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Tiffany Duo 48

Tiffany Duo 48

Titel: Tiffany Duo 48 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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nicht ganz echt wirkender Ergebenheit ein. "Obwohl wir da wirklich eine wunderbare Gelegenheit verpassen ..."
    "Holen Sie sie zurück", forderte nun auch Dan. "Wir wollen Sybil nicht so leiden sehen."
    Nicholas war klar, daß er hätte sitzenbleiben und still sein müssen. Aber Leona
    schüttelte Sybil und redete mit scharfer Stimme auf sie ein, während Sybil noch
    immer weinend dalag und den Namen ihres toten Geliebten stammelte. Ohne zu
    zögern stieg Nicholas über die Leute, die vor ihm in der ersten Reihe auf dem Boden
    saßen, und ging zu Sybil. Er nahm Leonas Hände von ihren Schultern und zog sie in
    den Arm.
    Sybil schlug die verweinten Augen auf. "Alex!" flüsterte sie ungläubig. "Ich dachte, du seist tot!" Sie sprach französisch, und unwillkürlich antwortete er ihr in derselben Sprache.
    "Ich bin bei dir, Liebes."
    Sybil schmiegte sich in seine Umarmung, und Nicholas hielt sie ganz fest, während
    Leona die Worte für die Rückholung sprach. "Du bist jetzt wieder bei uns, Sybil", sagte sie schließlich noch immer leicht verstimmt. "Du bist hier in Danbury, und Professor Fitzsimmons hält dich im Arm."
    Er spürte, wie sie erstarrte. Ganz behutsam ließ er sie los. Nicholas wappnete sich
    auf das Gesicht, das sie machen würde, und doch war er erstaunt, als sie ihn ansah.
    Ihre Miene spiegelte Überraschung, aber auch Verstimmung wider, so, als habe er
    sich zu kühn benommen und sie könne sich den Grund dafür nicht erklären. Daß ihre
    Augen noch immer voller Tränen standen, bildete einen seltsamen Kontrast dazu.
    "Nun, haben Sie die Situation schamlos ausgenutzt, Nicholas?" murmelte sie. "Ich dachte, Sie hätten das nicht nötig und könnten sich Ihrer Bedürfnisse selbst
    annehmen?"
    "Ihnen sollte mal jemand eins auf den Mund geben", konterte er ebenso leise und stand auf.
    "Versuchen Sie es doch!" forderte sie ihn heraus, gerade laut genug, daß Leona es hören konnte.
    "Ich muß Sie bitten, wieder Platz zu nehmen, Nicholas", forderte Leona ihn streng auf. "Wir haben bereits zuviel kostbare Zeit vergeudet"
    "Sie werden nicht weitermachen", entgegnete er knapp. "Jedenfalls nicht mit Sybil."
    "Das werde ich sehr wohl. Sie ist unser bisher bestes Medium, und ... "
    "Nein", widersprach er. "Suchen Sie sich jemand anderen."
    "Ich denke nicht, daß Sie in dieser Angelegenheit ein Mitspracherecht haben." Auch Leona konnte einen sehr leisen,
    gefährlichen Tonfall anschlagen. Alle Blicke richteten sich auf Sybil.
    Nicholas sah, wie sie zögerte, und er wußte nur zu gut, daß sie ihm am liebsten die
    Stirn geboten hätte. Sie war jedoch nicht dumm, sie erkannte ihre Grenzen ganz
    genau.
    "Nicht mehr heute abend, meine ich", erklärte sie freundlich. "Das alles war ziemlich anstrengend. Ein anderes Mal."
    "Vielleicht klappt es ein anderes Mal nicht so gut."
    Sie klopfte Leona ermutigend auf die Schulter. "Wenn es so bestimmt ist, daß es
    funktionieren soll, dann tut es das auch. Hast du mir das nicht selbst beigebracht?"
    Weder ein Punkt für Sybil, dachte Nicholas mürrisch. Leona waren die Argumente
    ausgegangen.
    "Schaltet das Licht an", bat die alte Frau. "Und dann brauche ich ausnahmsweise mal jemanden, der mich stützt. Ich fühle mich ziemlich erschöpft."
    "Und was ist mit Ihnen?" Nicholas war nicht von Sybils Seite gewichen. Die Leute fingen an, sich zu unterhalten, der Raum füllte sich mit Stimmengewirr. Dennoch
    hatte Nicholas das merkwürdige, angenehme Gefühl, daß er mit Sybil ganz allein
    war.
    "Ich fühle mich völlig ausgelaugt." Sie nahm seine Hand und stand auf.
    "Es ist in der Tat erstaunlich, was für Streiche uns unsere Phantasie spielen kann", stellte er fest.
    "Sie halten das Ganze also für einen Streich meiner Phantasie?"
    "Erinnern Sie sich denn noch, was Sie geträumt haben?"
    "Geträumt?" wiederholte Sybil. "Nein, nicht an sehr viel. Ich weiß noch, daß es teilweise um etwas sehr Erotisches ging. Aber das meiste war so schrecklich, das ich
    mich gar nicht mehr darauf besinnen will." Sie fröstelte, trotz der Wärme in dem völlig überheizten Zimmer.
    Ihm fiel plötzlich ein altes Sprichwort ein. "Wer den Teufel zum Freund hat, kommt leicht in die Hölle." Er sagte es auf französisch.
    Sie sah ihn verwirrt an. "Wie bitte?" Er wollte das Sprichwort wiederholen, aber sie schüttelte den Kopf. "Auf Englisch bitte. Ich habe nur ein Jahr Französisch in der Schule gehabt und fast alles verlernt."
    Er konnte sie nur wortlos anstarren. Ihr Französisch vorhin war

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