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Tierische und andere Offerten

Tierische und andere Offerten

Titel: Tierische und andere Offerten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Stecher , andere
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einfach.
    Grade als sie fertig ist, sieht sie vor sich ein kleines Tier im Gras sitzen. Es ist ein Häschen, ein ganz kleines, niedliches Häschen. Erst sitzt Nina ganz still, dann will sie das Häschen streicheln. Langsam geht sie näher, aber es hoppelt ein Stückchen weiter. Nina folgt ihm. Wieder lässt das Häschen sie ein bisschen herankommen und hoppelt dann ein Stück weiter. Noch einmal versucht Nina, näher an das Häschen heranzukommen. Aber grade, als sie es fast erreicht hat, hoppelt es diesmal ein ganzes Stück davon.
    »Bleib doch hier! Ich will dir doch nichts tun!« Nina läuft hinterher. Sie bemerkt gar nicht, dass sie vom Parkplatz wegläuft, schon kann man das Auto nicht mehr sehen. Aber Nina achtet nicht darauf, läuft weiter und verschwindet zwischen den Bäumen. Es ist nur ein kleiner Wald, aber das Häschen ändert ein paarmal die Richtung, so dass Nina bald nicht mehr weiß, aus welcher Richtung sie eigentlich gekommen ist. Erschrocken bleibt sie stehen und sieht sich um. Das Häschen verschwindet aus ihrem Blick. Nina weiß nicht, in welcher Richtung der Parkplatz ist, aber links von ihr schimmert es heller durch die Bäume. Da muss der Wald zu Ende sein.
    Nina geht langsam auf das Licht zu und kommt nach kurzer Zeit an den Waldrand. Vor ihr liegt eine kleine Wiese. Die kennt sie nicht, von da ist sie nicht gekommen.
    Nina bekommt Angst.
    »Mama?«
    Sie bekommt keine Antwort. Daher ruft sie jetzt so laut sie kann: »Maaamaaaa! Paapaaaa!«
    Es bleibt still.
    Jetzt hat Nina richtig Angst. Sie hat sich verlaufen. Nina fängt an zu weinen, ganz leise. Sie versucht sich zu erinnern, was ihre Eltern gesagt haben. Was soll sie tun, wenn sie sich mal verläuft? Aber sie kann sich nicht erinnern.
    Jetzt weint Nina richtig. Sie schluchzt und schnieft und jammert immer wieder nach ihrer Mama.
    »Ruhe!«
    Nina erschrickt so sehr, dass sie vergisst, weiter zu weinen. Sie sieht sich um. Es ist keiner da. Darum fragt sie ganz vorsichtig: »Hallo?«
    Da niemand antwortet, versucht sie es noch einmal mit: »Mama! Papa!«
    »Ruhe hab ich gesagt!« Die Stimme klingt nicht gerade freundlich. Aber Nina ist so froh, nicht mehr ganz allein zu sein. »Wer ist da? Bitte zeig dich!«
    »Was soll das heißen: zeig dich ? Ich bin doch da. Mach gefälligst die Augen auf, dann kannst du mich auch sehen!«, schimpft es laut.
    Nina guckt nach unten. Daher kam die Stimme. Aber da sitzt nur ein Igel. Verblüfft guckt sie den Igel an. »Was glotzt du denn so? Du musst ja völlig verblödet sein!« Der Igel spricht, er spricht tatsächlich. Nina guckt skeptisch.
    »Igel können nicht sprechen!«
    »Und wer bitte sagt das?«
    »Meine Mama!«
    »Und woher weiß die das? Hat die schon mal versucht, sich mit einem Igel zu unterhalten?«
    Nina weiß nicht so recht weiter. Da fällt ihr etwas ein. »Kein Tier kann reden! Ein Hund kann nur bellen, eine Katze miauen und ein Igel ... ein Igel ...« Sie stockt. Was macht eigentlich ein Igel? Ach ja! »... ein Igel piepst!« Zufrieden guckt sie den Igel an. »Du kannst also nur piepsen!«
    »Ich rede aber mit dir! Und nu?«
    Angestrengt denkt Nina nach.
    »Du bist nicht da! Wenn man Angst hat, sieht man Dinge, die nicht da sind!« Das hatte ihr Papa mal gesagt. Also macht sie die Augen ganz fest zu. Nach einer kleinen Weile hält sie es nicht mehr aus und blinzelt durch einen schmalen Augenschlitz.
    Da sitzt der Igel immer noch und guckt sie an.
    »Ich bin immer noch da und eigentlich will ich mich auch gar nicht mit dir unterhalten. Ich wollte nämlich ein Mittagsschläfchen halten, aber bei dem Krach, den du machst, kriegt man ja kein Auge zu.«
    Nina hätte nicht gedacht, dass Igel so unfreundlich sind. Er schimpft und schimpft und sie ist plötzlich gar nicht mehr froh, dass er da ist. Sie will nur zu ihren Eltern und so fängt sie wieder an, zu weinen.
    »Oh nein, jetzt jammert sie schon wieder los! Wie soll man denn dabei schlafen können!«
    »Da bist du ja wohl selbst schuld! Wenn du nicht mit absolut jedem immer rummeckern würdest und nicht so unfreundlich wärst, würde sie vielleicht gar nicht weinen. Das arme Kind!«
    Nina verstummt. Das ist doch jetzt noch eine andere Stimme. Neben dem Igel sitzt das kleine Häschen und redet auf den Igel ein, der sich zu verteidigen sucht.
    »Aber ich will doch nur meine Ruhe. Muss das Kind denn hier rumsitzen und so einen Lärm machen? Und überhaupt – diese Menschen machen doch immer Lärm und Dreck und sind zu nichts nütze.«
    »Hast

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