Tiffany Duo 40
auf, und als Madelyn sich im Bett sehnsüchtig an
ihn schmiegte, liebte er sie sanft und ausdauernd. Noch ehe er zum Höhepunkt
gelangte, schlief sie ein.
Er blieb lange in ihr, döste und kostete die süße Intimität der Situation aus. Wann
immer er von Madelyn wegrücken wollte, stöhnte sie protestierend und drückte sich
wieder an ihn. Und so hatte er sie die ganze Nacht in den Armen gehalten und
besser geschlafen als in der ganzen Zeit seit der ersten Begegnung.
Während am frühen Morgen der Wecker läutete, lag Ray auf dem Rücken und
Madelyn über ihm. Er streckte eine Hand aus, um das grelle Geklingel auszuschalten,
und sie wand sich
auf ihm hin und her wie eine träge Katze. Lächelnd strich er über ihren Körper. »Wir müssen aufstehen.«
Aber dazu hatte sie keine Lust. Gähnend presste sie eine Wange auf Rays Brust,
lauschte seinem starken, regelmäßigen Herzschlag. Als sich der Rhythmus
beschleunigte, hob sie den Kopf und schaute ihm in die Augen.
Er umarmte sie, drehte sie herum, so dass sie unter ihm lag. Seine Beine schoben
sich zwischen ihre. Glücklich klammerte sie sich an ihn und überließ sich der
mittlerweile vertrauten Ekstase, die sehr schnell dem Gipfel zustrebte.
»Was machst du heute?« fragte Madelyn beim Frühstück.
»Ich bringe einen Teil der Herde auf eine andere Weide. Die Wiese, wo das Vieh
jetzt steht, darf nicht zu sehr abgegrast werden.«
»Ich begleite dich.«
Automatisch wollte Ray widersprechen, aber sie warf ihm einen warnenden Blick zu.
»Untersteh dich, nein zu sagen! Die Steaks fürs Abendessen liegen schon im
Kühlschrank, in einer würzigen Marinade. Den Kartoffelauflauf habe ich ebenfalls
vorbereitet. Ich backe ihn fertig, während das Fleisch gegrillt wird. Also gibt es
keinen Grund, warum ich hier herumsitzen soll. Genauso gut kann ich den Tag mit
dir verbringen.«
»Ich frage mich nur, ob ich zum Arbeiten kommen werde«, seufzte er. »Also gut, ich
sattle ein Pferd für dich. Aber eins muss ich klarstellen. Wenn du nicht gut genug
reiten kannst, um dich meinem Tempo anzupassen, nehme ich dich nie wieder mit.«
Eine halbe Stunde später betrat Madelyn den Stall. Sie trug Jeans, Stiefel und eines von Rays Arbeitshemden. Die Zipfel hatte sie in der Taille geknotet, die Ärmel
hochgekrempelt, die schmalen Hände steckten in kurzen Lederhandschuhen. Sie sah
so schick aus, als wollte sie bei einer Modenschau Freizeitmodelle vorführen, statt
den Tag bei einer Rinderherde zu verbringen.
Sie ging auf das Pferd zu, das Ray für sie gesattelt hatte, und setzte einen Strohhut im Wester-Stil auf. Interessiert beobachtete er, wie sie dem Tier Zeit gab, sich an sie zu gewöhnen. Geduldig ließ sie es an ihren Armen schnuppern und kraulte es hinter
den Ohren.
Wenigstens fürchtet sie sich nicht vor Pferden, dachte er. Alana hatte stets einen
weiten Bogen um diese Tiere gemacht und sie mit ihrer Nervosität angesteckt.
Liebevoll tätschelte Madelyn die Stute, sprach mit ihr, dann löste sie die Zügel,
schob einen Fuß in den Steigbügel und schwang sich in den Sattel.
Ray stellte zufrieden fest, dass er die Höhe ihrer Steigbügel richtig abgeschätzt
hatte, und stieg auf sein eigenes Pferd.
Aufmerksam schaute er Madelyn zu, während sie in langsamem Galopp ein Feld
überquerten. Ihre Haltung war gut, sie bewegte die Hände geschickt und
fachkundig. Ihr fehlte nur die Lässigkeit, die ihn selbst auszeichnete. Aber er ritt ja auch schon von Kindesbeinen an. Sie schenkte ihm ein so frohes Lächeln, dass er
Gewissensbisse verspürte, weil er ihr nicht schon früher erlaubt hatte, ihn zu
begleiten.
Nach einer Weile drosselte er das Tempo ein wenig. Er wollte Madelyn nicht
überfordern. Als sie die Weide erreichten, erklärte er ihr, was er zu tun hatte. Die Herde war bereits in drei Gruppen aufgeteilt, die in verschiedenen Sektoren grasten.
Er opferte viel Zeit, weil er das Vieh immer wieder zu neuen Weideplätzen bringen
musste, damit kein Gebiet zu stark abgegrast und das Nachwachsen der Vegetation
nicht gestört wurde.
Er zeigte auf die Rinder, die er an diesem Tag auf eine andere Weide verfrachten
wollte, und gab Madelyn ein zusammengerolltes Seil. »Schwenk es einfach neben
der Pferdeschulter, mit einer scheuchenden Bewegung, und überlass die Arbeit
deiner Stute, falls irgendeine Kuh eine falsche Richtung einschlägt. Du brauchst nur tief im Sattel zu sitzen.«
Der letzte Auftrag stellte sie vor keinerlei Probleme. In
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