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Tieraerzte koennen die Gesundheit Ihres Tieres gefaehrden

Tieraerzte koennen die Gesundheit Ihres Tieres gefaehrden

Titel: Tieraerzte koennen die Gesundheit Ihres Tieres gefaehrden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Ziegler
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Krankheitsanzeichen oft nicht mit einem Urlaubsaufenthalt in Zusammenhang gebracht.
    Im Mittelmeerraum sind bis zu 67 Prozent der Hunde infiziert. Durch den Import von Hunden aus diesen Gebieten sowie durch Infektionen von Hunden im Urlaub ist die Anzahl der in Deutschland lebenden mit Leishmanien infizierten Hunde Schätzungen zufolge auf 20.000 gestiegen. Die Symptomatik variiert sehr stark, verdächtig sind juckende Ekzeme und Haarausfall am Nasenrücken, »Ausfransen« der Ohren und Brillenbildung um die Augen. Zusätzlich wachsen die Krallen schneller. Unterschieden wird zwischen der Hautleishmaniose und einer systemischen Form, bei der innere Organe wie Leber, Niere und Milz befallen werden.
    Auch hier sind die Nachweisverfahren (Antikörpernachweis, PCR-Test) nicht zuverlässig. Verschiedene Labors kommen gerade beim Antikörpertest zu völlig unterschiedlichen Ergebnissen. Von hoch positiv bis zu negativ kann das beim selben Tier variieren. Es gibt zwar mittlerweile Labors, die mittels Spezialtests (leishmaniosespezifischer IgG mittels ELISA) Ergebnisse anderer Labors sozusagen »überprüfen«, aber ob diese Ergebnisse dann sicherer sind, kann ich nicht beurteilen. Der direkte Erregernachweis in Knochenmark oder Lymphknoten ist, wenn er positiv ist, die einzig sichere Nachweismethode. Ein negativer Befund schließt aber eine Erkrankung auch nicht aus. Positive Antikörpertests auf Leishmaniose sagen nichts darüber aus, ob wirklich eine Erkrankung vorliegt, und wenn ja, in welchem Stadium.
    Die schulmedizinische Behandlung wird je nach Infektionsland (verschiedene Leishmanienarten) mit Allopurinol, Levamisol, Glucantime, Miltefusin, Ketokonazol, Oleyl-PC, Amphotericin B et cetera durchgeführt. Alle diese Medikamente haben schwerste Nebenwirkungen.
    In der Akutphase sind solche »schweren Geschütze« sicher angebracht, es kommt aber auch mit diesen nur selten zu einer vollständigen Heilung. Eine biologische Behandlung neben der chemischen Therapie kann die Nebenwirkungen reduzieren. In weiterer Folge können Rückfälle verhindert und weitere »Chemiekeulen« vermieden werden. Ich werde in meiner Praxis fast ausschließlich mit chronischen Fällen konfrontiert, die schon eine oder mehrere Behandlungen hinter sich haben. Hier müssen dann vor allem das Immunsystem sowie Leber und Niere unterstützt werden.
    Hund Naja, 5 Jahre, seit 2 Jahren in Deutschland, kommt ursprünglich aus Spanien. Alle noch in Spanien durchgeführten Tests auf Mittelmeerkrankheiten verliefen negativ. Ein paar Monate nach Ankunft in Deutschland brach dann die Leishmaniose mit den typischen Symptomen aus: ausgefranste Ohren, Brillenbildung, Nasenbluten, Veränderung der Leberwerte. Therapie bestand anfangs in einer Kombination von Allopurinol und Glucantime. Die Symptome auf der Haut verschwanden. Glucantime wurde abgesetzt, Allopurinol weitergegeben. Als mir der Hund vorgestellt wurde, bekam er noch regelmäßig Allopurinol, hatte keine Hautveränderungen mehr, aber immer wieder Nasenbluten sowie erhöhte Nieren- und Leberwerte. Zudem machte er einen ziemlich matten Eindruck, war mager und hatte ein schuppiges, stumpfes Haarkleid. Allopurinol (hemmt die Synthese von Purinen im Wirtsorganismus, auf die die Leishmanien angewiesen sind, und ist eigentlich ein Mittel gegen Gicht) ist das Medikament gegen Leishmanien mit den geringsten Nebenwirkungen. Allerdings verursacht es Durchfälle und ist nierenschädigend.
    Bei Naja konnten wir innerhalb von drei Wochen die Allopurinoldosis auf null reduzieren. Zusätzlich zur Darmsanierung, Entgiftung und den nieren- und leberunterstützende Mitteln gehört zur Therapie immer auch die Gabe von Vitalpilzen, Krillöl sowie Antioxidantien.
    Naja hat seit fast zwei Jahren keinen Rückfall mehr. Anfangs trat immer noch einmal Nasenbluten auf, was wir aber mit Arnica und Sanumtherapie (Sankombi) in den Griff bekommen haben. Naja wird gebarft und nicht mehr geimpft (Rückfall vorprogrammiert), erhält keine chemischen Entwurmungen und keine chemischen Antiparasitaria mehr. Zweimal im Jahr bekommt sie eine Kur mit Vitalpilzen (Agaricus und Cordiceps) sowie in ihr Futter täglich Krillöl und Wildkräuter. Naja ist heute ein gesunder Hund, auch die Nieren- und Leberwerte liegen wieder im Normalbereich.
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    Sandmücken sind dämmerungsaktiv, mögen keinen Wind und halten sich nur in Bodennähe auf. Wenn es dem Tierbesitzer möglich ist, seinen Hund während der Dämmerung in einen

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