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Tiffany Duo Band 0119 (German Edition)

Tiffany Duo Band 0119 (German Edition)

Titel: Tiffany Duo Band 0119 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella , Sharon Mignerey , Kathleen Creighton
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sehen, wo sie hingegangen sind, damit wir sicher wieder zu Ihrem Zimmer zurückkommen.”
    Audrey versuchte, ihre Gedanken zu sammeln. Schließlich nickte sie.
    Gray schlüpfte in den Flur zurück, um Richard und Hawk zu folgen. Audrey spähte um die Ecke und sah ihm einen Augenblick nach. Er bewegte sich lautlos wie ein Schatten, genauso wie vorhin, als sie sein Kommen nicht bemerkt hatte. Dann sank sie gegen die Wand und lehnte den Kopf zurück.
    Sie verstand überhaupt nichts mehr. Ihre wenigen Gespräche mit Richard am Telefon waren freundlich verlaufen, mit Drohungen hätte sie am wenigsten gerechnet.
    Vom Ende der Halle hörte sie leise Schritte. Gray, endlich. Sie lugte aus der Nische. Hawk näherte sich ihr, das Gesicht ausdruckslos, den Blick auf sie geheftet.
    “Ich hatte Recht”, sagte er. “Sie waren hier.”
    “Ich suche nach der Küche”, behauptete sie und bemühte sich, ruhig zu klingen. “Ich wollte mir einen Tee machen.”
    Er blieb so unangenehm nah vor ihr stehen, dass Audrey zurückwich. “Wieso schickt Lambert eine Frau, die seine Drecksarbeit macht?”
    “Drecksarbeit?” Sie betrachtete Hawk von oben bis unten. Feindselig starrte er sie an. “Manchmal braucht man eben eine Frau, die aufräumt. Zum Beispiel, um die Empfehlung abzugeben, unhöfliches Personal besser zu entlassen. Im Moment jedoch bin ich mehr daran interessiert, die Küche zu finden.”
    “Was ist denn hier los?”, unterbrach Gray sie.
    Hawk rührte sich nicht von der Stelle. “Sie sagt, sie sucht die Küche.”
    “Und, warum sollte sie das nicht tun?”, erwiderte Gray, ging an den beiden vorbei und öffnete die Tür in der Nische. “Ich dachte, ich hole mir ein Stück von dem Schokoladenkuchen, den Mary Maktima heute Nachmittag gebacken hat. Will sonst noch jemand einen?”
    Audrey nickte, erstaunt, dass die Küche so nah lag, um ihre Lüge zu rechtfertigen. “Hört sich gut an.”
    “Was soll das?”, wandte sich Hawk an Gray. “Du bist zwar Richards Cousin, aber …”
    “Cousin?” – Audreys Blick glitt von Hawk zu Gray.
    “Ja”, bestätigte Gray mit ausdrucksloser Miene. Er trat in die Küche, zündete ein Streichholz an und hielt es an den Docht einer Kerosinlampe, die auf einem altmodischen Fleischertisch stand.
    Der Raum war groß. Über dem Arbeitstisch in der Mitte hing eine Reihe von Töpfen und Pfannen, zwei Kühlschränke gegenüber waren flankiert von einem Ofen an der einen Seite und der Spüle auf der anderen. Gray holte den Kuchen und stellte ihn auf den Tisch. Audrey drehte sich um und bemerkte, dass Hawk gegangen war. Sie wandte sich an Gray, ohne die Küche zu betreten.
    Cousins. Sie war sicher gewesen, dass er sie beschützte, als er sie aus dem Flur zog, aber wenn er mit Richard verwandt war …
    “Wollten Sie sich wirklich Tee machen?”
    “Nein. Aber jetzt möchte ich einen.” Audrey strich sich durchs Haar und drückte die Handfläche an die Schläfe.
    “Kopfschmerzen?”, fragte er.
    “Ein bisschen.” Zögernd trat sie ein und setzte sich auf einen Stuhl am Tisch, während Gray einen Kessel mit Wasser füllte und ihn auf den Herd stellte. “Hawk benimmt sich, als könnte er mich nicht ausstehen.” Sie stützte den Ellbogen auf den Tisch und sah zu, wie Gray zwei große Kuchenstücke abschnitt. “Und Sie sind nicht besser”, fügte sie hinzu. “Wen haben Sie da draußen beschützt? Wollten Sie, dass Richard mich nicht sieht oder dass ich Richard nicht sehe?”
    Gray lächelte flüchtig. “Besteht da ein Unterschied?”
    “Sie wissen, was ich meine. Und Sie haben mir auch das Abendessen gebracht, nicht wahr?”
    Er schob ihr einen Teller mit Kuchen hin und brühte Tee auf. “Verfolgen Sie mit Ihren Fragen eine bestimmte Absicht?”
    “Ich … ich dachte, Richard wäre …” Entnervt schüttelte sie den Kopf. “Ich weiß nicht mehr, was ich von dem Ganzen halten soll.”
    Gray setzte sich ihr gegenüber und begann, seinen Kuchen zu essen. Audrey beobachtete ihn. Als er Milch hinterhertrank, heftete sich ihr Blick zuerst auf das Auf und Ab seines Adamsapfels, ließ ihn dann tiefer gleiten auf den faszinierenden Rand von dunklen Haaren über dem obersten Knopf seines Hemds. Die Ärmel waren aufgerollt und enthüllten sonnengebräunte Haut, auf der sich die Adern und Sehnen abzeichneten.
    Sie bebte bei der Erinnerung an seine Nähe. Ihre Handflächen wurden feucht, und sie spürte ein merkwürdiges Kribbeln im Bauch.
    Ihre Hormone spielten verrückt, das war alles.

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