Tieraerzte koennen die Gesundheit Ihres Tieres gefaehrden
und mittlerweile auch schon mittelgroßer Rassen, Welpen in ihrer Bewegung einzuschränken, auf die Gelenkgesundheit dieser Hunde auswirken. Vorm Treppensteigen wird gewarnt und dem Besitzer wird empfohlen, den oft schon mehr als 10 Kilogramm schweren Hund die Treppen hinauf- und hinunterzutragen. Ich empfinde das als Zumutung. Auch sollte der Welpe nach Anweisung des Züchters nicht zu viel springen, laufen und toben. Das wäre etwa so, als wenn Sie Ihr Kind ständig in seinem natürlichen Bewegungsdrang einschränken würden. Einem quicklebendigen Welpen nach einer Stunde Spielen beizubringen: »So, jetzt brauchst du Ruhe und musst schlafen!« ist wahrlich ein Ding der Unmöglichkeit. Ein junger Hund braucht, genauso wie ein Kind, Bewegung. Jegliche Einschränkung behindert das ordnungsgemäße Wachstum des Bewegungsapparates sowie das Erlernen der verschiedenen Bewegungsmuster. Auch beim älteren Hund wird oft viel zu früh die Bewegung eingeschränkt. Dabei ist regelmäßige Bewegung gerade beim alten, kranken oder dicken Hund für die Erhaltung der Gelenkfunktion von entscheidender Bedeutung.
Arthrose durch »Überbelastung« gibt es beim Hund nur selten, bewegen sich unsere Hunde in der Regel doch viel weniger, als die Natur es für sie vorgesehen hätte. Wo sollen da Verschleißerscheinungen herkommen? Das gilt für Menschen genauso wie für Hunde und Katzen. Besonders Wohnungskatzen, die den ganzen Tag auf der Fensterbank oder auf dem Sofa liegen, haben viel zu wenig Bewegung. Zusammen mit falscher Ernährung kann das die Bildung von Arthrosen und anderen Erkrankungen des Bewegungsapparates fördern.
Natürlich gibt es zusätzliche Faktoren, die eine Arthrose fördern, wie Übergewicht, Fehlstellungen der Gelenke, ererbte Gelenkdysplasien oder Fehlbelastungen nach Gelenkoperationen – das sind aber sicherlich die selteneren Ursachen. Osteochondrosis dissecans (OCD), isolierte Processi, Hüftgelenkdysplasien, Legg-Calve-Perthes et cetera sind sehr häufig Folgen von Stoffwechselentgleisungen aufgrund von falscher Ernährung.
Unbestritten sind einige Rassen – und es werden leider immer mehr – durch falsche Zuchtstrategien für bestimmte Erkrankungen erblich vorbelastet. Das bedeutet aber nicht, dass diese Tiere auch unbedingt daran erkranken müssen. Viel liegt da in der Hand der Züchter sowie der Tierbesitzer. Beginnt der junge Hund zu lahmen, sind röntgenologisch oft schon Veränderungen an den Knochen und Gelenken sichtbar. Die schulmedizinische Behandlung besteht dann meist in der Operation des betroffenen Gelenkes mit der Verschreibung von Schmerzmitteln sowie in der Schonung des Hundes. In vielen Fällen kann eine Gelenkoperation aber durch eine gezielte Ernährungsumstellung und die richtige Behandlungsstrategie vermieden werden. Die Verschreibung von Schmerzmitteln (meist nichtsteroidale Antiphlogistica) kann in manchen akuten Fällen für einige Tage angezeigt sein, auf Dauer ist sie aber abzulehnen. Dadurch kann die Arthrose noch verstärkt werden, da es zu einer vermehrten Stoffwechselbelastung innerer Organe und damit wiederum zu einer Schwächung des Knorpelaufbaus kommt. Zusätzlich wird durch die dauerhafte Schmerzhemmung das Gehirn daran gehindert, Reparaturvorgänge für das betroffene Gelenk in Gang zu setzen. Das Ganze endet also wieder einmal in einem Teufelskreis. Ich habe Hunde in meiner Praxis gesehen, die in relativ jungen Jahren dauerhaft Schmerzmittel verordnet bekamen und bei denen das vom Tierbesitzer als »normal« hingenommen wurde. Eine Hundebesitzerin erklärte mir, ihr Hund sei ja so solidarisch mit ihr, er habe die gleichen Gelenkarthrosen wie sie selbst, und beide müssten täglich ihre Schmerzmittel nehmen. Manchmal bedarf es einer gehörigen Portion Energie, um solche Hundebesitzer von ihrem Fehlverhalten zu überzeugen.
Viele Hunde, die als Diensthunde (Polizeihunde, Lawinenhunde et cetera) in Aktion sind, werden leider oft viel zu früh, schon im Alter von 7 Jahren, »ausgemustert«. Das wäre eigentlich nicht notwendig, würden sie richtig ernährt werden. Ein Hund mit 7 Jahren sollte ja eigentlich noch nicht zum alten Eisen zählen, auch wenn Diensthunde körperlich stark beansprucht werden. Leider hat auch hier die Futtermittelindustrie ihre Hand im Spiel. Es gibt speziell für Ausbildungshunde ein »von Tierärzten« empfohlenes Fertigfutter. Natürlich mit hohen Rabatten, damit der Hundeführer auch bei diesem Futter bleibt.
Das Symptom einer Krankheit
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