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Tiere essen

Tiere essen

Titel: Tiere essen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Safran Foer
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Karettschildkröte, Karibische Bastardschildkröte, Gelbnasenalbatros, Korallenmöwe, Balearen-Sturmtaucher, Schwarzbrauenalbatros, Mantelmöwe, Kappensturmtaucher, Langflügel-Sturmvogel, Grausturmvogel, Silbermöwe, Aztekenmöwe, Nördlicher Königsalbatros, Weißkappenalbatros, Dunkler Sturmtaucher, Silbersturmvogel, Yelkouan-Sturmtaucher, Mittelmeermöwe, Minkwal, Seiwal, Finnwal, Gemeiner Delfin, Nördlicher Glattwal, Pilotwal, Buckelwal, Schnabelwal, Killerwal, Schweinswal, Pottwal, Blau-Weißer Delfin, Atlantischer Fleckendelfin, Spinnerdelfin, Großer Tümmler und Cuvier-Schnabelwal.
    Stellen Sie sich vor, man serviert Ihnen einen Teller Sushi. Und auf diesem Teller sind auch all die Tiere, die für Ihre Portion Sushi getötet wurden. Der Teller müsste einen Durchmesser von 1,50 Meter haben.

Biologisch
    Was bedeutet »biologisch« (engl. »organic«) in den USA ?Nicht gar nichts, aber doch deutlich weniger, als wir gerne glauben möchten. Für Fleisch, Milch und Eier mit dem Label »biolo gisch« verlangt das amerikanische Agrarministerium ( USDA ), dass die Tiere: 1. mit Biofutter gefüttert wurden (das heißt Ge treide, das ohne oder mit wenig synthetischen Pestiziden und Düngern angebaut wurde); 2. eine zurückverfolgbare Biografie haben (das heißt, dass sie eine Papierspur hinterlassen); 3. nicht mit Antibiotika oder Wachstumshormonen gefüttert werden und 4. »nach draußen können«. Das letzte Kriterium ist traurigerweise fast ohne Bedeutung – in manchen Fällen bedeutet »nach draußen können« nichts weiter, als dass die Tiere durch ein Fenster mit Fliegengitter hinausschauen können.
    Biolebensmittel sind im Allgemeinen zweifellos besser, hinterlassen oft einen kleineren ökologischen Fußabdruck und sind gesünder. Sie sind aber nicht unbedingt humaner. »Bio« bedeutet in den USA eine bessere Behandlung der Tiere, wenn es um Legehennen und Rinder geht. Es kann auch eine bessere Behandlung von Schweinen bedeuten, aber das ist weniger sicher. Für das Wohlergehen von Masthühnern und Puten bedeutet »Bio« zunächst einmal gar nichts. Man kann seine Puten »Bio« nennen und sie täglich quälen.

Bullshit
    1) Kot eines Bullen ( siehe: UMWELTSCHUTZ)
2) Irreführende oder falsche Ausdrücke und Aussagen wie etwa Beifang ( siehe: BEIFANG)

CAFO
    Concentrated Animal Feeding Operation (Anlage zum Mästen von Tieren auf engem Raum), auch als Massentierhaltungsbetrieb bekannt. Bezeichnenderweise stammt dieser Begriff nicht von der Fleischindustrie, sondern von der US – Umweltschutzbehörde ( siehe: UMWELTSCHUTZ). In jeder CAFO leiden die Tiere dermaßen, dass solche Mastanlagen selbst nach relativ laxen Tierschutznormen verboten werden müssten. Folglich:

CFE
    Die Common Farming Exemptions (Ausnahmeregelungen für die Landwirtschaft) erklären in den USA jede Methode der Haltung von landwirtschaftlichen Nutztieren für legal, solange sie allgemein üblich ist. Mit anderen Worten, Farmer – Unterneh men wäre das richtige Wort – haben die Macht zu bestimmen, was Grausamkeit ist. Wenn ein Großteil der Farmer eine bestimmte Praxis einführt – das Abhacken unerwünschter Gliedmaßen ohne Schmerzmittel zum Beispiel, lassen Sie hier Ihrer Fantasie nur freien Lauf –, wird sie damit automatisch legal.
    CFEs werden je nach amerikanischem Bundesstaat unterschiedlich gehandhabt und sind irritierend bis grotesk. Beispiel Nevada: Aufgrund der CFEs dieses Staates können die Tierschutzgesetze nicht angewendet werden, um »gängige Methoden der Tierhaltung zu verbieten oder zu behindern. Dazu gehören die Aufzucht, der Umgang, die Fütterung, die Haltung und der Transport von landwirtschaftlichen Nutztieren.« Was in Vegas passiert, betrifft nur Vegas.
    Die Rechtsanwälte David Wolfson und Mariann Sullivan, Experten zu diesem Thema, dazu:
    Manche Staaten erlassen nur für bestimmte und nicht für alle gebräuchlichen Zuchtpraktiken Ausnahme regelungen … So schließt Ohio landwirtschaftliche Nutztiere von Anforderungen wie »Bewegung zur Ge sunderhaltung und Luftaustausch« aus. In Vermont gelten die Passagen des Tierschutzrechts, nach denen es verboten ist, Tiere auf eine Art und Weise »zu fes seln, anzubinden oder einzusperren, die unmensch lich ist oder dem Wohlergehen des Tieres zuwider läuft«, nicht für landwirtschaftliche Nutztiere. Man kommt nicht umhin zu vermuten, dass man in Ohio landwirtschaftlichen Nutztieren Bewegung und Luft versagt, während man sie in Vermont auf eine Art und Weise

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