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Tierische Profite: Commissario Brunnetis einundzwanzigster Fall (German Edition)

Tierische Profite: Commissario Brunnetis einundzwanzigster Fall (German Edition)

Titel: Tierische Profite: Commissario Brunnetis einundzwanzigster Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donna Leon
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Schule ja wohl wissen, wie er heißt.«
    »Welche Schule war das?«
    »San Giovanni Bosco. Ich kann dort anrufen«, sagte Vezzani und ging zu seinem Schreibtisch. »Oder wir fahren hin und reden mit ihnen.«
    Brunetti reagierte sofort. »Ich möchte dort nicht in einem Streifenwagen auftauchen, das Kind geht ja bestimmt immer noch auf diese Schule. Gerüchte verbreiten sich schnell, und ich finde, es soll nicht auf diese Weise erfahren, was mit seinem Vater passiert ist.«
    Vezzani stimmte zu, und Vianello, dessen Kinder noch zur Schule gingen und der wie die anderen in einem potentiell gefährlichen Beruf arbeitete, nickte ebenfalls.
    Vezzani griff zum Telefon, und nachdem er zweimal weiterverbunden worden war, erfuhr er den Namen des Toten. Dottor Andrea Nava. Sein Sohn war noch auf der Schule, aber anscheinend hatte es familiäre Probleme gegeben, jedenfalls war der Vater zum letzten Elterntag nicht erschienen. Ja, voriges Jahr sei er da gewesen und habe über Haustiere und ihre Pflege gesprochen. Auf seine Anregung hin hätten einige Kinder ihre Haustiere mitgebracht, und die habe er als Beispiele benutzt. Den Kindern habe sein Vortrag besser gefallen als alle anderen, und es sei sehr schade, dass Dottor Nava dieses Jahr nicht habe kommen können.
    Vezzani ließ sich Adresse und Telefonnummer aus den Unterlagen der Schule diktieren, dankte, ohne eine Erklärung abzugeben, warum die Polizei sich für den Dottore interessierte, und legte auf.
    »Und jetzt?« Vezzani sah die beiden fragend an.
    »Gott, wie ich das hasse«, murmelte Vianello.
    »Dein Mann war sich sicher?«, fragte Brunetti.
    »Absolut«, sagte Vezzani. Dann fragte er: »Sollen wir vorher anrufen?«
    »Ist es weit?«, fragte Brunetti und wies auf den Zettel in Vezzanis Hand.
    Der sah noch einmal nach der Adresse. »Am anderen Ende der Stadt.«
    »Dann rufen wir an«, sagte Brunetti, der nicht lange im Stau stehen wollte, um schließlich zu erfahren, dass die Frau oder Verlobte oder Lebensgefährtin des Mannes – oder mit wem sonst Männer heutzutage zusammenleben mochten – nicht zu Hause war.
    Vezzani nahm den Hörer, zögerte kurz und hielt ihn Brunetti hin. »Sprich du mit ihnen. Es ist dein Fall.« Dann tippte er die Nummer ein.
    Nach dem dritten Klingeln meldete sich eine Frau. »Pronto«, sagte sie, ohne ihren Namen zu nennen.
    »Buon giorno, Signora«, sagte Brunetti. »Bin ich mit dem Anschluss von Dottor Andrea Nava verbunden?«
    »Wer spricht da, bitte?«, fragte sie mit deutlich abgekühlter Stimme.
    »Commissario Guido Brunetti, Signora. Von der Polizei in Venedig.«
    Nach einer Pause, die Brunetti nicht übermäßig lang vorkam, fragte sie: »Könnten Sie mir den Grund Ihres Anrufs nennen?«
    »Wir versuchen, Dottor Nava ausfindig zu machen, Signora, und eine andere Nummer als diese haben wir nicht.«
    »Von wem haben Sie die?«, fragte sie.
    »Von der Polizei in Mestre«, sagte er und hoffte, sie werde nicht fragen, warum die Polizei die Nummer haben sollte.
    »Er wohnt hier nicht mehr«, sagte sie.
    »Darf ich fragen, mit wem ich spreche, Signora?«
    Diesmal war die Pause übermäßig lang. »Ich bin seine Frau«, sagte sie.
    »Verstehe. Kann ich vorbeikommen und mit Ihnen reden, Signora?«
    »Warum?«
    »Weil wir mit Ihnen über Ihren Mann sprechen müssen, Signora«, sagte Brunetti mit großem Ernst, um sie auf das Unvermeidliche vorzubereiten.
    »Er hat doch nichts angestellt?«, fragte sie eher überrascht als besorgt.
    »Nein«, sagte Brunetti.
    »Worum geht es denn bitte?«, fragte sie zunehmend gereizt.
    »Ich würde lieber unter vier Augen mit Ihnen sprechen, Signora.« Das dauerte schon viel zu lange, jetzt konnte Brunetti es ihr nicht mehr am Telefon sagen.
    »Mein Sohn ist hier«, sagte sie.
    Das hatte Brunetti nicht erwartet. Wie lenkt man ein Kind ab, während man seiner Mutter sagt, dass ihr Mann gestorben ist? »Ich werde einen meiner Leute mitbringen, Signora«, sagte er, ohne sich näher zu erklären.
    »Wie lange brauchen Sie hierher?«
    »Zwanzig Minuten«, schätzte Brunetti.
    »Also gut, ich warte.« Offenbar wollte sie das Gespräch beenden.
    »Könnten Sie mir sicherheitshalber die Adresse nochmals nennen, Signora?«, bat Brunetti.
    »Via Enrico Toti 26«, sagte sie. »Ist das die Adresse, die Sie haben?«
    »Ja«, bestätigte er. »In zwanzig Minuten sind wir da«, wiederholte er, dankte und legte auf.
    Dann fragte er Vezzani: »Zwanzig Minuten?«
    »Höchstens«, sagte er. »Soll ich mitkommen?«
    »Zwei von

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