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Tiffamy Duo Band 29

Titel: Tiffamy Duo Band 29 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell , BEVERLY BIRD
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den Wellen. Daniel erwiderte ihr Lächeln, beobachtete sie mit Zuneigung und Stolz und jenem sinnlichen Hunger, der ihn immer überkam, wenn er in ihrer Nähe war. Die Sonne schien ihm ins Gesicht und zauberte goldene Lichtreflexe auf sein Haar. Dichte Wimpern beschatteten seine grünen Augen. Der enganliegende schwarze Taucheranzug unterstrich seinen phantastischen Körperbau und ließ ihn noch männlicher und vitaler wirken. Während Mandy ihn ansah, fragte sie sich, ob sie ein Kind von ihm erwartete und wem dieses Kind wohl ähneln würde.
    Würde unser Kind wie du aussehen? dachte sie. Wäre es so schön, dass es mir das Herz bricht? Würde es deine grünen Augen, dein goldenes Haar, deinen scharfen Verstand und deine wundervolle Vitalität erben? Trage ich dein Kind vielleicht in diesem Moment schon unter meinem Herzen? Ich wünsche es mir so sehr. Es würde mir die Kraft geben, dich mit einem Lächeln und mit einem letzten stummen Aufschrei der Liebe gehen zu lassen.
    Als Ray das Boot stoppte, schrak Mandy aus ihrer Grübelei auf. Erst jetzt merkte sie, dass sie Daniel die ganze Zeit unverwandt angeschaut hatte. Es schien ihn nicht gestört zu haben, denn er hatte sie ebenso selbstvergessen angesehen. Was hat er wohl gedacht? fragte sie sich. Konnte er meine Gedanken erraten?
    „Über Bord mit Ihnen", sagte Ray zu Daniel.
    Daniel schnallte sich die Sauerstofflaschen um, überprüfte die Sauerstoffzufuhr und zog seine Tauchermaske über den Kopf. Mit dem Rücken zum Wasser setzte er sich auf den Bootsrand. Dann ließ er sich rückwärts ins Wasser fallen.
    „Soll ich Sie über Bord heben, Mandy?" fragte Ray.
    Mandy zögerte einen Moment. „Das ist nett von Ihnen", sagte sie dann. „Es ist bestimmt einfacher, wenn mir das Wasser nicht sofort über dem Kopf zusammenschlägt."
    „Keine Sorge, Schätzchen. Es wird mir ein Vergnügen sein, Sie festzuhalten. Wenn Sie soweit sind, helfe ich Ihnen ins Wasser."
    Mit Rays Hilfe begab Mandy sich mitsamt der schweren Taucherausrüstung in Startposition. Obwohl Ray sie mit seinen witzigen Sprüchen von ihrer Angst abzulenken versuchte, umklammerte sie den Bootsrand, bis ihre Fingerknöchel weiß hervortraten.
    Während sie ins Wasser starrte, sah sie plötzlich Daniels Kopf direkt unter ihr. Er spuckte das Mundstück seines Atemgeräts aus, griff mit einer Hand nach dem Heck des Bootes und lächelte zu ihr hinauf.
    „Deine kleinen Freunde aus dem Fischteich warten schon darauf, dass du mit dem Mann zu ihnen herabsteigst", bemerkte er.
    „Und ich habe nicht eine Brotkruste bei mir."
    „Sie werden es verstehen. Das ist das Gute an Freunden, Mandy. Sie haben Verständnis."
    Sie blickte in seine grünen Augen, denen selbst die Maske nichts von ihrem lebhaften Glanz nehmen konnte. Plötzlich wurde ihr klar, was Daniel sagen wollte: Er würde sie nicht spöttisch belächeln, falls sie doch noch einen Rückzieher machen sollte. Er hatte Verständnis für ihre Situation. Tränen brannten ihr in den Augen. Sie holte tief Luft, nahm das Mundstück zwischen die Zähne, überprüfte die Sauerstoffzufuhr und nickte Ray zu. Ray hob sie übers Heck und ließ sie langsam neben Daniel ins Wasser gleiten.
    „Danke, Schätzchen", sagte Ray, als sie im Wasser war. Überrascht schaute Mandy zu ihm auf.
    „Dass Sie soviel Vertrauen zu mir haben."
    Weil das Atemgerät sie am Sprechen hinderte, drückte sie Rays Hand und gab ihm mit dieser stummen Geste zu verstehen, dass die Sache mit dem Fischteich vergeben und vergessen war. Sie trug ihm nicht nach, dass er sie ins Wasser geworfen hatte. Dann drehte sie sich zu Daniel um und hielt ihm ihre Hand hin. Seine kräftigen Finger umschlossen ihre, und zusammen ließen sie sich in die blauen Tiefen des Ozeans hinabsinken.
    Nachdem ihr Blutdruck anfangs kurzfristig hochgeschnellt war, gelang es ihr, ihre Atmung zu kontrollieren. Sie atmete zwar immer noch zu schnell und zu flach, doch es bestand keine Gefahr mehr, dass sie ihren Sauerstoff viermal so schnell wie üblich verbrauchte. Sie schaute Daniel an und hob den Daumen. Daniel erwiderte das Signal. Dann fasste er sie bei den Schultern und drehte sie langsam um.
    Etwa dreißig Meter vor ihr erhob sich eine zerklüftete Wand aus den saphirblauen Tiefen, die knapp unter der Wasseroberfläche von einer phantastischen Vielfalt an Pflanzen und Tieren gekrönt wurde. So riesig die Wand auch sein mochte, stellte sie doch nur einen winzigen Bruchteil des Großen Barrierriffs dar, das sich über

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