, die alte Schlampe, hat mich hängen lassen.“ So kam es, dass ich noch am selben Abend bei Sina einzog. Es war eine kleine Wohnung, ca. 40 qm, zwei winzige Zimmer, Küchenzeile und Minibad. Doch das zweite Zimmer nutzten wir fast nie. Von der ersten Nacht an schlief ich bei ihr, mit ihr. Es war so unfassbar aufregend. Wir waren eigentlich immer zusammen, nur manchmal verschwand sie für eine Nacht, wollte mir nicht verraten, wo sie hinging. Es dauerte eine Weile, bis sie mir anvertraute, wo sie diese Nächte verbrachte. „Ich weiß nicht, ob du damit klarkommst, aber es ist sehr abgefahren … ich lebe da meine andere geheime Seite aus und … naja, kann auch ein bisschen Kohle machen.“ Es klang geheimnisvoll und aufregend. „Ich bin sehr masochistisch veranlagt und liebe es, mich beim Sex von Männern dominieren zu lassen.“ „Bitte was?“, ich konnte nicht fassen, was sie mir da beichtete. Meine coole Sina unterwarf sich Männern? Genoss es, wenn diese sie schlugen und benutzten? „Deshalb habe ich auch darüber nicht gesprochen … es ist so bizarr.“ „Machst du es nur wegen der Kohle?“, fragte ich und hatte Sorge, sie wäre noch abgebrühter, als ich es mir in meinen kühnsten Träumen hätte ausmalen können. „Es ist der Kick, den Schmerz beim Sex zu spüren, das macht mich an, und mein Meister, ein echt krasser Typ, vermietet mich.“ „Er macht was?“ „Es ist ein Spiel … ich spiele mit Männern, die mich auch als Sklavin sehen – es sind Partys, und die haben viel Kohle. Ich lebe meine Lust und kriege noch Geld dafür … das ist irre!“ Das, was sie mir nun in allen Einzelheiten erzählte, erregte mich auf seltsame Weise. Allerdings hatte ich auch schon bei unserem gemeinsamen Liebesspiel festgestellt, dass ich es genoss, wenn wir uns gegenseitig in die Brustwarzen kniffen. War es das, was sie meinte? Dass ich es geil fand, wenn sie mir den Dildo etwas härter in meinen Anus einführte? Ja, wir haben viel experimentiert. „Wenn du magst, kann ich dich gerne meinem Meister vorstellen … vielleicht ist es ja auch etwas für dich!“ Da ich gerade meine Ausbildung als Kosmetikerin begonnen hatte und unter chronischer Geldnot litt, habe ich mich darauf eingelassen. Sie stellte mich ihrem Meister vor, einem Typen, der aussah wie ‚Conan der Barbar‘, so muskulös, mit langem gelocktem blonden Haar. Ein Mann mit einer unfassbaren Ausstrahlung, der auch ich damals auf unerklärlicher Weise erlegen bin. Seinen wahren Namen habe ich nie erfahren. Ich nannte ihn stets ‚Conan‘. Und ‚Conan‘ testete mich. Er nahm mich mit seiner ganzen Manneskraft – er fickte mich, dass mir die Sinne wegblieben. Er fügte mir Schmerz zu, liebte und demütigte mich gleichermaßen – so dass ich abhob und alles in mir zu explodieren schien. Dieser ‚Conan‘ hat mir meine masochistische und vor allem devote Seite gezeigt. So kam es, dass ich mich mit Sina auf dieses verrückte Spiel einließ. Heute weiß ich, dass er nur ein mieser Zuhälter war, einer mit sadistischen Neigungen. Ich habe mich aber auch nicht als Hure gefühlt. Ich hatte Sex mit unterschiedlichen Männern, die mich vögelten, mich mit der Peitsche züchtigten. Ich lebte so meine devot-masochistische Seite aus. Sicherlich abgefahren und für Menschen, die die diese Neigung nicht haben, wahrscheinlich auch eher abstoßend. Die Partys, auf denen wir waren, wurden ausschließlich von irgendwelchen gut situierten Männern besucht. Die Kontakte hatte Conan durch seine Drogendeals, denn Kokain wurde auf diesen Veranstaltungen so offen genommen, wie sonst Champagner getrunken wird. Es waren Männer, die sich mit ihrem Erfolg und ihrem Geld langweilten und einen neuen Kick suchten. Echten SM und die damit verbundene Verantwortung suchte man bei diesen Spielen größtenteils vergebens. Hochriskant, wenn ich bedenke, dass wir gefesselt und ausgeliefert waren und uns somit auf den Spielführenden verlassen mussten. Aber ich glaube, wir waren einfach zu naiv und haben die Gefahr, die entstehen kann, nicht erkannt. Sina ging auch gern noch etwas
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