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Tiffany Duo 48

Tiffany Duo 48

Titel: Tiffany Duo 48 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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getreten war. "Du bist völlig durchgefroren", stellte er unwirsch fest. "Und ich auch." Er schob sie erstaunlich sanft durch die Tür, die Hunde folgten ihnen bellend und jaulend.
    Wenigstens war es noch relativ warm im Haus. Die Holzkohle im Ofen hatte die
    Wärme gespeichert und die Raumtemperatur erträglich gehalten. Sybil mußte nur
    ein paar neue Holzscheite nachlegen, schon prasselten die Flammen wieder hell auf.
    Sie schloß die Ofenklappe und drehte sich zu Nick um.
    Er überragte sie fast turmhoch, weil sie noch vor dem Ofen kauerte, und er wirkte
    groß, dunkel und fast bedrohlich. Er war ganz in Schwarz gekleidet, schwarze Hosen,
    schwarzer Pullover und ein schwarzer Mantel, der besser in die Stadt gepaßt hätte.
    Nick knöpfte ihn auf und wollte ihn eben ausziehen, als Sybils verwunderter Blick ihn innehalten ließ.
    "Ich dachte, du wolltest ein heißes Bad?"
    "Das kann ich ja auch hier nehmen."
    "Nein, das kannst du nicht."
    Der Anflug eines Lächelns erhellte seine eben noch so finsteren Züge. "Wirfst du mich hinaus?"
    Sybil richtete sich auf, vor Kälte und Müdigkeit taten ihr alle Muskeln weh. "Du bekommst Kaffee und Cognac zum Aufwärmen", bot sie widerwillig an. "Aber dann kannst du gehen."
    "Ich könnte mir bessere Möglichkeiten vorstellen, warm zu werden."
    "Das glaube ich dir aufs Wort. Momentan bin ich jedoch nicht in der Stimmung für so etwas", erklärte sie und nahm sich den Schal ab. Ihr fiel auf, daß das Licht im Zimmer ungewollt heimelig und romantisch war, auch die Weihnachtsdekoration
    trug zu dieser Atmosphäre bei. Mit klammen Fingern begann sie, ihren
    Daunenmantel aufzuknöpfen.
    Nick trat so schnell zu ihr, daß sie keine Gelegenheit hatte auszuweichen, wenn sie
    es überhaupt gewollt hatte. Er schob ihre Hände zur Seite und zog ihr selbst den
    Mantel aus, der achtlos zu Boden sank. Sie merkten es beide nicht.
    "In welcher Stimmung bist du denn dann, Saralee?" raunte er mit leiser,
    verführerischer Stimme.
    "Allein gelassen zu werden."
    Sybil hörte sich nicht sehr überzeugend an, und so machte Nick auch keine
    Anstalten, sie loszulassen. "Was ist, wenn ich dir sage, daß ich dir nicht glaube?"
    "Wenn ich nur etwas Verstand hätte, würde ich es ernst meinen." Mit schwachen Protest stieß sie ihn zurück. Zu ihrer Überraschung gab er wirklich nach und ging
    hinüber zum Weihnachtsbaum.
    "Hast du überhaupt Verstand?" fragte er ganz ruhig. Er schien mehr am Schmuck des Weihnachtsbaums interessiert zu sein als an ihrer Antwort.
    "Das bezweifle ich manchmal. Und manchmal frage ich mich, ob ich nicht viel besser dran gewesen wäre, wenn du nicht mit irgendwelchen Tränken
    herumexperimentiert hättest, wenn Dulcy sich nicht eingemischt hatte und wenn
    ich nicht so verdammt leichtgläubig wäre." Es kostete sie einiges, so ehrlich zu sein, und ihre Stimme klang belegt.
    Nick wandte sich vom Baum ab. "Du machst also irgendeinen Zauber für all das
    verantwortlich? Du glaubst, Zaubersprüche, Tränke und Dulcys zweifelhafte
    Fähigkeiten sind verantwortlich für die Anziehungskraft zwischen uns beiden? Doch,
    Sybil, du bist tatsächlich sehr leichtgläubig", spottete er sanft.
    "Nun, Verstand war sicher nicht mit im Spiel, als ich mich in dich verliebt habe!" fuhr sie ihn an. Sie war zu verärgert, um die Worte zurückhalten zu können.
    Daraufhin wurde er ganz still. Er stand reglos abwartend mitten im Zimmer. "In mich verliebt?" wiederholte er schließlich erstaunt. Fast, als ob er an so etwas noch nicht gedacht hätte, grübelte Sybil verbittert. "Du meinst, verliebt im Sinne von Heiraten, Kinderkriegen und immerwährendem Glück?"
    Sybil verfluchte sich wegen ihres unbeherschten Mundwerks. "So etwas habe ich nie gesagt."
    "Aber ich."
    Fassungslos starrte sie ihn an. Sie schüttelte den Kopf, als begriffe sie gar nichts
    mehr, und kauerte sich mit angezogenen Knien auf das Sofa. "Keine Spielchen,
    Nick." Sie hatte gewollt, daß sich ihre Stimme kühl und abweisend anhörte,
    dummerweise klang sie ziemlich kläglich.
    "Ich spiele nicht." Er hatte sich noch immer nicht von der Stelle gerührt. "Ich bitte dich nur, dich genauer auszudrücken. Du sagst, du liebst mich. Was heißt das?"
    "Das heißt, daß ich einsam, deprimiert und nur allzu bereit bin, mich in den
    erstbesten gutaussehenden Mann zu verlieben", erklärte sie etwas krampfhaft.
    Nicks Augen funkelten vor Belustigung. "Also wenigstens hältst du mich für
    gutaussehend."
    "Aber du bist nicht der richtige Mann für

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