Tiere verstehen mit allen Sinnen - Anleitung zur telepathischen Kommunikation zwischen Mensch und Tier
unabdingbar, einen langsamen natürlichen Weg zu gehen und diesen Prozess in seinen verschiedenen Phasen zu durchwandern. Auch für den Menschen als Tierhalter ist es wertvoll, diesen Weg mitzugehen, um Abschied nehmen zu können und innerlich daran zu wachsen. Das Beste ist natürlich, wenn wir diesen Weg gemeinsam gehen können, einfach auch deshalb, weil wir es unserem Tiergefährten und uns selbst schuldig sind. Es ist ein schwerer Weg, aber auch das schönste Geschenk, das du deinem Tierfreund und dir machen kannst.
Ich möchte nicht grundsätzlich dazu aufmuntern, Tiere bis zum Ende ohne Beihilfe der Tiermedizin sterben zu lassen, sondern dazu, dem Tier die Chance lassen, seinen Weg auch im Sterbeprozess gehen zu können. Wird seine Körpersprache beachtet und bestenfalls auch die telepathische Tierkommunikation in den Sterbeprozess mit einbezogen, kann die individuell richtige Entscheidung gut getroffen werden.
Sterben als letzte Reifephase
Aus der Medizin wissen wir, dass Sterben in verschiedenen Phasen abläuft. Sterben beinhaltet weit mehr als nur das körperliche Ableben und die Reduktion der Lebensfunktionen und Kräfte. Sterben ist auch eine Lebensaktivität, die also im Leben geschieht, während man fünf Phasen zum Tod hin durchwandert. Diese Phasen sind wie Entwicklungsschritte, die jeder Sterbende erleben und erfahren muss. Diese können in einer gewissen Reihenfolge ablaufen, genauso gut aber auch vermischt oder vertauscht sein. Und sie dauern unterschiedlich lange. Bei verunfallten Tieren beispielsweise können sie innerhalb kürzester Zeit ablaufen. Dass sie aber durchwandert werden, ist sehr wichtig.
Um dir einen Wegweiser zur Verfügung zu stellen, wie du diesen Weg mit deinem Tier gehen kannst, möchte ich dir das Modell der fünf Phasen von Elisabeth Kübler- Ross vorstellen, der bereits erwähnten schweizerisch- amerikanischen Psychiaterin und Begründerin der Sterbeforschung, die sich ihr Leben lang mit dem Tod, dem Sterben und der Trauerarbeit befasste. In Bezug auf die Begleitung von sterbenden Tieren und der telepathi schen Tierkommunikation habe ich es etwas angepasst und beziehe jeweils beide Seiten mit ein, den Tierhalter und das Tier, und mache auch deutlich, wo sich die Sterbephasen bei Tier und Mensch aus meiner Erfahrung unterscheiden.
Phase 1: Nichtwahrhabenwollen
Das Nichtwahrhabenwollen erlebt oft der Tierhalter mehr als das Tier selbst. In dieser Phase ist das Tier meist noch sehr aktiv, jedoch bereits leicht oder stärker körperlich eingeschränkt. Das Tier steht wie an einer Weggabelung und scheint zu entscheiden, welchen Weg es gehen möchte. In vielen Fällen spüren Tierhalter bereits jetzt, dass sie das Tier loslassen müssen, und wollen das zu nächst nicht annehmen. Tiere hingegen stehen in absoluter Akzeptanz. In vielen Tiergesprächen haben mir Tiere mitgeteilt, dass sie noch nicht bereit seien zu gehen, dass es noch eine Zeit dauert. Zeit aber ist immer relativ. Was für uns in Zeit bemessen wird, ist für das Tier nicht dasselbe.
Auch wenn der Tierhalter es unterschwellig spürt, ist in dieser ersten Phase oft noch nicht erkennbar, dass der Sterbeprozess beginnt. Das Tier wird sich möglicherweise vermehrt isolieren. Lass ihm dann diese Entscheidung. Tiere in Gruppen beginnen, sich langsam zurückzuziehen oder sich mehr Ruhezeiten einzuräumen. Aber sie nehmen in dieser Phase noch wie üblich Nahrung und Futter auf.
Es ist sehr wichtig, dass du dein Tier jetzt so annimmst, wie es ist, dass du ihm in einer offenen Haltung deine liebevolle Unterstützung anbietest und keine Erwartungen an es stellst. Beobachte dein Tier, frage es nach seinem Befinden und nach seinen Wünschen. Beziehe das Sterben dabei unbedingt mit ein. Bitte es, dir zu zeigen, wo es steht und wie es sich fühlt und wie es sich sein Sterben allenfalls vorstellt, ob es zu Hause sterben möchte oder ob es die Hilfe eines Tierarztes in Anspruch nehmen würde. Bedränge es in keiner Weise, dein Tier ist in einer Phase der Entscheidung und die sollte so lange dauern dürfen, wie es das für sich möchte.
Versuche bestmöglich, die Situation so anzunehmen und nicht zu verleugnen, dass es wahrscheinlich zu Ende gehen wird. Dieser Prozess ist auch für dich sehr wichtig, und wenn du die Situation akzeptieren lernst, wird dir alles um einiges leichter fallen. Sei im Vertrauen, dann wird dein Tier deine Stärke und Zuversicht fühlen, und das wird ihm helfen. Zugleich darfst du auch wissen, dass es
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